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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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einmal die Hinterzimmer eines Museums zu sehen, mit all den Kisten und Kartons.« Allmählich wurde der naive Enthusiasmus harte Arbeit, aber Sam zwang sich durchzuhalten. Ich gurgle nachher mit Whiskey, um den honigsüßen Geschmack zu vertreiben, versprach sie sich. »Ich wette, es ist wie in der Szene am Schluß von Raiders of the Lost Ark, hab ich recht?« Sie setzte sich in Richtung Rückwand in Bewegung. »Können wir mal reinschauen?«
»Tut mir leid, Ms. Dillon, wirklich, aber das kann ich nicht machen.« Howe lächelte sie beinahe väterlich an.
Sam gab sich am Boden zerstört. »Denken Sie, ich würde was stehlen?«
»Natürlich nicht, natürlich nicht. Es geht mir um Ihre Sicherheit, Ms. Dillon. Dort hinten könnten Sie stolpern, sich den Kopf anschlagen oder sich schneiden. Unsere Versicherungsfirma würde mich häuten, wenn ich Sie dort hineinließe. Sie verstehen?«
Sie zuckte die Achseln. »Ich schätze, ja. Aber es ist wirklich zu schade.« Sie sah auf die Uhr. Es war fast 20 Uhr. Sie hatte den Kurator schon zu Überstunden gezwungen, aber sie war entschlossen herauszufinden, was das Museum mit dem Rest von Pop-Pops Sammlung getan hatte. Plötzlich hatte sie einen Plan. »Sorry, daß ich Sie so lange aufgehalten habe, Mr. Howe. Der Rundgang hat mir toll gefallen.« Sie zögerte schüchtern, dann warf sie dem Kurator ihr bestes Kinderlächeln zu. »Kann ich Sie noch ein kleines bißchen um Geduld bitten, während ich mal für kleine Mädchen gehe?«
    Die Tritiumziffern auf Samanthas Armbanduhr leuchteten hell im tiefen Schatten des Gebäudes. Es war beinahe Mitternacht und vier Stunden, nachdem sie Timothy Howe das Museum of Flight abschließen und hatte nach Hause gehen sehen. Mit einem letzten fröhlichen Winken war sie in Grendel gestiegen und die Hauptstraße hinab Richtung Highway gefahren.
    Zwei Meilen weiter war sie an den Straßenrand gefahren und hatte den Motor abgestellt, nachdem sie vorher noch das Dach des Kabrios ausgefahren hatte, um sich warm zu halten, während die Wüste die im Tagesverlauf gespeicherte Wärme an den klaren Nachthimmel abgab. Sie hatte den Fahrersitz zurückgelegt und versucht, ein wenig zu schlafen.
    Die Alarmfunktion ihrer Armbanduhr hatte sie um 23 Uhr geweckt. Sie war ausgestiegen, um die Beine zu strecken, und hatte sich ein paar Sekunden Zeit genommen, um in unverhohlener Bewunderung zu den Sternen aufzuschauen, die scharf, klar, beinahe hart, wie rasiermesserscharfe Diamantsplitter am tiefsamtenen Schwarz des Wüstenhimmels standen. Dann war sie wieder eingestiegen und langsam zurück nach Rogers gefahren.
    Sie hatte Grendel am Ortsrand von der Straße ins Gebüsch gefahren und abgestellt. Sie wußte, das weiße Kabrio würde im Scheinwerferlicht jedes vorbeikommenden Wagens wie ein Leuchtfeuer erstrahlen, aber sie hatte nicht die Zeit - und, um ehrlich zu sein, auch nicht den Nerv - es zu verstecken. Auf dem kiesbedeckten Seitenstreifen der Fahrbahn war sie in den Ort gewandert.
    Wie erwartet, war Rogers um diese Zeit fast eine Geisterstadt. Selbst ein paar der Straßenlaternen waren ausgefallen. (Sam hatte leise gekichert. Gibt es überhaupt irgendwo eine Kleinstadt, in der die Bürgersteige nicht bei Sonnenuntergang hochgeklappt werden?) Sie war die Hauptstraße hinabgehuscht, hatte nach zwei Minuten das Museumsgebäude erreicht und war mit den tiefen Schatten verschmolzen, die es umgaben. Jetzt hockte sie hier auf dem harten Boden, den Rücken an der grobkörnigen Betonwand.
    Das kleine Fenster der Damentoilette stand noch immer offen, aufgehalten von den feuchten Papierhandtüchern, die sie vier Stunden zuvor in den Rahmen geklemmt hatte. Zum erstenmal, seit sie den Entschluß gefaßt hatte, sich noch einmal in das geschlossene Museum einzuschleichen, dachte Sam kurz darüber nach, was sie vorhatte. Sie hatte in ihrem Leben schon eine Menge Dinge getan, war reichlich Risiken eingegangen, aber nichts davon war so eindeutig illegal und mit Vorbedacht geschehen - und den Gedanken möchte ich jetzt im Augenblick wirklich nicht weiterverfolgen, entschied sie. Ich habe später immer noch Zeit, darüber nachzudenken, in was für eine Art Mensch ich mich verwandle. Sie packte das Fensterbrett, zog sich hoch und zwängte sich durch das schmale Fenster in das dunkle Museum.
    Sie hockte auf dem Fliesenboden des kleinen Waschraums. Die tiefe Dunkelheit lag schwer wie ein Leichentuch auf ihr. Sie strengte all ihre Sinne bis an die Grenzen an - lauschte, fühlte nach

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