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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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überschweren Mech zur Strecke bringen wollte.
Seine Pläne zerbarsten in einem Sturm aus Schock und Entsetzen, als die breitschultrige Kopfpartie des feindlichen Mechs auf seinen Schirm kam.
Knapp unterhalb des Kanzeldachs befand sich ein schmaler Metallsteg. Eine Deflektorplatte. Im Falle eines katastrophalen Bruchs der Reaktorabschirmung lenkte diese Platte den Energiestoß aus dem Bereich unmittelbar über dem Mech ab, damit ein mit dem Schleudersitz aussteigender Pilot nicht erfaßt wurde. Auf dieser Platte stand ein Mensch, an Armen, Beinen und Körper festgebunden. Marcus holte das Bild noch näher heran, verlor dabei zwar an Detailschärfe, konnte aber immer noch Körperbau und grobe Züge erkennen.
Jase Torgensson.
Eine schnelle Überprüfung zeigte, daß knapp unter den Cockpits der beiden Mechs, die den Todesbote begleiteten, zwei weitere Krieger angebunden waren. Kelsey Chase und möglicherweise Shannon Christienson, eine von Jerichos MechKriegerinnen. Marcus benommener Verstand lieferte ihm den Namen, während er den Caesar geschockt zum Stehen brachte. Er konnte kaum fassen, was er sah.
Wer auch immer der Kommandeur der Mordbanden war, er hatte dafür gesorgt, daß wenigstens drei MechKrieger starben, bevor auch nur einer seiner Mechs getroffen wurde.
40
Übergang, Shaharazadische Wüste
Astrokazy, Peripherie
     
11. Juli 3058
    Eine Hitzewelle brandete durch das Cockpit und verwandelte es in eine Sauna. Die Luft stank nach Schweiß und dem beißenden Ozongeruch heißer Schaltkreise. Marcus riß den Torso des Caesar in einer harten Drehung herum, unter der die Drehkupplung in Hüfthöhe kreischend protestierte, und suchte den Horizont hinter sich nach dem Orion ab, der ihn in diesen Irrgarten aus Felsnadeln und engen Passagen gejagt hatte.
    Die Flankenbewegung, die Marcus beim ersten Kontakt mit den .Mordbanden organisiert hatte, hatte den Angeli erlaubt, sich zunächst aus dem Gefecht zurückzuziehen. Sie hatten die Mordbanden in einem laufenden Gefecht nach Nordwesten gezogen - ständig nach Nordwesten - und versucht, zu Kalif Rashiers Truppen zu stoßen. Sie hatten fast vierzig Minuten gewonnen. Aber jetzt hatten sie die Wildnis und deren Deckung fast hinter sich gelassen und das Gebiet erreicht, das Rashier als den Übergang bezeichnet hatte. Und Marcus gingen allmählich die Möglichkeiten aus.
    Ringsum kämpften und duckten sich die übrigen Mitglieder der Angeli durch das steinerne Labyrinth, zum Teil mit zwei Mordbuben auf den metallenen Fersen. Wann immer Marcus ein Ziel erfaßte, half er mit der höllischen blaustrahlenden Energie seiner Extremreichweiten-PPK aus. Alle paar Sekunden zwang ihn der Wärmestau, auf drei mittelschwere Laser umzuschalten, um nicht in den roten Gefahrenbereich der Wärmeskala zu geraten. Bis jetzt gelang es ihm, die Anzeige am äußeren Rand des gelben Bands tanzen zu lassen. Er schaltete immer knapp vor dem Punkt um, an dem die aufgestaute Abwärme zu einer ernsthaften Behinderung der Zielerfassung wurde.
    Der Orion, der ihn verfolgte, litt unter keinen derartigen Problemen. Er neigte sich hinter einer breiten Felssäule hervor und feuerte seine LB-X-Autokanone. Die Granate zerplatzte kurz hinter der Mündung in kleinere Geschosse, die in einem lauten Stakkato in den Erzengel einschlugen und wie eine überdimensionale Schrotladung seine Panzerung wegscheuerten. Ein oder zwei Platten prallten seitlich vom nach vorne ragenden Kopf des Caesar ab und warfen Marcus so heftig in die Gurte, daß er das Feuer nicht erwidern konnte.
    Er öffnete die Verbindung zu Ki-Lynn. »Wo, zum Teufel, bleibt die Reserve? Sie hätte vor zehn Minuten hier sein sollen. Dieser Orion nagt mich ganz allmählich zu Tode.«
    Was das anging - wo, zur Hölle, blieb Rashier? fragte Marcus sich. Ki versuchte seit einer guten Viertelstunde, Kontakt mit dem Kalifen aufzunehmen. Inzwischen mußte der Mann doch erkannt haben, daß ihre Planung durch das verfrühte Auftauchen der Mordbanden Makulatur geworden war. Oder zumindest Nihail mußte Grips genug haben, das zu sehen.
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen, beantwortete Ki-Lynn beide Fragen. »Die Mordbanden haben ihre zweite mittelschwere Lanze in unseren Rücken geschoben«, teilte sie ihm wie immer ruhig mit. »Reserve meldet zwei Totschläger, die mit Blitz-Kurzstreckenlafetten Schwierigkeiten machen. Von Rashier noch keine Antwort.«
    Marcus sah sich den Alptraum auf seiner Taktikanzeige an. Die Wege waren so schmal, und der Fels dick

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