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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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trug einen Namen und einen digitalen Code, hinter jedem lagerte ein Giftake. Hengst beobachtete, wie ein Wächter eine der Kerzen aus der Halterung nahm und sie ein kurzes Stück zu einer anderen, freien Halterung trug. Wie alles in diesem Raum und in der ganzen Nebelparder-Gesellschaft, machte die Bewegung einen streng rituellen Eindruck.
»In diesem Raum und seinen Seitenkammern lagern Tausende von Giftakes, Hengst. Regelmäßig wird Genmaterial aus diesem Lager ausgewählt, um neue Geschkos zu erschaffen. Dieses Archiv ist die Quelle für über ein Drittel aller NebelparderBlutlinien. Die besten der Nebelparder, das Erbe des Clans. Hier ruhen die Originale, nicht die genetischen Kopien, die auf Strana Metschty eingelagert sind. Komm mit, ich will dir etwas zeigen.«
Sie gingen durch den riesigen Saal auf die andere Seite und näherten sich einer Tür, die von Paneelen ineinander verschlungener Krieger flankiert war, die sämtlich in der Haltung der Bergskulptur abgebildet waren. Drei Elementarwachen in voller Uniform stellten sich Hengst und Russou Howell in den Weg. Dann tauchte der Hüter plötzlich wieder auf. Hengst hätte schwören können, daß der Mann in die entgegengesetzte Richtung verschwunden war, als er sie kurz zuvor verlassen hatte. Wie konnte ein alter Mann so schnell quer durch die Kammer gekommen sein?
»Galaxiscommander, warum gehst du zum Heldensaal?«
»Ich will meinen Respekt zollen, so wie jede Woche, Hüter.«
»Aye, Galaxiscommander. Aber kein Freigeborener darf den Saal betreten. Es widerspricht den Sitten.«
»Die Sitten gelten nicht immer für einen kommandierenden Offizier, frapos?«
»Pos. Aber im Innern dieses Archivs kommandiert kein Krieger, Galaxiscommander Russou Howell. Dir wird der freie Zugang als ein Privileg gewährt, das widerrufen werden kann ...«
»Ihr laßt euch von euren Wissenschaftlern herumkommandieren?« stichelte Hengst leise. Howells Gesicht rötete sich.
»Warum willst du eine heilige Kammer entweihen?« fragte der Hüter. »Ihre Luft mit Fremdclananwesenheit verpesten?«
»Ich wünsche diesem Freigeburts-Abschaum die Majestät des Clans Nebelparder zu offenbaren. Er ist ein ehemaliger Jadefalke, der letztlich die genetische Überlegenheit unseres Clans eingestehen muß.«
Hengst unterdrückte einiges an sarkastischen Erwiderungen, während der Hüter der Pardersaat sich die Worte durch den Kopf gehen ließ.
»Gut gehandelt, Galaxiscommander. Dieses Mal erhältst du die Erlaubnis, aber ich bitte, es bei diesem einen Mal zu belassen. Wenn wir freigeborenen Fremdclannern eine derartige Erlaubnis erteilen, verletzen wir die Ehre des Parders. Der Besuch dieses Mannes wird nicht aufgezeichnet, und ihr müßt beide ein Schweigegelübde betreffs dieser Angelegenheit ablegen.«
»Einverstanden«, antwortete Howell. »Für Hengst mit.«
Der Hüter persönlich begleitete Howell und Hengst in den Heldensaal. Howell wirkte bemerkenswert zufrieden, aber Hengst hatte arge Zweifel über diesen Verstoß gegen die Heiligkeit des Archivs. Und soweit es ihn betraf, war dieser Ort heilig. Das galt für alle genetischen Archive, selbst die anderer Clans.
Auf den ersten Blick wirkte die Beleuchtung im Innern des Saales, der nur etwa ein Drittel der Größe der gewaltigen Halle auf der anderen Seite der Tür hatte, stärker. Auch dieser Raum wurde auf dieselbe Weise beleuchtet, mit Reihen von Laserkerzen. Aber hier befanden sich noch mehr. Sie waren anscheinend in dekorativen Gruppen arrangiert, und ihr Licht brach sich im Glanz der goldenen Siegel auf den Giftake-Behältern.
Im Zentrum der Kammer ragte eine große, kreisrunde Säule bis zur beeindruckend hohen Decke. Sie beherbergte weitere goldene Plaketten. Das Licht der Laserkerzen brachte sie zum Strahlen.
Howell marschierte geradewegs auf die Säule zu. Hengst blieb an seiner Seite.
An der Säule angekommen, verkündete Howell stolz: »Hier werden die bedeutendsten Giftakes gelagert, die der größten Helden und der Besitzer höchster Befehlspositionen. Dort oben liegt das Giftake des ilKhans Leo Showers, der so unerwartet fiel, als eine Kriegerin der Inneren Sphäre ihren Jäger in die Brücke seines Flaggschiffs stürzte. Wir ehren ihn besonders auf der Säule erhabener Helden. Hier werden regelmäßig Zeremonien in seinem Angedenken abgehalten.«
Howell schaute ehrfürchtig hoch zu Leo Showers’ Plakette, während Hengst die Plakette selbst betrachtete. Als Freigeborener konnte er den Drang der Wahrgeborenen, einen Behälter

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