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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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gehört, darüber, daß sie die ›letzten Überlebenden des Sternenbunds‹ sind, aber ich glaube nicht daran. Warum haben sie sich nie einem der Großen Häuser angeschlossen? Ich hätte mehr Respekt für sie, wenn sie sich Davion oder Steiner oder selbst Marik verpflichtet hätten als so, wo sie für jeden kämpfen, der ihnen mit ausreichend Moneten vor der Nase wedelt.
So, was haben wir jetzt? Etwa acht komplette Regimenter, jedes mit eigener strategischer und taktischer Gefechtsdoktrin, eigenen Waffen, Ausrüstungen, Verfahrensweisen. Es wird schon Wochen dauern, alle Freund-Feind-Transponder neu zu programmieren. Focht und die anderen erwarten, daß sich dieser Mischmasch grundlegend unterschiedlicher Einheiten innerhalb weniger Monate des Trainings in eine effektive Streitmacht verwandelt? Wohl kaum. Und danach wird sich dieses Heer auf einen Feldzug begeben, der schon Gott weiß wie viele Monate brauchen wird, um überhaupt sein Angriffsziel zu erreichen: einen technologisch und möglicherweise zahlenmäßig überlegenen Feind anzugreifen, dessen militärische, industrielle und logistische Basis zu zerschlagen, und nebenher seine Kampfmoral zu brechen. Und falls die Einsatzgruppe dann noch existieren sollte, wird sie sich gegen die unausweichlichen Vergeltungsmaßnahmen und Gegenangriffe sämtlicher Clanner zur Wehr setzen müssen, die Kerensky je gezeugt hat.
Wenn ich es richtig verstehe, lautet eines unserer Missionsziele, den Clans klarzumachen, daß Krieg weder ein Spiel noch eine ritualisierte sportliche ›Prüfung‹ ist. Einfach ausgedrückt, sollen wir der Parder-Heimatwelt den ganzen Schrecken des Krieges lehren Das verstehe ich. Ich stimme ihm sogar zu. Gab es nicht vor grauer Vorzeit einmal einen General, der gesagt hat: ›Krieg bis aufs Messer, und das Messer bis zum Knauf‹? Das sollen wir den Nebelpardern antun, und das ist gut. Wenn man Krieg führt, darf man nichts zurückhalten. Kein Ziel darf ausgeschlossen sein. Man muß zuerst und ohne Gnade zuschlagen. Aber gleichzeitig sagt man uns, wir sollen unnötige zivile Opfer vermeiden. Ich habe sogar gehört, daß die Ritter der Inneren Sphäre uns begleiten, um sicherzustellen, daß es zu keinem Abschlachten angeblich ›unschuldiger‹ ClanNonkombattanten kommt. Was wird geschehen, wenn die Realität des Krieges auf die Moralpredigten der Ritter trifft? Für welchen Weg werden wir uns entscheiden? Für die Schnellstraße des Sieges oder den Trampelpfad der Gnade? Bei allem Respekt, Koordinator, das hört sich nach einem Rezept für ein höllisches Chaos an.«
Plötzlich kam Ryan ein entsetzlicher Gedanke. Er hatte gerade einem der mächtigsten Männer in der Freien Inneren Sphäre die unverhohlene, farbenprächtige Meinung eines Frontkämpfers um die Ohren gehauen. Dem Mann, der über sein Leben und seinen Tod entschied. Jäh setzte er sich auf und nahm die steife, formelle Haltung an, wie sie die komplexen Regeln der draconischen Gesellschaft verlangten.
Theodore stand schweigend im Salon und betrachtete Ryan mit unlesbarer Miene. Dann verzog ein Lächeln seine Lippen und er lachte leise. »Ich habe nach einer ehrlichen Meinung gefragt und sie bekommen. Das wird mich lehren, mich demnächst vorzusehen, worum ich bitte. Falls es Sie beruhigt, Tai-i, als ich von dem Plan hörte, war meine erste Reaktion dieselbe, auch wenn ich meine Antwort diplomatischer formulierte. Präzentor Martialum Focht hat mir versichert, daß die übrigen Clans den Pardern nur sehr zögernd zu Hilfe kommen werden, wenn überhaupt. Das muß wohl etwas mit ihrem seltsamen Ehrbegriff zu tun haben. Die Clans als Gesamtheit mischen sich nicht in Angelegenheiten eines einzelnen Clans oder zwischen zwei einzelnen Clans ein. Vergessen Sie nicht, daß die Clans Wolf und Jadefalke erst kürzlich einen langen internen Krieg zu Ende gebracht haben. Einen ›Absorptionstest‹ nannte der Präzentor Martialum es wohl. Keiner der anderen Clans hat sich um diesen Streit zwischen zwei der Clans gekümmert. Zu dieser Politik der Nichteinmischung kommt die Tatsache, daß die Nebelparder inzwischen in ihrem internen und externen Auftreten so skrupellos geworden sind, daß die anderen Clans sie laut Fochts Agentenberichten für irgendwie krank halten. Das läßt mich zu dem Schluß kommen, daß wir uns über die Möglichkeit eines Eingreifens der übrigen Clans wenig Sorgen zu machen brauchen.
Aber ich war auch, so wie Sie, besorgt über die doch etwas seltsame Zusammensetzung der

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