Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
»Commandante GioAvanti.« Sie reichte ihm die Hand.
    Marcus' Augen weiteten sich in nicht allzu erfreuter Überraschung, als er die italienische Rangbezeichnung und die korrekte Betonung seines Familiennamens hörte. Er war in einer wohlhabenden Händlerfamilie aufgewachsen, die ihr italienisches Erbe aufrechterhalten hatte. Es war ein Teil seines Lebens, den er eigentlich hinter sich gelassen zu haben glaubte. Die Tatsache, daß die Blake-Präzentorin seine Muttersprache beherrschte, schmeichelte ihm weniger, als daß sie ihn mißtrauisch machte.
    Aber alte Gewohnheiten ließen sich nicht so leicht abstreifen. Marcus nahm Haltung an und schlug die Hacken zusammen, während er sich über die Hand der Präzentorin beugte. Unter weniger formellen Umständen hätte er sich gestattet, die Hand leicht mit den Lippen zu berühren, aber da sie der Ehrengast des Empfangs war, achtete er auf eine ganz korrekte Ausführung. »I1 piacere e mio, Signorina Schofield«, erwiderte er. Die Freude ist auf meiner Seite.
    Das Lächeln der Präzentorin war gelöst und voller Wärme. »Ich habe von ihren jüngsten Erfolgen gehört, Kommandant. Es erscheint mir durchaus passend, daß Ihre Angeli die Boten der wahren Unabhängigkeit New Homes werden.«
    »Sie sind zu gütig.« Marcus verneigte sich noch einmal, diesmal etwas lockerer. Und aalglatt.
Der Rest des Dinners verlief weitgehend ähnlich. Präzentorin Schofield bezauberte alle, mit denen sie in Kontakt kam. Ihre Gegenüber entspannten sich augenblicklich, und nicht ein einziges Mal zitierte sie eine halbmythische Phrase des 0-so-seligen Jerome Blake. Marcus sah selbst Charlene Boske ihrem Zauber erliegen, als Schofield sich interessiert über Charlenes Herkunft aus den Vereinigten Sonnen äußerte. Auch Baron Shienze war völlig in ihrem Bann und vergaß Essen und Trinken, als Schofield ihn mit ihrem Wissen über New Home und seine Geschichte als Teil der Terranischen Hegemonie umgarnte.
»Es stimmt«, stellte sie fest, legte die Gabel beiseite und ließ den Blick über die Gesichter der in ihrer Nähe Sitzenden wandern. »New Home war ein berühmtes Zentrum der Kultur und Eleganz. Die Künste waren hier in voller Blüte, und einige der größten Staatsmänner des Sternenbunds stammten von dieser Welt.«
»Ach, ja«, bestätigte Baron Shienze mit deutlichem Stolz.
Marcus rief sich ins Gedächtnis, was er über die längst vergangene Terranische Hegemonie noch wußte. Es war eine grob kugelförmige Region von Sonnensystemen gewesen, die von Terra aus regiert wurden, gegründet von den McKennas und später von ihren Cousins, den Camerons, regiert. Es war lan Cameron gewesen, der die Bündnisverträge schloß, aus denen in den 2600ern schließlich der Sternenbund entstanden war, der die Kolonialwelten der Menschheit unter einer einzigen Regierung vereinte. Dann, gegen Ende des achtundzwanzigsten Jahrhunderts, war der Sternenbund zerbrochen, und die fünf verbliebenen Häuser hatten die Systeme der Terranischen Hegemonie schließlich unter sich aufgeteilt. Er konnte sich an keine besondere Rolle New Homes erinnern, aber seine Erinnerungen aus vergangenen Schülertagen hielten natürlich keinem Vergleich mit dem allem Anschein nach akademischen Wissen der Präzentorin stand.
Sandra Schofield nickte dem Baron zu, und ihre ernste Miene verwandelte sich wie das langsame Fallen sterbenden Herbstlaubs in einen Ausdruck der Trauer. »New Home war auch die erste Welt, die unter den Verwüstungen der Nachfolgekriege zu leiden hatte«, stellte sie langsam fest, als schmerze es sie, das von ihr aufgebaute Bild zu zerstören. »Die Nachfolgerfürsten sorgten dafür, weil es jeder von ihnen auf eine so wichtige symbolische Beute abgesehen hatte.«
Marcus fühlte ein warmes Glühen über sein Gesicht und den ganzen Kopf ziehen, und das dumpfe Dröhnen der Gespräche trat in den Hintergrund, als die Worte der Präzentorin durch seine Gedanken hallten. Warnglocken läuteten, auch wenn er nicht genau hätte sagen können warum. Er wußte nur, daß Präzentorin Schofield gefährlich war, trotz all ihres Charmes und ihrer Eleganz.
»Eine symbolische Beute?« fragte er und nippte an dem süßen Wein, den die Diener gerade eingeschenkt hatten. »Wie die Eroberung Terras von ComStar für Blakes Wort?« Marcus war sich sicher, daß niemand sonst bemerkte, wie sich Schofields Augen kurz verengten, aber natürlich würde auch niemand sonst gezielt danach Ausschau gehalten haben.
»Ich würde die beiden

Weitere Kostenlose Bücher