Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
Bruhaha zu genehmigen, der seine momentane angenehme Entspannung wahrscheinlich in ein alkoholisches Koma verwandeln würde. Hengsts Ankunft ersparte ihm die Entscheidung.
    Wie üblich klopfte Hengst an die Tür und wartete auf Howells Erlaubnis einzutreten. Als er ins Zimmer kam, stellte der Nebelparder fest, daß Hengst trotz der jüngsten Strapazen gut in Form schien. Seine Prellungen waren schnell verblaßt, und ihn umgab die für ihn typische Aura der Gelassenheit, die Howell regelmäßig bis zur Weißglut reizte.
    »Sie wünschen, Galaxiscommander?« fragte Hengst.
Seine Stimme war gedrückt, aber nicht unterwürfig. Russou konnte in Hengsts stählernem Blick erkennen, daß dieser Mann sich ewig widersetzen würde, welcher Erniedrigung er auch ausgesetzt war. Er fühlte die vertraute Mischung aus Bewunderung und Wut, die Hengst jedesmal in ihm auslöste.
Er fühlte, wie seine Lippen sich zu dem anspannten, was bei ihm dieser Tage als Lächeln durchging. »Ich habe dir einmal eine bessere Unterkunft versprochen. Auf dem Stockwerk über uns stehen zwei Räume leer. Du darfst dort einziehen.«
Hengst zögerte. »Ich würde es vorziehen, im Kerkerzentrum bei meinem Trinärstern zu bleiben, Galaxiscommander. Ich habe dort eine bequeme Nische.«
Obwohl er verärgert war, entschied sich Howell, das nicht zu zeigen. Wie beim Gespräch mit einem kleinen Kind, dem ein und dieselbe Lektion immer wieder erteilt werden mußte, erklärte er: »Es ist nicht mehr dein Trinärstern. Du bist jetzt Nebelparder, wie du im Wald geschworen hast. Du darfst nicht bei den Jadefalken bleiben, nicht einmal in Gedanken. Du mußt von ihnen getrennt sein. Die Mitglieder deines Trinärsterns sind nicht gut genug, Nebelparder zu werden. Du solltest das erkennen.« Howell sah die Wut in den Augen seines Gegenübers und spürte Genugtuung. Er kehrte zum Befehlston zurück. »Es ist notwendig, daß du in die Kommandostelle umziehst, und ich fordere dich dazu auf, frapos?«
Scheinbar mühsam murmelte Hengst: »Pos.« Dann fügte er hinzu: »Aber ich frage mich, ob das Ihre Offiziere nicht nur noch wütender machen wird. Wenn Sie einem Freigeborenen gestatten, in der Halle des Jägers zu wohnen?«
»Das ist mein Vorrecht.«
»Ich habe gehört, wie einige Ihrer Offiziere Ihre ...« Er verstummte und schien es sich anders zu überlegen.
Howell setzte sich auf. Seine Augen wurden zu Schlitzen. »Meine was?«
»Ich habe sie sagen hören, Sie würden zwar vorbildhafte Arbeit bei der Ausbildung der Truppen und der Überwachung der neuen Produktionspläne leisten ...« Hengst machte eine kurze Pause. »Aber Ihr unberechenbares Verhalten auf anderem Gebiet bietet Anlaß zur Sorge.«
Howell schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. »Ich bin der kommandierende Offizier dieses Planeten. Ich werde tun, was mir paßt. Du wirst mit Beendigung dieses Treffens in dein neues Quartier einziehen.« Er starrte Hengst zornig an und forderte ihn zum Widerspruch heraus.
Als keiner kam, ließ sich Howell nach hinten in die Polster seines Sessels sinken und entschied, daß er sich einen weiteren Bruhaha verdient hatte.
* * *
    Hengst mußte gegen den Drang ankämpfen, durch das Zimmer zu stürmen und Howell den selbstgefälligen Ausdruck aus dem Gesicht zu prügeln. Es gab Augenblicke, da war ihm, als müsse er unter dem Druck dieser Scharade explodieren. Sentania hatte ihn überredet, daß es notwendig war und nicht länger als nötig aufrechterhalten werden mußte, aber jedes kriecherische Wort, das er Russou Howell gegenüber äußerte, drohte ihm die Kehle zuzuschnüren.
    Howell befahl Hengst, ihm einen Drink zu mixen. Als er das leere Glas von Howells Schreibtisch nahm und zum Barschrank ging, fragte Hengst sich, was seine Krieger davon halten mochten, wenn sie hörten, daß er in die Befehlsstelle der Parder verlegt wurde. Sentania hatte darauf bestanden, daß sie nichts von dem Plan erfahren durften, nicht wissen sollten, daß er seine Kapitulation nur vortäuschte.
»Sie würden es nicht verstehen«, hatte sie gesagt. »Sie haben keine Erfahrung auf dem Gebiet der Strategie und Taktik. Sie wissen nur, daß ein Krieger vorprescht und um sich schlägt.«
»Sie werden mich für einen Verräter halten.«
»Kann sein.«
»Das wird schwierig für mich werden.«
»Natürlich wird es das. Aber es wird auch deinen Charakter stärken.«
Sentania hatte eine Gabe, Hengst mit ihren Kommentaren zu ärgern. Aber im Augenblick war sie seine größte Hoffnung, und selbst er,

Weitere Kostenlose Bücher