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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Marcus grinste. Ki hatte einen Namen für Shervanis gefunden, bei dem keine Gefahr bestand, daß ihre Wachen eine Verbindung zum Kalifen zogen. »Iie. Er hat sich auf einen schwerfälligen Erpressungsversuch beschränkt. Er weiß, daß er uns fünf bestenfalls unter Arrest stellen kann. Aber dann müßte er uns und unsere Mechs zur sofortigen Überstellung nach Outreach an Blakes Wort ausliefern. Währenddessen hängt Charlie mit einer ganzen Kompanie BattleMechs über seinem kostbaren Reich.«
    »Dann sind wir tatsächlich bankrott erklärt worden?« Marcus zuckte unbehaglich die Achseln. »Du kennst unsere finanzielle Lage so gut wie jeder andere. Dem Oyabun zufolge hat jemand unsere Schuldscheine aufgekauft, und unsere neuen Gläubiger fordern sofortige Bezahlung. Ich will nicht ausschließen, daß wir irgendeine Nebenklausel in unseren Vereinbarungen übersehen haben, aber die einzige Möglichkeit für uns, diese Sache zu regeln, besteht darin, zurück nach Outreach zu kommen. Und ganz egal, ob wir die Sache in Ordnung bringen können oder nicht, wenn wir jetzt abfliegen, brechen wir unseren Kontrakt mit dem Magistrat - ganz abgesehen davon, daß uns allein schon die ausstehenden Betriebskosten in den Ruin treiben würden.« Wieder in den Ruin treiben, dachte Marcus, aber das brauchte er nicht laut auszusprechen.
    Ki-Lyren blieb einen Moment still. »Haben wir eine Wahl?«
Soll heißen: Was will Shervanis von uns? Sie hatten die Seite des Palasts erreicht und näherten sich einem Hain von Zitronenbäumen, deren Duft in der warmen Brise herüberwehte. Marcus hob die rechte Hand an die Augen, um sie gegen die spätnachmittägliche Sonne abzuschirmen, und beobachtete die Sklaven, die im Peitschengras nach Fallobst suchten. Sie wurden von turbanbewehrten Kriegern mit Krummsäbeln und einzelnen Automatikgewehren bewacht, und ein vernachlässigter 40-Tonnen-Mech vom Typ Clint stand über dem gesamten Wäldchen auf Posten.
»Er hat einen benachbarten Oyabun erwähnt, Rashier - derjenige, der versucht hat, mit dieser lächerlichen Bestechung unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Er hat den Mann als gewalttätigen Terroristen beschrieben, der unaussprechliche Verbrechen gegen die Bevölkerung seines Reiches ebenso wie die aller anderen verübt. Unser Gastgeber möchte, daß wir die humanitäre Mission ausführen, Astrokazy von diesem Monster zu befreien.«
»Glauben Sie ihm?«
»Daß Rashier ein Monster sein könnte?« Marcus zuckte die Schultern. »Warum nicht? Daß der Oyabun anders ist? Nein. Er will einfach nur von uns profitieren, ohne zu bezahlen. Uns anzuheuern, kann er sich nicht leisten, also setzt er uns unter Druck. Ich nehme an, er will uns geiseln und Charlie zwingen, im Austausch für unsere Freilassung seinen Rivalen anzugreifen.«
Im Obsthain lief ein Sklave mit einer Frucht zu einem der Krieger. Vielleicht war sie gequetscht oder anders beschädigt, jedenfalls untersuchte die Wache sie und warf sie danach mit einem leisen Fluch und einem Hieb ins Gesicht des Sklaven weg. Der Sklave stand nur armselig winselnd da, während die übrigen Wachen lach
    ten. Ich hasse es hier, dachte Marcus. Als hätte der Pilot seine Gedanken gelesen, drehte der Clint den Torso gerade weit genug, um ihr Grüppchen in das Frontalschußfeld seiner Waffen zu bringen. Marcus fühlte, wie seine Hände zuckten. Er wünschte sich, an den Kontrollen seines Mechs zu sitzen und die Maschine des arroganten Shervanis-Posten zu Klump zu schießen.
    »Er wird sich nicht lange mit Versuchen aufhalten, Sie zu überreden«, stellte Ki fest, als sie weitergingen. »Wenn Sie nicht bald zustimmen, wird er sich auf Drohungen verlegen.«
    »Du scheinst viel über diese Leute zu wissen«, fischte Marcus nach Neuigkeiten. Ki war ziemlich verschlossen, was ihre Vergangenheit betraf, aber in diesem Fall hatte es Bezug aufs Geschäft, und er wollte erfahren, woher sie ihr Wissen hatte.
    »Der Drache hatte bereits mit ähnlichen Kriegern zu tun«, erklärte sie. Der Drache, das wußte Marcus, bezog sich auf das Kombinat als Ganzes und den Koordinator als dessen Verkörperung. »Sie waren ein stolzes und fanatisches Volk.«
    Als hätte jemand einen Lichtschalter umgelegt, kam ihm die Erleuchtung. »Die Arkab-Legionen. Natürlich.« Marcus erinnerte sich, in verschiedenen VSDK-Besprechungen von ihnen gehört zu haben, auch wenn er nie mit ihnen zusammengetroffen war. Die Krieger der Arkab-Legion waren die Nachkommen islamischer Siedler, die von Terra aus

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