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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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üblicherweise ihre Arbeit, derartige Versammlungen abzuhalten. Und wenn sie eine formlose Besprechung im Freien wollte, dann bekam sie diese. Der Text der Botschaft machte ihr zu schaffen, und sie wollte mitnehmen, was sie sich noch an Entspannung holen konnte.
    »Zunächst einmal«, setzte sie an: »Baron Shienze hat seine Wertschätzung über unsere Arbeit ausgedrückt. Die Kommandeurin der 13. Lyranischen Garde, Dolores Whitman, war ebenfalls mit uns zufrieden, was sie aber nicht daran gehindert hat, verschärft um einen Teil des Nachschubs zu feilschen, den wir aus dem Besitz der Regulars befreit haben.«
    Techs und einige der erfahreneren MechKrieger nickten. Als Söldner verstanden Gli Angeli sehr wohl den Unterschied zwischen Höflichkeit unter Berufskollegen und Geschäft. »Was wir nicht an Nachschub behalten haben«, fuhr Charlene fort, »hat uns der Baron abgekauft. Das deckt die voraussichtlichen Kosten für die Reparatur unserer Maschinen und möglicherweise auch des JägerMech. «
    Was es nicht abdeckte - Charlene sprach es nicht aus, weil alle es wußten -, war ein weiterer Monat Schulden, den die Angeli weiter über den Kredit mitziehen mußten, den sie in den letzten Jahren aufgebaut hatten. Und dann waren da noch die üblichen Unterhaltskosten. Ab Morgen würde die Einheit weitere Schulden anhäufen, wenn sie ihre Schiffe auftankte, Verwaltungsgebühren bezahlte und an Nachschub bestellte, was sie nicht erbeutet hatte. All das berücksichtigte noch nicht, daß wieder einmal kein Mitglied der Einheit bezahlt werden konnte. Als Einheit ging es den Angeli besser, aber noch immer lastete der Schatten von Arboris auf ihnen. Daran, wie einige von ihnen Marcus beobachteten, der noch immer die Botschaft studierte, erkannte Charlene deren Hoffnung, Torgensson könnte ihnen den Durchbruch verschafft haben.
    Charlene entschied sich, die Stimmung zu lockern, und sprach ein paar Notizen an, die sie und Marcus während der Aktion gemacht hatten.
»Ki«, sagte sie, und suchte nach der kleinwüchsigen
    Asiatin. Sie kniete gelassen rechts von Marcus. Wie Faber stammte auch Ki-Lynn Tanaga aus dem Draconis-Kombinat. Während Thomas sich aus den untersten Schichten der Gesellschaft soweit hochgearbeitet hatte, wie er es in der rigiden Sozialstruktur des KuritaRaums nur hoffen konnte, war Kis Familie reicher gesegnet gewesen. Sie hatte sich den Angeli angeschlossen, um dem Schicksal zu entkommen, das ihre Familie für sie erkaufen wollte. Sie war eine annehmbare MechKriegerin geworden, aber es war ihr Naturtalent auf dem Kommunikationssektor, das sie unentbehrlich machte. »Gute Arbeit, wie du in die Kommleitungen der Regulars eingebrochen bist«, lobte Charlene. »Wenn wir ihren Kommandeur nicht identifiziert und abgelenkt hätten, wäre unser kleiner Trick vielleicht nicht so glatt gelaufen.«
    Ki-Lynn, die trotz der Hitze einen traditionellen Seidenkimono trug, zuckte ein wenig die Achseln. »Sie haben es mir leicht gemacht«, stellte sie mit leiser, bescheidener Stimme fest, die typisch für eine draconische Mädchenerziehung war. »Den Code, den sie benutzt haben, hatte ich schon früher geknackt. Es ging nur darum, die richtigen Frequenzen zu finden.« Sie machte eine kaum merkliche Pause, bevor sie weitersprach. »Und sie benutzten dieselben spezifischen Codebegriffe, um die verschiedenen Elemente ihrer Kompanie zu identifizieren, ganz ähnlich unserer Praxis.«
Beinahe hätte Charlene Ki-Lynns Kommentar über
    hört. Ganz ähnlich unserer Praxis, wiederholte sie in Gedanken, als ihr plötzlich die Bedeutung dieser Worte klar wurde, und sie ermahnte sich, Kis scheinbar beiläufigen Bemerkungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Draconier pflegten im Gespräch häufig die feine Kunst der unterschwelligen Andeutung. »Sprich mich in Zukunft vor jeder Mission darauf an. Wir werden uns angewöhnen, nicht nur die Codes, sondern auch die Rufzeichen zu variieren. Was wir gegen andere ausnutzen können, macht uns genauso verwundbar. Faber«, rief sie, und sah über die Schulter. »Die Gefechts-ROMs zeigen deine Treffsicherheit in den oberen achtzig Prozent. Du hast nur einen PPK-Schuß und ein paar Lasersalven daneben gesetzt. Gute Arbeit.«
    Faber regte kaum einen Muskel. Sie glaubte fast, er hätte sie gar nicht gehört, bis er murmelte: »Itashimashite.« Charlene beherrschte genug Japanisch, um darin ein nachlässiges >Nichts zu danken< zu erkennen.
    »Gleichzeitig hast du auch, wieder einmal, den meisten Schaden

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