BattleTech 36: Blindpartie
Hand verdrehte, und dann noch einmal in Richtung Yuri Petrowkos, der laut lachte.
Die Heaven Sent hatte vor drei Stunden das canopi sche Sprungschiff Bacchus erreicht und am Dockkragenunmittelbar neben der Stecknadelkopf festgemacht. Aber
bevor Marcus die canopische Repräsentantin treffen konnte, hatte er noch einige Stunden totschlagen müssen, da die Heaven Sent auf New-Home-Ortszeit betrieben worden war, während der Rest des SprungLandungsschiff-Gespanns auf Ortszeit Canopus IV lief. Dadurch waren die Söldner um vier Uhr morgens auf dem Schiff eingetroffen. Also hatte er seinen ChefTech geschnappt, und ihn mit zum Mechhangar Nummer 2 des Festungsklasse-Landungsschiff geschleppt, um an seinem persönlichen Mechprojekt zu arbeiten.
Der BattleMech, der ihre Aufmerksamkeit beanspruchte, war ein Cäsar, eine Maschine, die Marcus schon seit einem halben Jahr wiederherzurichten versuchte, schon seit dem unglückseligen Arboris-Kontrakt. Die nach hinten abknickenden Beine mit den an Vogelkrallen erinnernden Füßen machten die Verwandtschaft des Cäsar mit dem Marodeur offensichtlich. Die Konstruktion des Torsos mit dem keilförmigen, vorragenden Cockpit und einer einzelnen, schweren Torsowaffe verkündete die Verwandtschaft dieses
Mechs mit dem capellanischen Cataphract. Aber der Cäsar besaß eine Ausstrahlung wie keine andere Maschine, eine ruhige, aber tödliche Haltung, die in seiner schlanken Silhouette zum Ausdruck kam.
Momentan wirkte die 70 Tonnen schwere Kampfmaschine aber vor allem verwüstet. Der rechte Arm war abgetrennt, und vom Kopf bis zu den Füßen war die Panzerung entfernt, um auch die unzugänglichsten Stellen der Konstruktion erreichbar zu machen.
Der riesige Hangar war bis auf den Cäsar und zahlreiche Mechersatzteile leer. Die beiden einzigen anderen Personen waren zwei AsTechs in der angrenzenden Staunische, die einen Mecharm aus dem Inventar für Fabers beschädigten Marodeur umzubauen versuchten. Marcus nahm ihre Anwesenheit kaum wahr. Nur das gelegentliche Zischen eines Schneidbrenners oder das Aufblitzen eines Schweißgeräts drang in sein Bewußtsein vor.
Petrowko war Ablenkung genug.
Das Myomerbündel, mit dem Marcus kämpfte, hing vom Hüftgelenk des Mechs herab. Es war ein langes, stumpfgraues Seil, das seinen Weg durch ein Labyrinth interner Stützstreben und anderer, kleinerer Bündel suchte. In Abständen von etwa einem Meter band ein dünner Metallring die Fasern eng zusammen und verhinderte, daß Marcus bei dem Versuch, das Bündel an seinen Platz zu zwingen, die Webstruktur zerstörte. Auf Petrowkos Rat hatte er außerdem Haltedrähte an jedem Ring befestigt, um die Belastung des Aktivators zu verringern, bis das Myomerbündel fertig installiert
war. haben wir repariert«, teilte der»Das Gyro des Jenner
ChefTech Marcus mit. Der Kampfkoloß, auf den er sich bezog, war vor dem letzten Überfall auf New Home ausgefallen. Marcus hatte sich inzwischen in eine kleine Höhle gezwängt, die zwischen einem Beinpanzerblech und einigen der kleineren Myomerbündel entstanden war, und versuchte, den künstlichen Muskel des Cäsar in die letzte Führung zu zwängen. Petrowko beugte sich nach unten und sprach in das Gewirr aus Metall, Fasersträngen und Söldner. »Er laufen perfekt spä'tens in einer Woche.«
Marcus zuckte zusammen, als Petrowkos laute Stimme mit ihrem harten Akzent durch die enge Wartungshöhle hallte. Er verschätzte sich in der Entfernung zwischen dem Faserbündel und der Leitgabel und knallte mit den Fingern gegen die Strebe. Die dicken Handschuhe verhinderten Hautabschürfungen, aber seine Finger waren von dem Schlag taub, und er hatte vorerst keine Chance, einen erneuten Versuch zu unternehmen. Also glitt er ins Freie zurück, hielt sich mit einer Hand am Rand der Panzerplatte fest, um in der Schwerelosigkeit nicht abzutreiben, und sah zu Petrowko hoch.
Yuri Petrowko war ein älterer, robust wirkender Bursche von Valil'yevskiy, einem in der Frühzeit der terranischen Expansion ins All von einem großen russischen Siedlerkontingent kolonisierten Planeten in der Liga Freier Welten. Das rotbraune Haar und der Bart derselben Farbe waren graumeliert, und er trug beides kurzgeschoren. Sein Akzent schien mit den Jahren immer stärker zu werden, statt nachzulassen.
»Wie sieht's mit dem JägerMech aus?« fragte Marcus und bewegte die Finger, um das Gefühl wiederzugewinnen.
Der ältere Mann zuckte die Schultern. »Ich denke, ich bringe auch zurück von Grab«, meinte
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