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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Wartungsluk um und fand das Problem beinahe sofort. Die Kühlmittelleitung, die am Aktivator entlangführte und das Hüftgelenk vor Überhitzung hätte schützen sollen, war zu. Von außen war kein Bruch zu erkennen, also mußte es ein interner Fehler gewesen sein. Aber die Kühlung war ein so narrensicheres System, daß praktisch keine Wartung notwendig war. Sie griff nach der Leitung und stellte fest, daß sie durchtrennt und versiegelt war.
    Unmöglich. Sie brachte das Gesicht näher an die Leitung und fand an beiden Enden Brandspuren. Oberhalb und unterhalb des Bruchs war die Leitung von einer klebrigen Substanz bedeckt. Sie rieb daran, hielt es an die Nase und wußte sofort, was es war. Petroleumgelee?
    Judith war augenblicklich klar, was geschehen war. Nachdem MasterTech Phillip an dem Waldwolf gearbeitet hatte, war Judith in zusätzlichen Überstunden sorgfältig jede seiner Bewegungen durchgegangen und hatte alle Systeme, an denen sie ihn gesehen hatte, inspiziert und neu diagnostiziert. Sie traute ihm nicht, so einfach war es. Er hatte sich sehr plötzlich von einem widerlichen und menschenschinderischen Ekel in jemanden verwandelt, der sich zu verrenken bereit war, um ihr zu helfen. Und jetzt war es Phillip trotz all ihrer Vorsicht doch gelungen, den Mech zu sabotieren.
    »Sterncaptain, bitte kommen Sie hier herauf.« »Wozu?«
»Sie müssen es selbst sehen. Dann kann ich erklären.«
Trent brauchte fünf Minuten, zu ihr hochzuklettern und den Schaden selbst zu begutachten.
     
»Was soll das heißen, Judith? Du hast meinen Mech sabotiert?«
    »Negativ.« Judith fühlte, wie ihr bei dem Vorwurf die Röte ins Gesicht schoß. »Aber in gewisser Weise ist es mein Fehler. MasterTech Phillip war die einzige andere Person mit Zugang zu diesem Bereich. Er muß es getan haben.«
    »Was getan?«
»Dieser Geleemantel dürfte irgendeine Säure umhüllt haben. Während der normalen Belastungstests wurde der Waldwolf nicht so aufgeheizt wie im Gestampfe. Deswegen ist bei meiner Überprüfung nichts aufgefallen. Ich wußte, daß Phillip irgend etwas im Schilde führte, aber das hier habe ich übersehen.«
Trent sagte eine Weile lang nichts und ließ die Worte auf sich wirken. Ihre Bedeutung war schockierend. »Du willst mir sagen, unser MasterTech hat meinen Mech für diesen Test absichtlich sabotiert, frapos?«
»Ja ... äh ... positiv, Sterncaptain«, erwiderte Judith. »Er war die einzige Person, die Gelegenheit hatte, eine derartige Sabotage durchzuführen. Und er ist eine der wenigen Personen mit dem nötigen Wissen.«
Trent verschränkte den künstlichen Arm mit dem natürlichen und blickte einen Moment gedankenverloren in die Ferne. »Es ist unmöglich, deine Anschuldigung zu beweisen. Eine derartige Sabotage wird nur vom Master Tech untersucht - in diesem Fall von genau dem Mann, den du der Tat beschuldigst.«
Judith schüttelte stur den Kopf. »Ich sage Ihnen, dieser Schaden ist nicht das Ergebnis eines Kampfes, Sterncaptain, was auch immer der Master Tech sagt oder berichtet.« Sie zog die Kühlmittelleitung näher, damit er sie betrachten konnte.
Trent wog ihre Worte ab. Er fragte sich, ob er ihr vertrauen konnte. Judith war neu bei den Nebelpardern und zudem eine Leibeigene aus der Inneren Sphäre. Könnte sie mich belügen, frapos? Er studierte ihr Gesicht und erinnerte sich an die vereinzelten Gelegenheiten, zu denen er ihr begegnet war. Was sie andeutete, schien undenkbar, aber gleichzeitig war ihm klar, daß es Selbstmord für sie gewesen wäre, seinen Mech zu sabotieren. Nach allem, was er von ihr auf dem Schlachtfeld gesehen hatte, wußte Trent, daß sie den Tod mit Leichtigkeit dort hätte finden können, wenn sie gewollt hätte.
»Der MasterTech - für wessen Mechs ist er persönlich verantwortlich, Judith?«
Judith dachte lange nach, bevor sie antwortete. »Er ist für die Panzerung des Sterncolonels verantwortlich. Der Mech, den er persönlich wartet, gehört jemandem namens Jez.«
Natürlich. Mehr brauchte Trent nicht zu wissen. Der Verrat war vielleicht nicht zu beweisen, aber er war sicher, daß Jez irgendwie dahintersteckte. Wütend schlug er mit der halbkünstlichen Faust auf die Ferrofibritpanzerung des gestürzten Waldwolf. Der Knall hallte wie ein Todesurteil über den leeren Krater, dann verklang er langsam im Zwielicht.

6
    Planetare Kommandostelle der Nebelparder, Warrenton, Hyner
Nebelparder-Besatzungszone
20. Juli 3052
    Sterncolonel Paul Moon hörte ein Klopfen an der Tür und

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