BattleTech 36: Blindpartie
er. Dann verzog er das Gesicht. »Ich nicht sicher, was machen wegen rechter Arm. Du ihn ruiniert, und war kein Ersatz in Lagerhalle.«
»Gibt es eine Chance, den eines anderen Mechs umzubauen?«
»Ich denke nicht«, Petrowko fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. »Aber vielleicht ich baue neu.«
Ein elektrischer Funke hinterließ ein blauschwarzes Geisterbild in Marcus Gesichtsfeld. Er blinzelte es weg, während ihm über dem gewohnten Duft von Schmiermitteln der beißende Geruch heißen Metalls in die Nase stieg. »Ich versuche es besser nochmal«, entschied er und zog sich wieder in die enge Lücke zurück. »Man sollte meinen, es gäbe ein Werkzeug, um so etwas einfacher zu machen.«
»Es gibt«, erklärte Petrowko grinsend.
Vor der Öffnung in der Luft hängend sah Marcus zurück. »Wieso benutze ich es dann nicht?«
Petrowkos Grinsen wurde breiter. »Weil du könntest Fasern beschädigen, wenn ich nicht helfe, und du wolltest Arbeit allein machen.«
Marcus formte eine Pistole mit den Fingern und gab vor, sich einen Kopfschuß zu geben. Dann schwebte er zurück in den Mech. Diesmal gelang es ihm beim ersten Versuch, den künstlichen Muskel in die Führung zu zwingen, und er machte sich daran, das freie Ende mit einer der Knöchelstützen zu verbinden. Das dauerte fast eine Stunde, während der Petrowkos Kommentar nur durch gelegentliches Atemholen und die erste Warnung vor dem bevorstehenden Hyperraumsprung unterbrochen wurde. Als das Myomerbündel endlich installiert war, entfernte Marcus die beiden untersten Haltedrähte und die Metallringe.
Ihm war nicht aufgefallen, daß Petrowko plötzlich verstummt war, weil er den Tech - abgesehen von gelegentlichen Fragen - ausgeblendet hatte, bis er eine gedämpfte weibliche Stimme fragen hörte: »Kommandant GioAvanti? «
Ein leichter Tritt gegen seine Füße und ein »He,
Marc« holten ihn schnell aus dem Innern des Cäsar.
Marcus hakte einen Arm in eine Strebe und zog die schweren Handschuhe aus. Seine Besucherin war fast ebenso groß wie er. Sie trug eine türkisfarbene Jacke und Hose mit schwarzen Handschuhen und ledernen Kniestiefeln. An den Manschetten und entlang der Hosenbeine liefen silberne Litzen. Ihr dunkles, gewelltes Haar war nach hinten zu einem langen Pferdeschwanz zusammengebunden, der ihr unter normaler Schwerkraft bis zur Hüfte herabhängen mußte. Stachelbänder um das linke Hand- und Fußgelenk verliehen der Ausgehuniform der Magistrats-Streitkräfte etwas durchaus Bedrohliches, aber die gelöste Art ihrer Haltung hätte bereits genügt, Marcus klarzumachen, daß sie ihren Rang nicht nur politischen Überlegungen verdankte. »Commander Ryan?« fragte er.
Sie nickte. »Jericho Ryan, 1. Canopische Füsiliere. Ich bin Ihre Verbindungsoffizierin zum Magistrat.«
Torgenssons Nachricht hatte Marcus darüber in Kenntnis gesetzt, daß eine Verbindungsoffizierin zu ihnen stoßen würde, aber er hatte keine MechKriegerin erwartet. Und sie wahrscheinlich keinen Mechaniker. Er blickte an seinem zerknitterten Overall hinunter, der reichlich Flecken von der roten Schmiere trug, in der Myomerbündel verpackt waren. »Ich hoffe, Sie verzeihen meinen Aufzug, Commander.«
»Sieht aus, als wären Sie fleißig gewesen«, erwiderte sie und sah an dem Cäsar entlang. »Und bitte, nennen Sie mich Jericho. Wir werden eine ganze Weile miteinander zu tun haben.«
»Nur, wenn Sie mich Marcus nennen. Oder Marc. Das ist mein ChefTech, Yuri Petrowko.« Er nickte in Yuris Richtung. »Er paßt auf, daß ich keinen Fehler mache.«
Petrowko lächelte. »Scheint, wir werden jetzt nicht mehr viel machen. Verzeihung, bitte, ich zurück zu Heaven Sent gehen.« Er schwebte davon und nahm die beiden AsTechs mit einem Grunzen mit, als er an ihrem Arbeitsplatz vorbeikam.
»Ich bin extra früh aufgestanden, aber Ihre Stellvertreterin auf der Heaven Sent sagte mir, daß Sie die ganze Nacht hier waren.«
Marcus grinste. »Wir sind noch an New-Home-Zeit gewöhnt. Für uns ist jetzt Spätnachmittag.«
»Daran hatte ich gar nicht gedacht«, gab Jericho zu. Marcus stieß sich zu einer Gerüststelle ab, die ihm besseren Zugang zum Knie des Cäsar bot, und entfernte eine Reihe der temporären Haltedrähte. Jericho sah sich seine Arbeit an. »Moment mal«, warnte sie. »Das Bündel hat eine Vierteldrehung.« Nach einer kleinen Pause berichtigte sie sich. »Aber dadurch hätten Sie die Endkupplung umbauen müssen, sonst hätte es nicht gepaßt, also wissen Sie davon. Aber warum?«
»Der
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