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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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irgendeinem Hinweis von Bewegung oder menschlicher Präsenz im Innern des Gebäudes. Nichts. Nach fast einer Minute gestattete sie sich schließlich, sich ein wenig zu entspannen. Vielleicht war das Haus nicht völlig verlassen - es bestand die Möglichkeit, daß ein Nachtwächter seinen Rundgang machte - aber sie hatte auf jeden Fall das Gefühl, allein zu sein. Sie griff in die Tasche und holte eine kleine Stifttaschenlampe hervor, die sie aus Grendels Handschuhfach mitgenommen hatte. Sie lächelte. Semper paratus. Allzeit bereit, das alte Pfadfindermotto. Natürlich habe ich nicht erwartet, daß ich den Inhalt meines ›Auto-Notfallsets‹ einmal dazu benutzen würde, irgendwo einzubrechen, als ich ihn zusammengestellt habe. Sie schaltete die Lampe an - das metallische Knacken des Schalters wirkte erschreckend laut für ihre Ohren - und drehte den Kragen, bis der Lichtkegel nur noch die Größe eines 25-Cent-Stücks hatte. Sie wünschte sich, sie hätte das Licht zusätzlich dimmen können - schließlich hatten ihre Augen sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt - aber dieses Lampenmodell verfügte über keine entsprechende Funktion.
    Leise ging sie zur Tür und schob sie einen Spaltbreit auf. Dann lauschte sie. Immer noch kein Laut. Sie legte ein Auge an den Spalt und sah nur Dunkelheit: Kein schwacher, sich bewegender Lichtschein, der von einem Wachmann mit Taschenlampe hätte stammen können. Beruhigt öffnete sie die Tür ganz und trat hinaus auf den Flur.
    Sams Augen hatten sich so hervorragend an die Nacht angepaßt, daß sie ihre Lampe nicht mehr benötigte, als sie den Ausstellungsraum des Museums erreichte. Ein rotes Exit-Zeichen brannte über dem Haupteingang und spendete genug Helligkeit, um sie an den Vitrinen vorbeizuführen. In einer plötzlichen Eingebung sah sie hoch. Die schmutzverkrusteten Oberlichter der Kuppel schienen wie mit einem eigenen Licht schwach zu glühen. Sie wußte, es war Sternenlicht, aber trotzdem wirkte der Effekt magisch. Sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    Sie bahnte sich lautlos einen Weg zwischen den Schaukästen hindurch in den hinteren Teil der Galerie. Während Howes Rundgang hatte sie die Tür bemerkt, die zu den Lagerräumen mit der ›permanenten Sammlung‹ des Museums führen mußte. Jetzt untersuchte sie diese Tür mit ihrer Taschenlampe.
    Sie war nicht sonderlich gesichert, unterschied sich in nichts von jeder anderen Tür, die man in einem beliebigen amerikanischen Wohnhaus vorfinden konnte. Sie schien nicht einmal ein Schloß zu besitzen, nur einen ganz gewöhnlichen Knauf. Sie streckte die Hand aus, um ihn zu drehen, dann zögerte sie. Vielleicht gibt es einen Alarm. Hastig ließ sie den Kegel der Taschenlampe über den Türrahmen spielen und suchte nach Drähten oder Spuren von Kontakten. Es war nichts zu sehen. Aber vielleicht bedeutet das nur, daß es gut versteckt ist.
    Sie schüttelte mit einem verächtlichen Schnaufen den Kopf. Mach dich nicht selbst verrückt, Dooley. Das hier ist das Museum of Flight in Rogers, nicht Fort Knox. Sie packte den Türknauf und drehte ihn.
    Keine Sirene gellte durch die Nacht, kein Scheinwerfer flammte auf. Sie öffnete die Tür eine Handbreit, stellte dankbar fest, daß die Scharniere gut geölt und lautlos waren, und wartete. Wieder fand sie hinter der Tür nur Schweigen und Dunkelheit vor. Das Trommeln ihres Herzschlags war das lauteste Geräusch im ganzen Gebäude, möglicherweise in der ganzen Stadt. Sam zwang sich zu einem tiefen, beruhigenden Atemzug, dann stieß sie die Tür ganz auf und trat hindurch.
    Als sie die Taschenlampe schwenkte, mußte sie leise lachen, weil sie sich an ihre Bemerkung Timothy Howe gegenüber erinnerte, in der sie das Hinterzimmer des Museums mit der Lagerhallenszene in Raiders of the Lost Ark verglichen hatte. Yeah, sicher! Es ist zum Lachen. Statt eines gewaltigen Depots, größer als ein Flugzeughangar, sah sie einen staubigen, zugestellten Lagerraum, kaum größer als ihre Wohnung. Die hölzernen Kisten und Kartons, die scheinbar wahllos ringsum aufgestapelt waren, machten eine Schätzung schwierig, aber ihrem Urteil nach mochte das Zimmer etwa halb so groß wie der Ausstellungsraum sein. Die Decke war unverkleidet. Träger und Bauelemente warfen harte geometrische Schatten, als sie den Kegel der Taschenlampe nach oben richtete.
    Sam zögerte. Innerlich hatte sie wohl erwartet, daß die ›permanente Sammlung‹ ordentlich sortiert war, mehr oder weniger wie eine Art

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