Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
zu, daß er zwar nicht genau wußte, worauf Redburn hinauswollte, ihm die Richtung aber auf keinen Fall gefiel.
»Tja, Sir«, fuhr der ungerührt fort. »Sofern Sie nicht den Befehl ›Keine Gefangenen‹ ausgeben, und ich weiß, daß du das nicht tun wirst, wird uns dieses Unternehmen einige Kriegsgefangene einbringen. Nun haben wir es da unten mit einer Bande von Raumpiraten zu tun, also nicht gerade den ehrenhaftesten Charakteren. Ich glaube kaum, daß sie sich als Leibeigene verpflichten werden, wenn du verstehst, was ich meine.« Redburn warf Morgan ein schräges Grinsen zu, das seine Erleichterung darüber ausdrückte, diese Entscheidung nicht selbst treffen zu müssen.
Ariana Winston stand auf und tigerte durch die Kabine. »Also, wir können keine Schiffe entbehren, um sie zurück in die Freie Innere Sphäre zu schaffen. Und hierlassen können wir sie auch nicht. Wenn sie von den Clannern aufgegriffen werden, könnten sie Gott weiß wieviel Schaden anrichten, indem sie im falschen Augenblicklich das Maul aufreißen. Obwohl ich es für denkbar halte, daß die Piraten uns mit dem Explorercorps verwechseln.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem verschmitzten Grinsen. »Vor allem, wenn wir ihnen das erzählen.« Sie blieb stehen und dachte einen Augenblick lang nach. »Aber selbst dann könnte irgendein irrerer Clan-Offizier durch ein Verhör der Piraten die Größe der Einsatzgruppe herausfinden. Ich meine damit, die Piraten haben X Mechs und Y Landungsschiffe gesehen. Möglicherweise wäre die Schätzung der Clanner nicht exakt, aber für eine akzeptable Annäherung an die Wahrheit dürfte es reichen. Und die Piraten haben Mechs mit den Insignien der Leichten Eridani-Reiterei und des Sternenbunds gesehen. Eine der ersten Fragen, die ein Clan-Kommandeur stellen wird, ist: ›Welche Markierungen hatten die feindlichen Mechs?‹ Wenn die Banditen sich gut genug erinnern, wissen die Clanner, daß die Leichte Reiterei nicht mehr auf Kikuyu und Mogyorod steht. Gott allein weiß, was sie daraus machen könnten.«
»Und was schlagen Sie nun vor, Marshal?« Redburn stellte seine Trinkblase über dem Tisch ab.
»Ich schlage vor, Ihnen die Wahl zu lassen. Sie können als Infanteristen, Raummatrosen, Ladearbeiter oder was auch immer anheuern. Oder sie werden in die Zellen gesperrt, bis diese Operation vorbei ist, woraufhin sie an die zuständigen Zivilbehörden übergehen werden.«
»Darf ich Sie alle daran erinnern, daß der einzige Grund, aus dem wir diesen Bettlern überhaupt begegnet sind, in der Notwendigkeit bestand, unsere Wasservorräte aufzufrischen?« unterbrach Regis Grandi. »Diese Einsatzgruppe verfügt über begrenzte Nahrungs- und Trinkwasservorräte. Wir können es uns nicht leisten, zusätzliche Mäuler zu stopfen, besonders nicht solche, die nichts weiter tun als im Kerker herumzusitzen. So unbequem diese Entscheidung auch ist, unsere Politik muß im wörtlichen Sinne ›anheuern oder sterben‹ lauten.«
Augenblicklich sprangen sowohl Redburn wie auch Winston auf.
»Ich werde nicht zulassen, daß hilflose Gefangene ermordet werden«, brüllte Redburn. Die Heftigkeit seines Ausbruchs überraschte Morgan. Im Verlauf der langen Jahre, die er Andy Redburn schon kannte, hatte sich sein Freund aus dem aufbrausenden jungen Mann, der einmal gedroht hatte, einen lyranischen Baron niederzuschlagen, in einen gelassenen, zuverlässigen Feldkommandeur entwickelt. Aber ein Punkt, an dem sich nichts geändert hatte, war Redburns Sinn für Faimess und Mitgefühl. Die Vorstellung, wehrlose Gefangene zu töten, entsetzte ihn.
»Wenn ich Ihnen etwas ins Gedächtnis rufen dürfte: Diese ›hilflosen Gefangenen‹ sind Raumpiraten«, feuerte Grandi zurück. »Sie sind nach eigenem Eingeständnis verantwortlich für Blake allein weiß wieviele Morde.«
»Und Sie, Sir, versuchen mit einem Scheinargument einen unmoralischen Vorschlag zu stützen«, schrie Winston und stützte sich auf die zu Fäusten geballten Hände, als sie sich über den Schreibtisch in Grandis Gesicht beugte.
»Gott im Himmel, Frau, für wen halten Sie mich? Amaris? Hitler?« Grandi sprang auf, das Gesicht rot vor Wut, und mußte sich am Tisch festhalten, um nicht trotz der Magnetsohlen den Halt zu verlieren. Ich will diese Leute nicht umbringen, aber was sollen wir denn mit ihnen machen? Wir können sie nicht hierlassen. Bilden Sie sich wirklich ein, die Clans hätten irgendwelche Probleme damit, die Piraten zu verhören, wenn sie diese Bande finden? Diese

Weitere Kostenlose Bücher