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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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die Frage zu wiederholen, drehte sie sich um. »Wir haben alle unsere Befehle auszuführen, Generalleutnant. Wegtreten.« Sie machte mit der Rechten eine winkende Geste, die sich mit einigem Wohlwollen als militärischer Gruß auslegen
ließ, und drehte sich wieder zum Fenster um. Jolars Neugierde schien von dieser Antwort nicht
befriedigt, denn er blieb noch einige Sekunden stehen. Winston konnte praktisch die Räder in seinem
Kopf rotieren hören, als er überlegte, ob er weiter
nach einer Erklärung für die ungewöhnlichen Ereignisse bohren sollte. Sie starrte aus dem Fenster und
gab vor, in Gedanken versunken zu sein. Schließlich
veranlaßte ihr Mangel an Reaktion ihn doch noch,
aus dem Raum zu schlurfen.
Lange blieb Winston so am Fenster und blickte hinaus über den pfützenbedeckten Asphalt. Die meisten Mechs der 6. Guards waren inzwischen aus ihren Kokons gestiegen und marschierten über den
Platz zu ihrem Sammelpunkt. Auf den Monitoren
konnte sie die einzelnen Mechtypen identifizieren. Zwei laute Fiepstöne drangen aus ihrer Armbanduhr. Ein Blick, und sie wußte: wenn sie den Raumhafen sofort verließ, konnte sie noch rechtzeitig zum
Abendessen in Fort Telemar sein. Mit einem Seufzen
drehte sie sich von dem regenüberströmten Fenster
weg und verließ die Gallerie.
Wenn ich es jetzt bloß schaffe, meinen Wagen zu
erreichen, bevor …
    »General Winston.«
»Verdammt, was denn nun?« Ihr Geduldsfaden riß plötzlich, und sie wirbelte zu dem Offizier herum, der sie angerufen hatte.
»Himmel, Ria.« Scott Hinesick klang entsetzt. »Ich wollte dir nur mitteilen, daß Antonescu sich gemeldet hat. Das 151. ist beinahe eingeschifft und bereitet sich darauf vor, Mogyorod mit Ziel Kikuyu zu verlassen.«
»O Scott, tut mir leid.« Winston berührte ihrer. Freund an der Schulter. »Ich dachte, du wärst Jolar. Er ist den ganzen Tag immer wieder im Salon aufgetaucht und hat mich mit jedem winzigen Problem belästigt, das die 6. beim Ausschiffen hatten.«
»Ich weiß nicht, ob es mir ein Trost ist, für Jolar gehalten zu werden.« Hinesick setzte ein übertrieben beleidigtes Gesicht auf. »Außerdem hab ich ihn gerade in einen Elektrokarren steigen und übers Landefeld davonfahren sehen. Vielleicht tritt ihn ja einer der Guards platt.«
Winston mußte lachen. »Also wirklich, Scott, du redest von einem Verbündeten. Wo warst du den ganzen Tag?«
Hinesick schüttelte seinen schweren grauen Mantel. Ein dünner Wasserschauer benetzte die Fliesen unter seinen nassen Stiefeln. »Hauptsächlich auf dem Aussichtsdeck. Oes hatte den Eindruck, du wolltest allein sein. Und nachdem ich Jolar zum drittenmal aus dem Salon kommen sah, dachte ich mir, du möchtest wahrscheinlich keine Zeugen, wenn du ihn umbringst.« Hinesick kicherte, aber unter seinem Plauderton war eine gewisse Unsicherheit heraushörbar. Er stockte. Dann brach es aus ihm heraus. »Generalin Winston, ich bitte respektvoll um die Erlaubnis, mich den Kampftruppen anschließen zu dürfen.«
Die unerwartete Ernsthaftigkeit seines Tons überraschte sie.
»Wie bitte?«
»Ria, die Leichte Reiterei zieht in den Krieg. Ich will nicht zurückbleiben müssen.«
Winston wußte, daß es ihm das Herz brach. Es wäre ihr genauso gegangen, hätte sie nicht mitziehen können, aber sie hatte die einzig mögliche Entscheidung getroffen.
»Scott, du weißt, daß alle Nonkombattanten der Einheit in Fort Telemar bleiben, um den Wechsel zwischen der echten Leichten Reiterei und den 6. Guards zu erleichtern.« Sie legte dem Freund eine tröstende Hand auf die Schulter und lächelte ihn sanft an. »Du bist der Kommandeur der Trainingsakademie. Das macht dich zu unserem bestqualifizierten Mann für diese Aufgabe. Und vergiß nicht: die Leichte Reiterei wird nach dieser Mission schwer mitgenommen sein. Daran führt kein Weg vorbei. Ich brauche dich genau hier, um zu tun, was du am besten kannst: neue Rekruten ausbilden. Wenn wir zurückkommen, werden wir Soldaten brauchen, so viele wir kriegen können. Ich zähle auf dich, Scott. Ich kann niemand anderem vertrauen, sie so auszubilden, wie es nötig ist.«
»Das weiß ich alles, Ria. Aber das könnte meine letzte Chance sein, einen Mech zu führen. Ich habe in meiner letzten Simulatorsitzung siebenundachtzig Prozent erreicht, alles zusammengenommen: Zeit, Treffsicherheit und Mechführung. Ich werde damit fertig.«
»Scott, ich kenne deine Ergebnisse. Ich weiß, wozu du fähig bist. Aber die Leichte Reiterei braucht dich hier.« Winston trat

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