BattleTech 38: Exodus
Versuch, seine Freude über Trents Erniedrigung zu verbergen. »Während du dich von deinen Verletzungen erholt hast, hat Sterncaptain Jez um die Position gekämpft und sie in einem Test erworben. Den Berichten zufolge, die ich gelesen habe, steht sie auch in den letzten Runden ihres Blutrechtstests - eine feine Verstärkung unseres Sternhaufens.« Wieder genoß Moon Trents diesmal schockierte Reaktion. »Gibt es ein Problem, Sterncaptain?«
»Ich wurde nicht an diesem Test beteiligt«, preßte Trent zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Du hast das Recht, die Testentscheidung anzufechten, aber dazu wirst du gegen sie und den anderen Offizier um diese Position kämpfen müssen. Und selbst wenn es dir gelingen würde, sie beide zu besiegen, würde ich dich anschließend herausfordern. Und wie du wohl weißt, kannst du Sterncaptain Jez nicht fordern, bis sie vom Blutrecht zurückgekehrt ist. Sollte sie dabei ihren Blutnamen erringen, wirst du die Erlaubnis eines Khans brauchen, um sie herauszufordern, oder sie überzeugen müssen, eine so erbärmliche Bitte anzuerkennen. Und selbst wenn es dir gegen all diese Hindernisse gelingen sollte, dich durchzusetzen, stündest du immer noch unter meinem Befehl. Glaube mir, ich würde dein Leben unerträglich machen, solange ich diesen Sternhaufen kommandiere. Aber die Entscheidung darüber liegt bei dir, Sterncaptain.« Moon wollte dieses unerfreuliche Gespräch schnell zu einem Ende bringen. »Also, hast du irgendein Problem damit, Sterncaptain Jez als deine Vorgesetzte zu akzeptieren?«
»Negativ, Sterncolonel.«
»Gut.« Paul Moon blickte wieder auf den Schirm. »Die Einzelheiten deiner Einheit werden in deine Einheitsakte übermittelt. Ich erwarte, daß du sie durchsiehst und deine Einheit in einer Woche in voller Kampfbereitschaft hast. Bist du in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen, Sterncaptain?«
»Ich werde dich nicht enttäuschen, Sterncolonel«, antwortete Trent und salutierte.
»Du hast mich schon enttäuscht, Trent - mich und alle anderen Krieger unseres Clans«, erwiderte Moon, ohne den Blick zu heben. »Du kannst gehen.«
Judiths Unterkunft befand sich in einem alten Kasernengebäude, das anscheinend irgendwann in der Vergangenheit Hyners von einer hier stationierten Militäreinheit benutzt worden war, wahrscheinlich einer planetaren Miliz. Der Rest der Nebelparder-Anlage war neu aufgebaut, nur dieser einzelne Altbau in der Nähe der Außenmauer des Komplexes stammte aus der Zeit vor den Clans.
Der größte Teil des Hauses diente als Lager. Die alten Hochbetten waren bis auf ihres, das in eine mit Stellwänden abgeteilte Ecke gequetscht war, abmontiert und an der Mauer gestapelt. Der Rest der Halle war mit Kisten und Containern vollgestellt. Die Nebelparder-Krieger und die übrigen Techs des Sternhaufens schliefen in ihren neugebauten Quartieren. Aber Phillip hatte sie hier untergebracht, in einer alten, kalten Lagerhalle. Was ihr nach der Arbeit im Wartungshangar an Freizeit blieb, hatte sie damit zugebracht, die jahrhundertealte Latrine in Gang zu setzen.
Judith verstand, daß die Unterkunft ihrem Rang innerhalb der Nebelparder entsprach. Sie war eine Leibeigene. Bis jetzt hatte sie noch keinen weiteren Leibeigenen getroffen, was ebenfalls etwas über ihren Status aussagte. Sie war hier abgestellt worden, allein, isoliert, anders als die übrigen, aber angegliedert. Es war symbolisch und irgendwie korrekt. Sie dachte nicht daran, sich zu beschweren, denn das wäre zu >unclanmäßig< gewesen. Statt dessen paßte Judith sich an.
Die Kälte der Winternacht wurde spürbar, und sie zog ihre Decken aus der kleinen Zeugkiste, die sie in einem anderen Bereich des Gebäudes gefunden hatte. Eine weitere arktisch kalte Nacht stand bevor, aber sie war dankbar, daß wenigstens ein Teil der Heizungselemente funktionierte. Sie breitete gerade die Decken auf der Matratze aus, als sie Schritte auf dem Holzboden außerhalb ihrer Schlafnische hörte.
Seit ihr dieser Platz zugeteilt worden war, hatte sie niemand hier besucht. Kaum jemand außer Trent und Master Tech Phillip wechselte auch nur ein Wort mit ihr. Sie drehte sich langsam zur offenen Zugangslücke um und sah eine Schattengestalt näher kommen. Sofort stieg Angst in Judith auf, aber ihre Ausbildung übernahm die Kontrolle, und sie sah sich hastig nach einer möglichen improvisierten Waffe um.
Dann erkannte sie, wer in der Türöffnung stand. Sterncaptain Trent. Das verwüstete Gesicht war dasselbe wie
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