Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
Kerenskys Willen. Ich würde es ihm ja sagen, aber wahrscheinlich müßte ich es dann rausholen.
    Howell hatte die Versammlung gerade zur Ordnung gerufen. Seine Krieger ließen sich Zeit damit, den Befehl zu befolgen, wanderten umher und machten mürrische Gesichter. Howell mußte aufstehen und sie anbrüllen, sich hinzusetzen. Und selbst dann herrschte noch einiges an murrender Unruhe in der Versammlung.
    Irgend etwas stimmt hier nicht. Das sind nicht die legendären Nebelparder. Was immer ein Parder sonst auch sein mag, er ist allermindestens gehorsam und respektvoll. Grob, ja. Grausam, ja. Aber im Grunde sind sie disziplinierte Krieger, die alle Regeln befolgen und Traditionen achten. Nicht respektlos und aufmüpfig wie diese Krieger hier. Howell hat sie nicht mehr im Griff. Und er weiß es. Ich kann es in seinen Augen lesen. Er sucht nach einem Weg, die Kontrolle zurückzugewinnen. Er sollte sie packen, ihnen Respekt einflößen. Aber er sitzt nur da und schaut grimmig. Das ist sein Hauptproblem: Er bekommt den Arsch nicht hoch. Er sitzt in seinem Quartier und besäuft sich mit Bruhahas, sitzt auf seinem Thron und läßt sich von seinen Kommandeuren beschimpfen.
    Howell saß auf seinem Platz und starrte die Versammlung der Krieger wortlos an. Möglicherweise erzeugte er damit ein gewisses Unbehagen, denn der Lärm, den sie machten, legte sich allmählich. Selbst als der Raum schließlich still war, starrte er sie eine Weile weiter wütend an, dann erklärte er mit kontrollierter, aber lauter Stimme: »Versammelte Krieger, wir werden hier und jetzt auf jede Zeremonie verzichten. Ich weiß, euch liegt viel auf dem Herzen. Aus diesem Grund habe ich diese Versammlung einberufen. Ihr sollt frei sprechen können. Ich will eure Beschwerden offen vorgetragen hören.«
    Zunächst brach ein Chaos aus, als Dutzende von Stimmen durcheinanderbrüllten. Howell setzte sich wieder auf seinen Polstersessel und sah zu. Seine Hände ballten und entspannten sich.
    Dieses Fäuste-Ballen. Das ist ein Tick, der nur auftritt, wenn er erregt ist. Manchmal ist es das einzige Anzeichen für seine Erregung. Hör dir das an, ich denke sogar schon wie ein Dienstbote, der die Gewohnheiten seines Herrn beobachtet und festhält. Ich muß das erst knapp eine Woche mitmachen, aber ich weiß nicht, wie lange ich diese Tarnung noch durchhalten kann. Wo immer du auch stecken magst, Sentania, komm in die Gänge. Und wo steckst du? Was, wenn es ihr in Wahrheit nur darum geht, mich zum Narren zu halten? Was, wenn sie nie vorhatte, zurückzukommen, und mich hier hängenläßt, damit ich in meiner Selbstverachtung verrotte?
    Howell hob die Hand. Die murrenden Stimmen legten sich. Dann trat, von den anderen gedrängt, Sterncolonel Logan nach vorne.
    »Bei allem gebotenen Respekt, Galaxiscommander, aber wir können mit dieser Versammlung nicht fortfahren, können nicht offen sprechen, wie du es befiehlst. Nicht, solange diese Freigeburt anwesend ist.«
    Er zeigte auf Hengst, der von seinem Hocker aufsprang und eine drohende Haltung annahm. »Wenn du etwas zu sagen hast«, brüllte er wütend, »dann sag es mir ins Gesicht, du Savashri!«
    Logan stürmte auf die Bühne zu, und Hengst ging ihm ein paar Schritte entgegen, bereit, ihn mit einem Fausthieb zu empfangen. Howell packte Hengsts Arm und hielt ihn zurück, während andere Krieger dasselbe mit Logan taten. Anscheinend war innerhalb der Kriegerversammlung kein Zweikampf gestattet.
    Howell stand vor seinem Platz und erklärte in bestem Befehlston: »Du vergißt, daß Hengst jetzt ein Nebelparder ist. Er hat in deiner Anwesenheit den Eid geleistet.«
    »Das mag sein«, rief Logan. »Aber er ist kein Krieger und er ist eine Freigeburt. Wir wollen nicht, daß er eine Versammlung wahrgeborener Krieger entehrt.«
    »Ich habe seine Anwesenheit hier befohlen, wenn auch nur in einer rein dienenden Funktion. Zweifelst du meine Entscheidung an, Logan?«
»Bei allem Respekt, das tue ich.«
    »Dann mußt du mich herausfordern. Das tust du, frapos?«
»Pos.«
»Dann laß es uns im Kreis der Gleichen entscheiden. Welchen Kampfmodus wählst du?«
Als Logan zu seiner Entgegnung ansetzte, unterbrach Hengst das Geschehen mit einem JadefalkenKriegsschrei. Es war ein Schrei, den er in der Kadettenausbildung gelernt hatte. Er sollte den Klang eines herabstoßenden Jadefalken imitieren, soweit die menschliche Stimme dazu in der Lage war. Der Schrei begann mit einem schrillen Kreischen, das immer heller wurde und in einer

Weitere Kostenlose Bücher