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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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geworden. Ich kann nicht glauben, daß sie die Tochter eines ihrer Mitglieder umbringen würden, um sie am Reden zu hindern, hatte sie sich zu beruhigen versucht. Aber mir fallen auch eine Menge Alternativen ein, die nicht zum Tode führen, mir aber deswegen auch nicht besser gefallen. Außerdem ist es nie gut, ein unnötiges Risiko einzugehen.
    Also hatte sie ihre Wohnung verlassen. Sie hatte kein Gepäck mitgenommen, nur den ›Notgroschen‹, den sie im Eisschrank versteckt hatte. Falls die VGL hier auftaucht, darf nicht zu erkennen sein, daß ich vorerst nicht zurückkomme. Sie hatte bei WestAir angerufen und aus ›persönlichen Gründen‹ um noch ein paar freie Tage gebeten. (Diesmal war sie sich keineswegs sicher, daß ihr Boß ihr glaubte, und sie hegte ernste Zweifel, daß ihr Job noch auf sie warten würde, wenn all das vorbei war - falls es je vorbei sein wird -, aber sie sah keine andere Möglichkeit.) Dann war sie unter falschem Namen in ein billiges Motel in Riverside gezogen, in dem sie ihre Rechnung im voraus bar bezahlt hatte. Alle Gespräche mit Maggie hatte sie über Münzfernsprecher geführt, und sie hatte ihrer Freundin gegenüber nicht einmal angedeutet, wo sie war. Nicht, daß ich Mags nicht trauen würde, aber es kann nicht schaden, auf Nummer Sicher zu gehen. Außerdem möchte ich nicht, daß sie meinetwegen in die Bredouille gerät.
    Und jetzt zahlten sich ihre Planung und ihre Mühen aus. Im Außenspiegel sah sie den weißen Truck herankommen. Sie warf ihre Zigarette auf die Straße herankommen. Sie warf ihre Zigarette auf die Straße Motor des Mustang sprang sofort an. Grendel bebte, als der Lastzug vorbeidonnerte, eine gewaltige weiße Bergwand, die über dem Kabrio aufragte, verziert mit den roten und blauen verschränkten Buchstaben des Jones-Cartage-Logos. Sam ließ die Kupplung kommen, zog den Wagen vom Seitenstreifen auf den Highway und machte sich in zweihundert Yards Entfernung an die Verfolgung. Um diese Zeit, gegen 10 Uhr, war nur leichter Verkehr, und es bestand keine Gefahr, daß sie ihr Gegenüber verlor. Schließlich wußte sie genau, wohin es wollte.
    Als sie bis auf eine Meile an die Tankstelle heran war, bremste sie ab und ließ die Distanz zu dem Lastzug wachsen. Als sie auf die Tankstelle fuhr, stand der Jones-Truck bereits an einer der Säulen, und der Fahrer füllte den Tank.
    Sam war auf ihren Fahrten schon häufig an Kundenkarten-Dieseltankstellen vorbeigekommen, hatte sie aber nie weiter beachtet. Erst bei den Vorbereitungen für den heutigen Plan hatte sie sich mit ihnen beschäftigt.
    Das System war effizient und auf seine Weise fast elegant, mußte sie zugeben. Trucks, und ganz besonders Langstrecken-Lastzüge, schluckten Unmengen von Treibstoff und benötigten Tag und Nacht eine Möglichkeit, aufzutanken. Statt Tankwarte dafür zu bezahlen, rund um die Uhr einen Truck Stop zu bemannen, hatten die Ölgesellschaften deshalb das Kundenkartensystem entwickelt. (Inzwischen gab es sogar erste Versuche, es in den Privatfahrzeugbereich auszudehnen.) Kundenkartentankstellen benötigten kein Personal. Die Trucker fuhren die Säulen an und benutzten ihre Kundenkarten dazu, die Verriegelung der Pumpen zu lösen. Während der Fahrer den Tank füllte, wurde automatisch die gezapfte Menge festgehalten und der entsprechende Preis seinem Konto oder dem seiner Firma in Rechnung gestellt. Manche Kundenkartenanlagen waren reine Zapfstellen: zwei Säuleninseln und die entsprechenden Kartenlesegeräte. Andere waren etwas größer, mit Waschräumen, Umkleideräumen, sogar Duschen. Die Anlage am Highway 60 bei Rubidoux gehörte zur letzteren Kategorie. Ein kleines Betongebäude in sicherer Entfernung von den Pumpanlagen beherbergte, was an Annehmlichkeiten angeboten wurde. Eine ganze Außenwand war von Automaten mit Limonade, Kaffee, Schokoriegeln und ähnlichem bedeckt.
    Sam parkte Grendel hart am Rand der Auffahrt, kurz hinter dem Highway, entfaltete eine Karte und tat so, als studiere sie intensiv, während sie aus dem Augenwinkel den Lastwagenfahrer beobachtete. Alles in allem lieferte sie das Bild einer verirrten Touristin. Es war verlorene Liebesmüh: Der Trucker schenkte ihr nicht einmal einen flüchtigen Blick.
    Jetzt hatte er das Auftanken beendet und steckte den Zapfstutzen zurück in die Säule. Er machte sich auf den Weg um den Laster, wahrscheinlich zu einer Routineüberprüfung der Reifen, Blinker und sonstigen möglichen Problemstellen. Sobald er außer Sicht war,

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