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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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förderte es den Geschmack. Was immer er diesmal zubereitete, es brodelte bereits, und der starke Wind trug ein verlockendes Aroma zu ihr herüber. Stenis winkte sie zu sich.
    »Wie geht es meiner liebsten Chefwissenschaftlerin?« fragte er. Seine Stimme klang kratzig, alt. Er artikulierte die einzelnen Worte sauber, und wenn seine Stimme auch Kraft hatte, er konnte sie doch nicht jung klingen lassen.
    »Ich bin die einzige Chefwissenschaftlerin, die du je kennengelernt hast und wahrscheinlich je kennenlernen wirst.«
    »Stimmt. Aber du wärst auch mein Liebling, wenn du eine Banditin wärst, die mir die Finger von der Hand stehlen wollte.«
    »Was für eine widerliche Vorstellung. Du bist verrückt.«
»Das ist wohl kaum eine Neuigkeit, oder? Jeder hier nennt mich verrückt.«
»Aber du kochst gut.«
»Das stimmt. Willst du mal probieren?«
Er hielt ihr einen Holzlöffel hin. Die Flüssigkeit darin war von häßlich gelber Farbe, und es lag etwas insektenartiges darin, aber Peri hatte gelernt, sich von solchen Äußerlichkeiten nicht abschrecken zu lassen, soweit es Stenis’ Kochkünste betraf. Sie nahm den Löffel und steckte ihn vorsichtig in den Mund. Als sie ihn neigte, legte sich die Flüssigkeit wie Samt über ihre Zunge, und der Geschmack der festen Beilage war eine seltsame Mischung aus subtilen Gewürzen und dem Geschmack von Karnablättern. Sie ließ die Suppe die Kehle hinab rinnen und schloß genießerisch die Augen.
»Schmeckt es?« fragte Stenis.
»Es ist eßbar, würde ich sagen. Gerade so.«
»Du bist so schlimm wie Sentania Buhallin. Ihr seid bereit, mich zu belügen, damit die aus euren Lügen geborenen Zweifel mich anspornen, noch besser zu werden.«
»Oh? Laß mich noch einen Löffel voll probieren. Vielleicht ist mir beim erstenmal etwas entgangen.«
»Nein. Leider. Ich speise niemanden, der meine Kunst nicht zu schätzen weiß.«
»Ich hätte wirklich gerne noch einen Löffel.« »Dann bettle.«
»Na schön. Bitte, MechKrieger Stenis, Meister der Kochkunst. Ich möchte noch einmal probieren.«
»Gewährt, Bäuerin.«
Stenis sprach manchmal mit königlichem Gehabe. Das war Teil seiner Verrücktheit. Peri bemerkte, daß er ungewöhnlich müde wirkte. Sein faltiges Gesicht schien an mehreren Stellen eingefallen, und seine Haut war gelber als das Gebräu in seinem Kessel. Er schien immer ein wenig an Kraft zu verlieren, wenn Sentania Buhallin eine Weile fort war. Mit ihrer Rückkehr erholte auch er sich. Nach Peris Einschätzung brauchten die beiden einander, um sich gegenseitig zu ärgern.
Der zweite Löffel schmeckte noch besser als der erste, und der Geschmack hielt sich länger auf dem Gaumen. Sie kaute auf etwas und entschied, daß es sich definitiv um ein Insekt handelte, sicher aber keine Beerenameise. Nicht, daß es etwas ausmachte. Stenis, der seine Rezepte hütete wie ein Krieger seinen Mech, verriet niemals die Zutaten seiner Kreationen.
»Gibst du zu, daß es delikat war?« fragte er.
»Ich glaube schon, aber die Bergluft beeinflußt das Geschmacksvermögen.«
»Denkst du etwa, das würde ich bei meinen Gerichten nicht berücksichtigen?«
»Ich bin sicher, das tust du. Jedenfalls danke ich dir für die Erlaubnis zu probieren, MechKrieger Stenis. Kann ich im Gegenzug etwas für dich tun?«
»Ja. Bring mir die Leiche von Sentania Buhallin.«
»Ich weiß nicht einmal, wo sie steckt. Außerdem weißt du wohl, daß niemand sie umbringen kann, frapos?«
»Das ist leider nur zu wahr. Sie und ich müssen einen Rekord für das Überleben als Solahmas halten. Natürlich darf ich nur kochen, und für Solahmas gibt es auf dem Falkenhorst keine wirklichen militärischen Aufgaben.«
»Du würdest es vorziehen, irgendeine Truppe als Kanonenfutter in die Schlacht zu führen?«
Stenis hörte für einen Augenblick auf zu rühren. »Über nichts wäre ich stolzer als über eine Gelegenheit, für meinen Clan zu sterben. Ich würde jede Jadefalken-Pflicht mit Ehre erfüllen.«
»Das hört sich gut an, aber ich bin Wissenschaftlerin und vom Ehrenkodex der Krieger nicht beeindruckt.«
»Soweit ich gehört habe, warst du einmal eine Kriegerin.«
»Fast eine Kriegerin vielleicht, aber niemals wirklich.«
Stenis kniff die Augen zusammen. »Weißt du, was ich in dir sehe, in deiner überlegten, methodischen Art?«
»Neg. Was?«
»Eine Kriegerin, die darauf wartet, in Erscheinung zu treten. Eine Kämpferin, bereit, die Fäuste zu ballen. Eine Surat, die sich danach sehnt, einem Raubtier an den Hals zu

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