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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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immer, aber trotzdem war dies nicht derselbe Krieger, den sie wenige Tage zuvor nach dem Gestampfe gesehen hatte. Ihr Besitzer war von einer brütenden, deprimierenden Aura umgeben, wie sie es bei ihm noch nicht erlebt hatte. Judith nahm Haltung an. »Sterncaptain. Ich bin überrascht, Sie hier zu sehen.«
    Trent warf einen Sack auf den Boden, ihr vor die Füße. Sein zernarbtes Gesicht wirkte, soweit die Synthehaut es zuließ, ärgerlich verzogen, aber sie spürte seine Müdigkeit. »Das sind meine Ausgehstiefel. Säubere und poliere sie bis morgen früh. Ich werde meine neue Einheit inspizieren und möchte einen guten Eindruck machen.«
    Judith hob den Beutel auf. »Aye, Sterncaptain.« Sie hatte gelernt, daß niedere Arbeiten wie diese zum Leben einer Leibeigenen gehörten, aber Trent mißhandelte sie weder wie Phillip, noch verachtete er sie wie viele der anderen Krieger. Zu Beginn hatte sie ihn gehaßt, aber inzwischen sah sie mehr in ihm, eine gewisse Komplexität, möglicherweise ein Geheimnis. Und Judith hatte eine Vorliebe für komplexe Dinge - gleichgültig, ob es sich um Rätsel oder Menschen handelte.
    Trent machte keine Anstalten zu gehen. Statt dessen sah er sich in Judiths nicht einmal spartanisch zu nennender Unterkunft um. »Dein Quartier ist ziemlich privat.« Er lachte kurz auf. »Einer der Vorteile der Leibeigenschaft bei den Nebelpardern.«
    »Pos«, antwortete sie, sorgfältig darauf achtend, im Clannerjargon zu bleiben. »Ich habe noch keine anderen Leibeigenen getroffen, und diese Unterkunft liegt mir.«
    Trent schüttelte den Kopf. »Du wirst in deinem Leben auch kaum viele andere Leibeigene zu Gesicht bekommen, zumindest keine aus der Inneren Sphäre wie du. Clan Nebelparder nimmt nur selten Leibeigene. Viele von uns vertreten die Ansicht, das würde unsere Genlinien verwässern, und andere sind dagegen, freigeborene Krieger der Inneren Sphäre in unsere Reihen zu lassen. Das hat mir unser neuer Kommandeur bei unserem Gespräch vorhin sehr deutlich gemacht.«
    »Aber Sie haben mich als Leibeigene genommen.« »Ich bin >anders<, Judith. Was unser neuer Kommandeur mir ebenfalls mit Vergnügen mitgeteilt hat. Ich habe gesehen, wie du gegen Jez gekämpft hast, und ich habe das Herz des Parders in deiner Brust schlagen gesehen. Du hast gekämpft wie ich, mutig und tollkühn. Ich war beeindruckt. Es war ein spontaner Akt der Bewunderung, als ich dich zur Leibeigenen machte. Ich
würde es wieder tun, hätte ich die Gelegenheit.«
    Judith sah ihn überrascht an. »Ich verstehe nicht. Sie sind nur ein paar Jahre älter als ich. Sie haben noch Jahre im Cockpit vor sich.«
    Trent schüttelte den Kopf. »Du bist jetzt Clan, Judith. Ich habe Geschichten über Krieger in der Inneren Sphäre gehört, die bis in ihr fünftes Jahrzehnt kämpfen, aber bei den Clans ist es anders. Der Kampf ist eine Angelegenheit der nächsten Generation. Mit dreißig Jahren steht ein Krieger auf dem Höhepunkt. Bald danach muß er einem besseren Nachfolger Platz machen, einem neueren, frischeren Krieger aus überlegenem Genmaterial. So will es das Wesen des Parders, ein Wesen, das du noch in dich aufnehmen wirst.« Trent sprach die Worte in einem leiernden Tonfall, als rezitiere er sie nur, ohne noch recht daran zu glauben.
    Sie beobachtete den Sterncaptain aufmerksam und stellte fest, daß er jetzt noch ausgelaugter schien; als würden die Belastungen des Tages ihn überwältigen. Er sprach so, wie sie es von ihm erwartet hätte, aber seinen Worten fehlte die Kraft, fast, als zweifle er an ihrer Richtigkeit. Sie wollte ihn fragen, was aus den älteren Kriegern wurde, aber angesichts seiner augenblicklichen Stimmung befürchtete sie, die Lage nur noch zu verschlimmern. »Sie haben unseren neuen Kommandeur erwähnt. Ich nehme an, Sie haben ihm die Hinweise auf eine Sabotage vorgelegt, frapos?«
    »Positiv«, bestätigte Trent bitter. »Sterncolonel Paul Moon kümmert sich nicht um mich oder irgendwelche Beweise, die du gefunden hast. Er hat sich geweigert, meinen Protest anzuerkennen und mir versichert, daß weder er noch das Konklave jemals den Ausgang eines Gefechts widerrufen werden.« Trent machte eine kurze Pause. »Und er hat recht. Ich war ein Narr, etwas anderes zu erwarten.«
    »Dann läßt er die Sache einfach auf sich beruhen?« »Aye, Judith. Aber ich habe wieder eine Einheit. Einen Stern Krieger, die ich führen und vorbereiten muß.« Der Gedanke schien ihn etwas aufzurichten. »Wir sind jetzt Mitglieder von

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