Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
Kampfmaschine hinab in ein weites, dürres Talbecken. Rote Felsformationen beherrschten den Sichtschirm. Ringsum hatten der Wind und gelegentliche Springfluten den Stein zu irrsinnigen Mustern ausgehöhlt. Selbst die seltenen ebenen Flächen, wie die, über die er seinen Mech gerade bewegte, waren von tückischen engen Spalten und Löchern übersät, die einen BattleMech das Bein kosten konnten, wenn der Pilot sich nicht vorsah.
    »Erster Kontakt. Speerspitze meldet eine mittelschwere Lanze.« Pause. »Korrektur: Zwei.«
Verdammt. Soviel zu Rashiers Garantien. Marcus schluckte trocken. Der Ozongeruch und beißende Geschmack heißer Schaltkreise kratzte in seiner Kehle, als Ki-Lynn ihn gelassen über die Präsenz von Mordbanden-Truppen vierzig Minuten früher als erwartet informierte. Das war gar nicht gut.
Schon jetzt hatte die Leistung des Fusionsreaktors kombiniert mit der natürlichen Hitze des Tages die Temperatur im Innern des Cockpits in die Höhe getrieben. Die Angeli hatten die Nachladezeit aller Waffen neu konfiguriert, um sie an die langsamere Wärmeableitung anzupassen, aber trotzdem würden ein paar Minuten heißen Gefechts genügen, die Abwärme in den roten Bereich zu treiben. Marcus faßte die Kontrollknüppel des Caesar fester. Die Neolederverkleidung der Knüppel brannte in seiner Handfläche. Und wir müssen das lange genug hinziehen, damit Rashier sich uns anschließen kann. Geschickt umging er einen Felsspalt, der fast den Fuß Erzengels eingeklemmt hätte. Ich sollte mir besser schnell etwas einfallen lassen.
Speerspitze bestand aus den beiden Mechs von Paula Jacobs und Brandon Corbett. Jericho Ryan und Chris Jenkins, die letzten Canopier, waren Besucher, ein zweites Mechelement aus zwei Maschinen, das,parallel zu Speerspitze als Vorhut dem Rest der Einheit vorauslief, wenn auch mit kleinerem Bewegungsradius. Beide Elemente fungierten als Kundschafter und bewegten sich mehrere Minuten vor der Hauptstreitmacht der Angeli einen in nordnordöstlicher Richtung verlaufenden Weg entlang, der sie bis an die Stadtgrenze von Shervanis hätte führen sollen.
Marcus befehligte die Hauptstreitmacht, eine Lanze ihrer schwersten Kampfkolosse, die bereits in einer lockeren Schlachtreihe aufgestellt war. Kis Schütze, sein Caesar, Connor Monroe in Fabers Marodeur und Brian Phillips, der in Marcus' altem Kriegshammer die Westflanke hielt. Sie lieferten einen soliden Anker für die äußeren Elemente.
Die beiden letzten BattleMechs waren Charlenes Feuerfalke und Tamar Cross im Grashüpfer. Begleitet vom >General< und seinen Bodentruppen in drei zivilen Schwebern formten sie das in ein paar Kilometer Abstand folgende Reserve-Element. Das war Charlenes Beitrag zur Planung, mit dem Ziel, für eine weitere Verzögerung zu sorgen. Wie es schien, würden sie die auch brauchen.
Zwanzig Kilometer weiter hätte Speerspitze laut der Planung, die Marcus und Kalif Rashier ursprünglich aufgestellt hatten, wenigstens eine Lanze der Mordbanden nach Osten abziehen können, um sie im Labyrinth enger Felsspalten und ausgetrockneter Flußbetten in ein Versteckspiel zu verwickeln. Wenn sie das jetzt täten, hätte es die Angeli hier festgesetzt, mitten in der Wildnis, wenigstens eine Stunde südöstlich von Rashiers Einheiten - wahrscheinlich näher an neunzig Minuten.
Und das war einfach zu weit entfernt.
Marcus öffnete die Verbindung zu Ki-Lynn. »Speerspitze soll nach Westen ausweichen. Ich wiederhole, nach Westen.« So ergab es einen Sinn. Wenn die Verstär kung dich nicht rechtzeitig erreichen kann, bring die Schlacht zur Verstärkung. »Sie sollen ein Rennen daraus machen. Sie zum Rendezvouspunkt locken.« Marcus spielte mit dem Gedanken, Ki die Funkstille brechen und bei Rashier nachfragen zu lassen, aber das wäre riskant geworden. Ki ist gut, aber das ist eine beachtliche Strecke durch schwieriges Gelände, und Rashier würde sich wahrscheinlich eh nicht melden.
Vierzig Minuten zu früh. Die Zeit hing wie ein dunkler Schatten über seinen Gedanken, und Marcus kämpfte gegen den Drang an, seinen Mech losrennen zu lassen. Das verfrühte Auftauchen des Feindes machte ihm Sorgen. Was war geschehen? Patrouillen, von denen sie nichts gewußt hatten? Rashier hatte Marcus einen unbemerkten Anmarsch garantiert. In diesem Augenblick hätten die Krieger des Kalifen ihre ersten Ablenkungsangriffe gegen Shervanis ausführen müssen, Angriffe, mit denen sie einen Teil der feindlichen Truppen binden sollten. Jetzt konnte Marcus nicht

Weitere Kostenlose Bücher