BattleTech 41: Freigeburt
...«
Sentania hob die Hand. »Das weiß ich alles. Und ich bin mir Hengsts Ehrgefühl, seiner Vorstellungen von persönlicher Ehre auch voll bewußt. Er hat immerhin die Nebelparder-Eide geschworen. Er kann nicht einfach aufstehen und gehen. Deshalb fordere ich dich heraus, Galaxiscommander Russou Howell.«
»Eine Herausforderung?«
»Ja. Ich bin Solahma-Sterncommander Sentania Buhallin ...«
»Solahma?«
»Unterbrich die Herausforderung nicht. Eine solche Ungehörigkeit ist deiner nicht würdig.«
Howell starrte sie mit offenem Mund an. »Was? Du bist Solahma und willst mich herausfordern?«
»Was ist daran so überraschend? Du würdest bei einem Bieten oder deiner Antwort darauf auch die zahlreichen Solahmas in deiner Galaxis einschließen, frapos?«
Howell wirkte verwirrt. »Hengst, wer ist diese Solahma?«
Hengst grinste. Er freute sich zu sehen, daß Sentanias Talent, ihm die Fassung zu rauben, auch bei anderen wirkte. »Das ist eine äußerst schwierige Frage. Diese Sentania Buhallin festzunageln, ähnelt dem Versuch, einen Windstoß zu fangen.«
Howell schüttelte den Kopf, versuchte, seine Gedanken zu klären. Er wirkte konfus, und die Verwirrung in seinem Blick amüsierte Hengst immens.
»Keine Wortklaubereien, Hengst. Ist das eine Art Witz? Du tauchst aus dem Nirgendwo hier auf, nennst dich Sentania Buhallin und willst eine Herausforderung aussprechen - ohne irgendeine sichtbare Unterstützung für ein Gebot. Du bist Solahma, und ich bin ein Galaxiscommander. Wie kommst du darauf, daß du irgendein Recht hast, auch nur mit mir zu reden, geschweige denn zu dieser impertinenten Herausforderung?«
»Laß mich ausreden, und du wirst es verstehen.«
»Diese Herausforderung ist absurd.«
»Du hast sie noch nicht gehört.«
»Ich brauche sie nicht zu hören.«
»Wenn du mir nicht gestattest, die Herausforderung auszusprechen, gewinne ich das Bieten automatisch, das weißt du. Ich gebe zu, das wäre einfach. Zu einfach. Wir sind gekommen, um gegen dich zu kämpfen, Russou Howell.«
Howell seufzte. »Na schön. Rede weiter.«
»Ich bin Solahma-Sterncommander Sentania Buhallin, der Jadefalken-Forschungsstation Falkenhorst zugeteilt. Wer verteidigt die Saat des Freigeborenen mit dem Namen Hengst?«
Howell fiel die Kinnlade herab. »Die Saat des Hengst? Das ist eine Herausforderung für einen Besitztest um ein Generbe! Ein wahrgeborenes Generbe. Hengst ist eine Freigeburt. Clan Nebelparder bewahrt das Erbgut Freigeborener nicht auf. Die Freigeborenen selbst mögen entsprechende Gebräuche haben, aber die sind für Nebelparder-Krieger ohne Bedeutung.«
»Du unterbrichst mich schon wieder. Kennen Nebelparder überhaupt keinen Respekt für Rituale?«
Howell schüttelte den Kopf. »Sprich weiter.«
»Ich betrachte sein Generbe als in seinem Kodax befindlich. Er war einst Jadefalke und ist jetzt Nebelparder. Hengst ist ein angesehener Krieger in unserem Clan. Er gehört nicht in die Ränge irgendeines anderen Clans. Ich spreche diese Herausforderung für die Ehre der Jadefalken aus. Wir ehren Hengst, der, wie du eben festgestellt hast, ein freigeborener Krieger ist. So groß ist die Bedeutung Hengsts und seiner Leistungen für die Jadefalken. Er verdient nichts Geringeres als einen anständigen Besitztest um seinen Kodax, um sein Erbgut. Und zu diesem Zweck bin ich hier. Ich warte auf dein Gebot.«
Jetzt war Howell sichtlich wütend. »Und was bietest du? Baumäste gegen einen Stapel Steine?«
»Wir werden deine Pöbelhaftigkeit übersehen, Galaxiscommander. Wie ich sehe, hast du in deiner Begleitung zwei BattleMechs.«
»Vier, um genau zu sein.«
»Zwei, um genau zu sein. Die beiden anderen sind zu weit entfernt, offensichtlich auf dem Weg nach Bagera, und wir werden nicht auf ihre Rückkehr warten. Aber du hast einen Kriegshammer IIC und eine Nemesis, und da wir einen korrekten und fairen Kampf wollen, bieten wir zwei unserer Mechs gegen die deinen.«
Hengst bewunderte Sentanias Fähigkeit zu bluffen. Er wußte genau, daß sie nur über die beiden Mechs verfügte, aber sie erweckte den Eindruck, als stünden weit größere Kräfte zum Einsatz bereit.
»Das war mein Gebot, Galaxiscommander Russou Howell.«
Howell starrte einen Augenblick zu Boden. Dann schüttelte er den Kopf, wie um ihn freizumachen. »Ein Nebelparder ist immer bereit, die Clanehre zu verteidigen«, erklärte er laut und deutlich. »Unter welchen Umständen auch immer. Unter welchen absurden Umständen, möchte ich hinzufügen. Und ich habe ein
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