Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
Kaifeng
Souveränität Sarna, Chaos-Marschen
20. Juli 3058
    Aris Sung stand am Flußufer und widmete sowohl dem Studium des Flusses als auch dem frühen Nachmittagshimmel seine Aufmerksamkeit. Er war in der Stadt geboren und in den Straßen aufgewachsen. Für ihn gehörte der Aufenthalt in der freien Natur zu den Dingen im Universum, die er am wenigsten mochte. Für ihn bedeutete die Natur kaum mehr als eisiger Wind oder glühende Hitze, etwas, dem man aus dem Weg gehen sollte. Auf Kaifeng würde sie jetzt zu einem bedeutenden Bestandteil der Mission werden.
    Der Fluß war breit und floß nur träge dahin. Am Ufer war das Wasser klar, aber schon zwanzig Meter weiter zur Flußmitte hinüber war es trübe. Er floß ungefähr von Nordosten nach Südwesten und verband die Stadt Tarrahause mit ihren größten Reisfeldern. Kaifengs Mond, Nochen, verursachte nur eine äußerst geringe Tide. Daher änderte sich die Tiefe des Flusses kaum. Der Jinxiang speiste einen großen Salzwasserozean mehrere hundert Kilometer südlich von Tarrahause. Nach seinen kürzlich erworbenen Erfahrungen bei der Flucht von Hafenterminal 12 wußte Aris, daß der Fluß an einigen Stellen tiefer als zwölf Meter war.
    Er hob das Gesicht wieder dem Himmel entgegen. Große, graue Wolken wanderten über den Nachmittagshimmel. Sie warfen einen Schatten auf den Boden, so daß Aris fröstelte, da er nicht mehr als die für MechKrieger üblichen Shorts, Kühlweste und Stiefel mit Stahlkappen trug. Es hätte irgendein kalter Sommernachmittag sein können, aber von Westen kamen dunklere Wolken, die schwere Regenfälle ankündigten. Regen würde einen großen Teil des Landes, das sie durchqueren mußten, in einen Sumpf verwandeln. Das würde ein Problem werden, aber Aris hatte keine Ahnung, wie er das voraussehen oder verhindern sollte.
»Kompanieführer Sung?«
    Er erkannte die Stimme von Raven Clearwater sowohl an ihrer Heiserkeit als auch an ihrer Höflichkeit. Ihr Gruß rüttelte ihn früh genug auf, so daß ihr Erscheinen ihn nicht überraschen konnte, war aber andererseits leise genug, um nicht als Schreien bezeichnet werden zu können. Zudem erkannte er in ihrer Stimme einen fragenden Unterton, der eine Bitte um ein Gespräch enthielt. Auch Aris hatte die Haustraditionen in Hinsicht auf Höflichkeit studiert und erlernt, er wußte aber, daß er sie mit der gleichen Subtilität wie Raven meistern würde.
    »Ja, Lanzenführer Clearwater.« Nach einem letzten flüchtigen Blick flußauf und flußab, ob auch noch alle APCs in Position waren und gegen weitere Überraschungen Wache hielten, wandte er sich ihr zu.
    Begleitet wurde Raven Clearwater von Terry Chan. Diese versuchte, immer einen halben Schritt vor ihr zu bleiben. Ravens langes, glattes, schwarzes Haar unterstrich die dunkle Haut und die scharf geschnittenen Züge ihrer Navajo-Herkunft, die sie jedoch in ihrer Hingabe an Haus Hiritsu hinter sich gelassen hatte. Im Vergleich dazu wirkte der Teint von Terry Chan gelb, sogar gelbsüchtig. Ihr dunkles Haar war kürzer, feiner und wellte sich an den Enden etwas. Wie verschieden doch diese zwei Frauen waren, dachte Aris. Er bemerkte wohl die Arroganz in Terry Chans Haltung, die zu sagen schien, daß sie sich dem Rest der Welt überlegen fühlte.
    »Die überfluteten Sektionen des Totschläger wurden getrocknet und so gut es unsere Feldausrüstung erlaubt, repariert«, sagte Lanzenführer Chan ohne jede Einleitung. »Er hat die Mobilität des rechten Armes vollständig verloren, den Laser konnten wir jedoch retten.«
    Nach einer höflichen Pause sprach Raven Clearwater: »MechKrieger Lewis hat den Arm in einem Winkel von neunzig Grad befestigt, daher kann der Laser im Kampf weiterhin eingesetzt werden.«
    Aris blickte zu den hohen, mit Kletterpflanzen bewachsenen Bäumen hinüber, unter denen die Frauen gerade hervorgetreten waren. Er konnte seinen Spuk gerade noch so erkennen. Die anderen BattleMechs seiner Kompanie waren tiefer im Dickicht versteckt. Sie hatten in dem kilometerbreiten Dschungelgürtel, der hier bis an den Fluß reichte, Deckung genommen. Die Regierung von Kaifeng hatte in regelmäßigen Abständen den Dschungel stehen lassen, da sie die Ökologie des Planeten nicht ernstlich gefährden wollten. Nun bot dies den Kriegern Haus Hiritsus ein relativ sicheres Versteck. »Sind wir dann bereit weiterzuziehen?«
    Terry Chan nickte. »Elf Mechs sind betriebsbereit und könnten Gefechtspositionen einnehmen«, sagte sie. Sie hielt ihren

Weitere Kostenlose Bücher