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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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eingelassen hatte, wie sie erfreut feststellte - kicherte. »Eine hochprozentige Grippe, möcht ich wetten.« Aber dann wurde er wieder ernst. »Wir wurden von keiner Änderung in Kenntnis gesetzt.«
    Sam unterdrückte mühsam einen Seufzer der Erleichterung. Anscheinend hatten weder Joe - der Fahrer, den sie im Waschraum eingesperrt hatte - noch das Wiesel den Diebstahl ihres Trucks bei Generro gemeldet. Warum auch? Wenn einem der Wagen gestohlen wird, informiert man die Polizei, nicht wen immer man gerade besuchen wollte, als der Diebstahl stattfand.
    »Da müssen Sie sich an den Dispatcher halten«, stellte sie mit einem Schulterzucken fest. »Ob ich diese Lieferung loswerde oder nicht, geht mir am Arsch vorbei.«
    Der Posten wirkte unbehaglich. »Zeigen Sie mir mal Ihre Schwindelbögen«, sagte er nach einem Augenblick des Zögerns.
    Schwindelbögen? Sam verspürte ein kaum unterdrückbares Verlangen loszuprusten. Sie hatte den Ausdruck erst ein einziges Mal gehört, in einem dummen Truckersong - ›Convoy‹ oder etwas in der Art - in den Siebzigern, als CB-Funk der letzte Schrei war. Es gibt tatsächlich Leute, die so reden? Sie verkniff sich krampfhaft das Lachen. Verdammt, Dooley, nimm dich zusammen. So komisch war es nun auch nicht. Sie reichte dem Posten die Ladepapiere, die sie auf einem Klemmbrett unter dem Fahrersitz gefunden hatte.
Er blätterte sie durch.
    »Sind meine Papiere in Ordnung, Sir?« fragte Sam trocken.
Der Wachmann kniff die Lippen zusammen. Er reichte das Klemmbrett mit einer heftigen Bewegung hoch. »Sie können durch«, grunzte er. »Sie wissen, wohin.«
»Nein, ehrlich gesagt. Wie Sie schon festgestellt haben, bin ich nicht der reguläre Fahrer auf dieser Route.«
»Bis zum Ende durch, dann links«, knurrte der Mann. »Die Laderampe sehen Sie dann schon.« Er gab dem zweiten Mann im Wachhäuschen ein brüskes Zeichen. Mit einem metallenen Knacken setzte sich das Tor in Bewegung.
Sam hob in einem ironischen Salut einen Finger an den Schirm der Baseballkappe. Dann legte sie den Gang ein - vorsichtig! - und rollte durch das Tor. Leise flötete sie den Chorus von ›Convoy‹.
Das Lenkrad lag schwer unter ihren Armen, als sie an der Abzweigung nach links schwenkte. Als der Truck um die Ecke bog, warf sie einen Blick in den rechten Außenspiegel. Die konvexe Oberfläche verzerrte das Empfangsgebäude, das sie ein paar Tage zuvor besucht hatte, und ließ es sich wie ein Beispiel moderner Avantgarde-Architektur winden. Die linke Trasse der Straße führte in gerader Linie zu einem weitläufigen Gebäude, das an einen umgebauten Flugzeughangar erinnerte. Weiter links, abseits vom Rest der Anlage, bemerkte sie den kleinen Betonbau, der beim ersten Besuch ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Die Hochspannungsleitungen, die ihn mit dem Umspannwerk verbanden, glänzten im Sonnenlicht wie Laserstrahlen, die auf unglaubliche Weise zu eleganten Hyperbeln verbogen waren.
Eine kleinere Straße ging nach rechts ab. Ein mit einem Pfeil gekennzeichnetes Schild wies sie als den Weg zur Laderampe aus. Sie zwang den schweren Truck herum. Vor ihr führte eine flache Rampe hart am Rand des umgebauten Hangars nach unten. Sie sah eine leere Laderampe mit zwei nach oben wegschwenkbaren Frachttoren. Offensichtlich wurden Tracks rückwärts die Rampe hinuntergesetzt, bis die Laderampe auf gleicher Höhe mit der Unterkante des Laderaums war. Links neben der Rampe befand sich ein breiter Asphaltplatz - bis auf ein großes Schild mit der Aufschrift DENKEN S IE NICHT EINMAL DARAN , HIER zu PARKEN völlig leer. Ein Wendeplatz für den Lasterfahrer, bevor er den Truck rückwärts auf die Rampe bringt, erkannte sie.
Sam brachte den Lastzug mit zischenden Druckluftbremsen zum Stehen und dachte nach. Sollte sie versuchen, den Laster in Position an die Laderampe zu bringen? Mach keine Witze, Dooley. Gäbe es eine bessere Methode, dich zu verraten, als den Truck in eine Hausecke zu rammen? Ihre Anspannung verriet sich in einem leicht hysterischen Kichern. Ich kann froh sein, daß ich bis jetzt noch keinen Unfall gebaut habe. Sie brachte den Truck auf den Wendeplatz und sah sich um. Es war niemand zu sehen - kein Mensch auf den Betonpfaden zwischen den Häusern und auch niemand auf der Laderampe.
Der riesige Hangar schien keine Fenster zu haben. Okay, dann woll'n wir mal. Sie schaltete den Motor ab, zog die Handbremse an, öffnete die Tür und sprang zu Boden. Die Zigarette landete auf dem Asphalt, wo Sam sie austrat. Dann ging

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