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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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mehrere Wüstenwelten im draconischen Raum kolonisiert hatten. Arkab war eine orientalische Ableitung des Wortes >Araber<. »Siehst du große Ähnlichkeiten?«
    »Manche«, bestätigte Ki. »Dieser Planet ist barbarischer und primitiver, aber seine Bewohner scheinen nach einigen derselben Grundsätze zu leben. Vor allem gilt dabei, daß ein Mächtiger Anspruch auf Tribut von Seiten der Schwächeren hat. Danach können sie als gleichrangig verkehren, aber, wenn man die Beziehung als Schuldner beginnt ...« Sie zuckte die Schultern.
    Marcus verstand. Wenn man von vornherein als Schuldner erschien, verlor man mehr als nur Geld oder Gesicht. Man büßte einen psychologischen Vorsprung ein, der sich kaum mehr einholen ließ. »Die Frage ist also, kann unser Gastgeber die Gesetze umgehen, indem er ein persönliches Anrecht auf uns" und unsere Ausrüstung erhebt?«
    Ki-Lynn blieb stehen und sah ihrem Kommandeur in die Augen. »Sie stellen die falsche Frage, Marcus. Es muß nicht heißen kann er, sondern wann wird er? Und die Antwort darauf lautet: Sobald er keine Möglichkeit mehr sieht, unsere Unterstützung auf einfachere Weise zu erhalten.«
    Von einem Balkon des Obergeschosses blickten zwei Männer auf den Söldnerführer und seine Kommunikationsoffizierin hinab, die gerade um eine Ecke hinter den Palast verschwanden. Beide Männer hielten Becher mit dunkelrotem Wein in den Händen, der gekühlt serviert worden war, aber schnell wärmer wurde.
    Demipräzentor St. Jamais beobachtete seinen Begleiter aufmerksam. »Sind Sie sicher, Erzwesir? Kalif Shervanis wird sie mir mitsamt ihren Mechs ausliefern?«
    Der dunkelhäutige Mann strich sich mit einer großen Hand über den kahlrasierten Schädel. »Wie Sie selbst sehen, haben wir bereits ihren Kommandeur und vier seiner MechKrieger als unsere ... « - er lächelte »... Gäste.«
    St. Jamais winkte ab. »Aber die Maschinen. Jede ist Millionen C-Noten wert. Damit lassen sich die Angeli am besten treffen. Leere Cockpits können Sie mit anderen Kriegern füllen. Vielleicht aus einem anderen Kalifat.«
    »Wir hatten gehofft, daß sie mit ihren Mechs in die Stadt marschieren, was sie aus dem Landungsschiff geholt hätte. Jetzt versucht Kalif Shervanis, sie mit dem Angebot einer Mission dazu zu bewegen, die Maschinen auszuschiffen.«
    Der Demipräzentor starrte Ji-Drohmien über den Rand des Bechers an, während er einen tiefen Schluck nahm, um seine Verärgerung hinunterzuspülen. »Versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen«, antwortete er leise. »Shervanis will die Söldner zwingen, Kalif Rashier oder möglicherweise Kalif Zander anzugreifen.«
    Ji-Drohmiens Lächeln war breit und zeigte zwei Reihen starker weißer Zähne. »Sie haben uns die Maschinen versprochen. Was macht es aus, ob wir sie einsetzen, bevor oder nachdem wir sie erhalten?«
    »Es beeinflußt meine Zeitplanung. Ich bin mir nicht sicher, wieviel GioAvanti weiß, aber mit ihm und seinen Leuten auf Astrokazy ist es gut möglich, daß die Magistrats-Streitkräfte nicht weit entfernt sind. Ich habe Ihnen die Berichte gezeigt. Emma Centrella plant etwas, jongliert mit Sprungschiff-Flugplänen und verschiebt ihre Truppen. Die Angeli müssen erledigt und meine Einheiten von hier weg sein, bevor MSK-Sprungschiffe eintreffen.« Nicht zum erstenmal verfluchte St. Jamais den Verlust von Demipräzentorin Nicholas. Sie war ein wichtiges Rad in seiner Geheimdienstmaschinerie gewesen, und ohne sie fühlte er sich halbblind. »Haben Sie auch irgendwelche guten Nachrichten?«
    »Der Kommandeur, dieser GioAvanti, ist besorgt über die Nachricht, daß seine Einheit gepfändet werden soll.«
    St. Jamais nickte. Es lief alles wie geplant. »Ein Schachzug, der nur funktioniert, solange wir die Angeli isolieren können. Aber wenn wir ihnen den Zugang zur HPG-Anlage zu lange verwehren, werden sie bestimmt mißtrauisch. Malachye-Pascha sollte besser schnell arbeiten.«
    »Keine Sorge, mein Freund. Seine Erhabenheit hat bisher noch jedes Versprechen eingehalten, und er wird auch diesmal liefern. Sie werden die Söldner bekommen, und wir ihre Maschinen.«
    St. Jamais wirbelte auf dem Absatz herum, und der Umhang seiner Robe wehte hinter ihm auf, als er durch die offenen Balkontüren zurück ins Palastinnere trat. »Aber bald, Ji-Drohmien«, erklärte er über die Schulter. »Sorgen Sie dafür, daß es bald geschieht.«
24
    Prunkpavillon, Palastgrund, Shervanis,
Kalifat Shervanis
Astrokazy, Peripherie
28. Juni 3058
     
»Nicht

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