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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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unbeteiligter Zuschauer, während rings um ihn die Schlacht tobte, im Holotank der Unsichtbare Wahrheit in exquisiten holographischen Miniaturen nachgestellt. Obwohl er sich bewußt war, daß Männer und Frauen an Bord der Schiffe, die von den um ihn herum schwebenden körperlosen Bildern dargestellt wurden, um ihr Leben kämpften, hatte er das Gefühl, mitten in einem riesigen Holospiel zu stehen.
    Er hatte schon oft zu hören bekommen, daß der Krieg sich rapide zu einem auf Computern ausgetragenen Zweikampf zwischen Generälen entwickelte, denen das Leben ihrer Soldaten ebensowenig bedeutete wie Kindern, die Unsterblicher Krieger spielten, die Einsen und Nullen in ihren Spielkonsolen. Morgan hatte die Anschuldigungen derer, die er bei sich die ›Frieden-um-jeden-Preis-solange-ich-ihn-nichtzahlen-muß‹-Meute nannte, nie ernst genommen. Aber hier, mitten in einer holographischen Gefechtsrepräsentation, zu der er nichts weiter als seine Zustimmung beitragen konnte, fragte er sich zum erstenmal, ob an den Argumenten der Militärkritiker nicht doch etwas war. Er war sich bewußt, daß die Tage ehrbaren Zweikampfes vergangen waren. Sie waren schon vor Jahrhunderten eines brutalen und lautstarken Todes gestorben.
    Auch die Muskete und die Vorderladerkanone waren Vergangenheit, verdrängt vom Laser und der PPK. Und mit ihnen waren die letzten Reste an Romantik verflogen, das Bild der ›Thin Red Line‹ und des Streits um eine ruhmreiche Sache.
    Morgan schüttelte wütend den Kopf. Bleib bei der Sache, verdammt. Du hast immer noch eine Aufgabe zu erledigen, herrschte er sich an, obwohl er im Augenblick keinen Schimmer hatte, wie diese Aufgabe aussah.
    Den kalten, tödlichen Tanz der Kriegsschiffe und Jäger über die elektronische Anzeige des Holotanks auf der Brücke der Unsichtbare Wahrheit zu verfolgen, hatte ein seltsam abgehobenes Gefühl in Morgan aufkommen lassen, eine Losgelöstheit, die ihm nicht gefiel. Es war viel zu einfach, die substanzlosen Projektionen der Kampfraumschiffe zu betrachten und sie als bloße Objekte zu sehen. Es war viel zu einfach zu vergessen, daß sich lebende Männer und Frauen an Bord der Schiffe befanden, die von den winzigen flackernden Bildern repräsentiert wurden, Männer und Frauen, für die er Verantwortung trug.
    Wieder versengte die Enttäuschung sein Herz. Er war sein ganzes Leben lang Krieger gewesen und gewohnt, die Zügel der Schlacht in eigene Hände zu nehmen. Jetzt, hier, an Bord eines der mächtigsten Kriegsschiffe aller Zeiten, war er nicht mehr als ein Zuschauer.
    Einige Male öffnete Morgan den Mund, um einen Befehl zu geben oder einen Vorschlag zu machen, aber jedesmal schloß er ihn wieder, ohne etwas gesagt zu haben. Er war ganz und gar außerhalb seines Elements. Seine gewaltige Sammlung taktischen Wissens, aufgebaut über lange Jahre der Kampf- und Kommandeurserfahrung, bezog sich auf Mechaktionen auf einer Planetenoberfläche. In einer Schlacht zwischen riesigen Kampfraumschiffen war sie nutzlos.
    Kurzzeitig spielte er mit dem Gedanken, die Brükke zu verlassen und die Führung der Schlacht in Kommodore Beresicks offensichtlich fähigen Händen zu lassen.
    Nein, verdammt, dachte er wütend, und der Ärger ließ selbst seine Gedanken ungewohnt grob klingen. Ich bin immer noch der Kommandeur dieser Einsatzgruppe, und mein Platz ist hier.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Kampfgeschehen und sah, wie der Clan -Wirbelwind sich um seine Längsachse drehte und der Unsichtbare Wahrheit die relativ unbeschädigte Steuerbordseite zudrehte. Die Kriegsschiffe befanden sich seit einiger Zeit in einem Nahgefecht, das alternierend an einen eleganten Walzer und eine brutale Schlägerei erinnerte. Der Clan -Wirbelwind tanzte mit seiner überlegenen Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit um den schwerfälligen Schlachtkreuzer herum und stach mit Geschützen auf die Unsichtbare Wahrheit ein, die besser zum Abschießen von Jägern geeignet waren als für den Kampf gegen ein Großkampfschiff. Die Kanoniere des Sternenbundschiffes taten auf der anderen Seite ihr Bestes, um auf die Raketen- und Laserattacken zu reagieren, aber der Kapitän des Clan-Schiffes schaffte es immer wieder, den schlimmsten Gegenschlägen des Kreuzers auszuweichen.
    Zweimal war es der Unsichtbare Wahrheit gelungen, den sie umtänzelnden Zerstörer mit einer vernichtenden Breitseite zu erwischen, aber die schwere Panzerung des Clan -Wirbelwind hatte den größten Teil des Schadens

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