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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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verzog vor Schmerzen das Gesicht, konnte sie aber abwerfen.
    Pegeen fiel zur Seite, ein paar Strähnen ausgerissener Haare in der Faust. Croft sprang mit einer für einen Mann seines Umfangs überraschenden Agilität auf, stürzte sich auf seine Gegnerin und versuchte, sie zu erdrücken. Sie entkam seiner Umklammerung ohne größere Probleme und versetzte ihm mit einem beachtlichen Sprung einen Tritt ins Gesicht. Vor Wut laut knurrend, packte er sie, sobald sie wieder den Boden berührte, und hob sie bis über den Kopf. Er wollte sie gerade an die nächste Wand schleudern, was sie aus dem Kreis der Gleichen getragen hätte, als Hengst rief: »Halt!«
    Croft wirbelte zu Hengst herum. »Du kannst kein Ehrenduell stoppen, welchen Rang du auch hast, Sterncolonel.«
    Hengst trat in den Kreis und schleuderte Croft mit einem Fausthieb ans Kinn - den er so schnell ausführte, daß die anderen später erklärten, ihn gar nicht gesehen zu haben - nach hinten gegen die Steinwand. Croft ließ Pegeen los, die in Hengsts Arme fiel. Hengst setzte sie ab und trat zwischen die beiden.
    »Das ist unverzeihlich, Sterncolonel. Ein Ehrenduell zu unterbrechen ist...«
»Ruhe! Ehrenduell? Das ist kein Ehrenduell. Ihr mißbraucht die Tradition, um über einen Fetzen Papier zu kämpfen? Was soll das über die JadefalkenEhre aussagen? Daß Müll ein Ziel ist, das ehrenvollen Wettbewerb verdient? Ihr macht alles, wofür das Ehrenduell steht, zur Farce. Ja, ich dürfte einen Kreis der Gleichen nicht verletzen und in euren Kampf eingreifen. Ich werde ihn jetzt wieder verlassen, und wenn ihr euch weiter über Abfall prügeln wollt, steht euch das frei, aber ich werde nicht dabei zusehen.«
Hengst marschierte aus dem Zentrum, ohne sich umzudrehen. Hätte er es getan, dann hätte er zwei wilde Jadefalken-Krieger gesehen, denen die Kampfeslust vergangen war.
Draußen versuchte er, seine Atmung zu beruhigen. Es paßte nicht zu ihm, Wut zu zeigen, schon gar nicht so schnell. Im Kampf konnte er in seinem Zorn furchtbar sein, aber in anderen Situationen behielt er einen kühlen Kopf und dämpfte das aufbrausende Temperament der anderen. Jetzt war er kurz davor, seine Faust durch die Wand zu hämmern.
Er sah sich um. Auf Diana wurde es nur allmählich Nacht, und die lange Dämmerung warf gespenstische Schatten über die Hauswände. Dunklere Gebäude schienen geisterhaft über den echten Bauten aufzuragen. Als die Schatten länger wurden, legte sich eine surreale Atmosphäre über die Stadt. Die makellosen Straßen schienen Nester von Schattenabfall zu beherbergen.
Die Luft war wie immer sauber. Die Berge erschienen tagsüber in unfaßbarer Lebendigkeit, und die Bäume des nahen Waldes in einem erstaunlich reichen Grün. Nichts befleckte Lutera, verunreinigte Mons Szabo oder verunstaltete Diana. Aber es gab auch wenig Schönheit hier. Der ganze Reichtum, die Lebendigkeit, die Klarheit unterstrichen noch die Sterilität des Planeten. Was diese Welt brauchte, dachte er, war ein anständiges bißchen JadefalkenDreck.
Er stürmte zurück ins Zentrum und sammelte Papier auf, Löffel, Tassen, Essensreste auf den Tischen, was immer er zu fassen bekam. Dann kehrte er zum Eingang zurück und schleuderte alles hinaus auf die Straße. Ihm war klar, daß es ebenso sinnlos war, mit Müll um sich zu werfen, wie deswegen zu kämpfen, aber er konnte nicht anders, und anschließend fühlte sich Hengst tatsächlich befreit.

12
    Forschungsstation Falkenhorst, Östliche Berge, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
5. April 3059
    Sterncolonel Bren Roshak, Kommandeur der Forschungsstation Falkenhorst, hatte eine Eigenschaft, die für einen Jadefalken-Krieger, oder, was das betraf, für einen Krieger jedes beliebigen Clans, außerordentlich ungewöhnlich war. Er weinte. Er wußte nicht, warum er weinte. Es hatte nichts mit irgendwelchen dummen Gefühlen oder emotionalen Reaktionen niederer Kasten zu tun. Er weinte nicht um oder über irgend etwas. Er weinte nicht vor Schmerz oder Lachen. Aber er konnte in einem willkürlichen Augenblick plötzlich von Tränen übermannt werden. Manchmal konnte das peinlich sein. Aber für die meisten Situationen hatte er sich Möglichkeiten zurechtgelegt, seine Schwäche zu überspielen. Es ärgerte ihn, wenn er bei der Befehlserteilung in Tränen ausbrach, aber seine loyalsten Untergebenen hatten längst gelernt, den tränenlosen Blick von dem außergewöhnlichen und gelegentlich häßlichen Anblick des plötzlich losheulenden Roshak

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