BattleTech 38: Exodus
Leben auf dem Schlachtfeld. Ein Leben des Kampfes. Er würde nie verstehen, warum das alles war, was einen ClanKrieger erwartete, wenn er keinen Blutnamen errang oder nicht in der Schlacht fiel. Was konnte ein Krieger anderes tun als Krieg führen?
Sie hielt einen kleinen Compblock in der Armbeuge, als sie an der Spitze der Formation frisch qualifizierter Krieger vor den beiden Männern stoppte. »Ich bin Sterncaptain Glenda, Katzmeisterin dieser sogenannten Krieger.«
Trent war vertraut mit den Nuancen des Nebelparderrituals der Befehlsübernahme von einem anderen Offizier. »Ich bin Sterncaptain Trent, und diese Krieger unterstehen nun meinem Befehl.«
»Ein Befehl muß ergriffen und verteidigt werden. In Ehren gewonnen, mit Blut besiegelt«, erwiderte sie.
Trent neigte den Kopf, um ihre Worte zu bestätigen. Das Ritual verlangte, daß Blut floß. Manchmal blieb es bei einer Geste, aber manchmal wurde es auch ein regelrechter Test der Kampffähigkeiten. Trent hatte sich bereits entschieden, was hier angebracht war. Er trat einen Schritt nach vorne und schlug mit der rechten Faust in einem wilden Hieb zu. Der von Myomermuskeln unterstützte Angriff geschah schneller als der eines normalen Kriegers, aber Glenda versuchte trotzdem auszuweichen. Seine Faust grub sich in ihre Wange und riß ihren Kopf zur Seite. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte taumelnd auf den dampfenden Asphalt. Hastig kam sie wieder auf die Beine. Aus ihrem Mundwinkel rann ein dünner Blutfaden.
»Blut ist geflossen«, stellte sie fest, hob den Compblock auf und überreichte ihn Trent. »Der Pflicht ist genüge getan.« Glenda rieb sich einmal das Kinn, drehte auf dem Absatz um und marschierte davon. Der Trinärstern Truppen blieb bei Trent zurück.
Er baute sich vor ihnen auf und brüllte seinen Befehl. »Trinärstern, eingerückt!« Schnell und präzise marschierten die Krieger zum Landungsschiff Dhava, das in einiger Entfernung wartete. Trent sah ihnen nach, dann drehte er sich zu Benjamin Howell um, der neben ihn getreten war.
»Du hast die Namen meiner Kontaktleute in der Inneren Sphäre, frapos?«
Trent nickte.
»Ausgezeichnet. Dieser Trinärstern ist als Ersatz für die Verluste von Galaxis Delta gedacht. Dein Sterncolonel Moon wird in den nächsten Monaten informiert werden, daß sein Gesuch um deine Versetzung nach Diana abgelehnt wurde, aber ich kann vielleicht arrangieren, daß die Nachricht unterwegs verlorengeht. Auf jeden Fall mußt du sofort abfliegen. Eines Tages, Trent, landest du möglicherweise doch noch als Solahma hier. Sollte es dazu kommen, werde ich stolz darauf sein, dich unter meinem Befehl zu haben.«
Trent erwartete nicht, Benjamin Howell jemals wiederzusehen, aber er sagte nichts. Falls er nach Diana zurückkehren würde, dann an der Spitze einer angreifenden Streitmacht - niemals, um die Nebelparder zu verteidigen.
Er salutierte vor Howell, machte zackig auf dem Absatz kehrt und setzte sich in Richtung auf das wartende Landungsschiff in Bewegung.
In der Schwerelosigkeit des Trainingsraums der Dhava lief Trent auf der speziell für diese Bedingungen angelegten Tretmühle. Schweiß glänzte auf seiner natürlichen Haut, als er sich noch einen Kilometer weiterkämpfte. Sein Hemd war schweißnaß, ebenso seine Shorts, aber er wußte, wie wichtig es war, fit zu bleiben, besonders auf einer so langen Reise. Er sah auf, als Judith den Raum betrat und sich an den Handgriffen zum Gurtharnisch der Hebelmaschine zog.
»Sie gestatten?« fragte sie.
Trent nickte und atmete regelmäßig weiter. Er hob die Hand und reduzierte mit einem Knopfdruck die Geschwindigkeit, um die Spannung des Harnischs zu senken, der ihn auf dem Laufband hielt.
Judith schnallte sich an das Gerät und gab den gewünschten Widerstand ein. Dann preßte sie gegen die Handpolster. »Ich habe Sie beim Start nicht in der Beobachtungslounge gesehen«, stellte sie nach einer Weile fest. »In der letzten Woche sind Sie so still und abweisend geworden. Stimmt etwas nicht?«
Trent schaltete die Tretmühle ab und hielt an. Er lehnte sich mit den Unterarmen in die Gurte und keuchte. »Jetzt, da wir tatsächlich auf dem Rückweg in die Innere Sphäre sind, geht mir einiges durch den Kopf.«
»Was wir in den letzten Wochen erreicht haben, ist bemerkenswert. Finden Sie nicht, frapos?«
»Pos«, bestätigte Trent. Judith hatte recht. Die Daten, die sie über das Diana-System und seine Verteidigung gesammelt hatten, waren unbezahlbar. Durch ihre Kontakte in
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