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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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kassiert, weil du Mechs, die du aus der Distanz hättest erledigen sollen, im direkten Zweikampf angegangen bist. Diesmal hat es dich einen ganzen Mecharm gekostet.«
    »Itashimashite«, antwortete der Hüne wieder, aber er nickte einmal, um ihr zu zeigen, daß er die Botschaft verstanden hatte. Nicht, daß Charlene ernsthaft eine Änderung in seinem Kampfstil erwartete. In ihren Augen war Faber die große Ausnahme von den Regeln. Er hatte schon mehr Mechs im Gefecht verloren, die meisten mit katastrophalen Schäden, als irgendein anderer Mechpilot, von dem sie je gehört . hatte. Aber irgendwie überlebte er jedesmal, und er teilte grundsätzlich mehr aus als er einstecken mußte.
    Dann wartete Charlene, bis Marcus zu Ende gelesen hatte, das Blatt zusammenfaltete und in die Tasche steckte. »Danke, Charlene«, sagte er und übernahm den Vorsitz der Besprechung. Sie nickte ihm freundlich zu, ging hinüber zu Brent Karstchow und ließ sich neben ihm zu Boden fallen. Vor lauter Nervosität wäre er fast aufgesprungen. Sie grinste und lehnte sich zurück an den enormen Metallfuß des Marodeur. Obwohl sie im Licht saß, fand sie den schwachen Duft von Schmiermittel angenehmer als Paulas Sonnenöl.
    Charlene genoß die Nervosität, die sie bei Brent auslöste. Er war das jüngste Mitglied der Einheit und erst auf Arboris zu den Angeli gestoßen, nachdem er aus Protest über die Behandlung der Söldner seinen Dienst bei der FBF aufgekündigt hatte. Alle wußten, daß Brent einen Narren an ihr gefressen hatte, aber er hatte Angst, sich seiner neuen Vorgesetzten zu nähern. Sie fand die Situation gleichzeitig amüsant und enttäuschend, hatte sich aber vorgenommen zu warten, bis Brent den Mut aufbrachte, über seinen Schatten zu springen. Als Paula sich unter dem Vorwand, ihre Glieder zu strecken, wollüstig auf der Decke räkelte, stellte Charlene freudig fest, daß Brent ihr noch weniger Aufmerksamkeit schenkte als Marcus.
    »Also schön, Leute«, begann Marcus und setzte sich auf. »Baron Shienze hat uns heute abend zum Dinner eingeladen. Es ist ein Empfang für Vertreter von Blakes Wort, die der Baron eingeladen hat, um New Homes Bedarf an militärischem Nachschub zu diskutieren. Das heißt, Abendgarderobe oder - soweit ihr noch eine habt - Ausgehuniform.«
    Letzteres löste einen Chor von Stöhnen und Buhrufen aus, teilweise witzelnd, teilweise ernst. Marcus ließ sie gewähren, bis einer der Söldner scherzhaft vorschlug, die Laken von den Betten zu ziehen und sich zu Ehren von Blakes Wort alle in weiße Roben zu hüllen. Mit einer scharfen Handbewegung schnitt Marcus den Chor von »Toga! Toga!«-Rufen ab.
    »Abendkleidung und/oder Ausgehuniform«, wiederholte er. »Anwesenheit ist Pflicht, außer für diejenigen, die Dienst haben. Kein Wechseln. Ausnahmen werden nur für Techs gemacht, die lieber arbeiten wollen.« Dafür erntete er Beifall von Yuri Petrowko, dem ChefTech der Angeli, und dessen Untergebenen. »Die Vertreter von Blakes Wort sind mit Höflichkeit und Respekt zu behandeln.«
    Marcus blickte sich nach rechts und links um, wie um sicherzugehen, daß alle zuhörten, aber Charlene fand diesen letzten Befehl schwer verdaulich. Ihrer Meinung nach war Blakes Wort die Verkörperung alles Bösen in ComStar, das zurückgekehrt war, um die Innere Sphäre zu quälen.
    »Blakes Wort wird sich nicht in Luft auflösen, um uns einen Gefallen zu tun, Leute«, fuhr Marcus fort. »Wir verärgern keinen potentiellen Auftraggeber, auch dann nicht, wenn uns seine Politik nicht paßt.« Er machte eine Pause. »Besonders dann nicht, wenn uns seine Politik nicht paßt.«
    Vince Foley zog seinen Cowboyhut vom Kopf und zupfte Fusseln ab. »Warum haben Sie letztes Jahr nochmal den capellanischen Botschafter auf Outreach beleidigt?«
    Foleys Frage klang eine Spur zu unschuldig, um ernstgemeint zu sein, aber Charlene entschied sich, sie trotzdem an Marcus' Stelle zu beantworten. »Er hat es persönlich genommen. Das war keine Frage der Politik, sondern« - Sie machte eine Pause, um die richtige Formulierung zu finden - »eine Übung in zurückhaltender Höflichkeit.«
    Das ließ Marcus lächeln, und soweit es Charlene betraf, machte das die Anstrengung wett. »Ich erwarte keine größeren Schwierigkeiten von den Blakisten. Jetzt, da sie ComStar Terra weggenommen haben, sind sie damit beschäftigt, gute Beziehungen zu ihren neuen Nachbarn in den Chaos-Marken aufzubauen. Dabei wollen wir sie nicht stören. Bei unserem letzten Besuch

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