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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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obwohl auch ein Krieger, sah ein, daß Strategie und Taktik eindeutig besser waren, als während eines Sturms mit dicken Tauen gefesselt zwischen zwei Bäumen aufgehängt zu sein.
Also mixte Hengst einen Bruhaha und brachte das Gas hinüber zu Howell. Auf dessen Gesicht lag der benebelte Ausdruck, den der Alkohol jedesmal mit sich brachte. Vermutlich stand Hengst wieder einmal ein langer, fahriger Monolog bevor.
»Du wirst dich daran gewöhnen, Hengst. Es ist vielleicht nicht das Leben eines Kriegers, aber über allem steht die Pflicht. Wenn du das erst einmal begriffen hast, ist es leicht, ein Nebelparder zu sein. Hast du über den Parder meditiert, der aus dem Berg gehauen ist?«
»Schon oft.« Hengst stellte das Glas ab und zog sich wie üblich mehrere Schritte zurück, um auf weitere Befehle zu warten.
Howells Stimme war voller Leidenschaft. »In seiner Wildheit, seiner Bereitschaft, seiner Fähigkeit, ohne Warnung anzugreifen, stellt der Nebelparder das Ziel aller unserer Krieger dar, wie es ein ClanTotem auch tun sollte. Es ist die höchste Ehre, ein Mitglied der Nebelparder zu sein, und die ultimative Erfüllung, ein Nebelparder-Krieger zu sein.« Seine Miene verdüsterte sich kurz. »Um dem Clan zu dienen, das Wesen des Clans voranzubringen, das ist der Grund, aus dem wir hier sind.«
Hengst beobachtete, wie Howells Gesicht einfiel und er sich in einen inneren Raum zurückzuziehen schien. Dann schüttelte der Nebelparder sich und drehte sich mit jener gönnerhaften Miene zu Hengst um, die dieser so haßte.
»Aber jetzt komm, Hengst, mich verlangt es nach Unterhaltung. Es ist viele Monate her, seit ich im Kampf gestanden habe. Vielleicht kannst du mir mit Geschichten von Tapferkeit und Krieg die Zeit vertreiben helfen. Wir haben alle Erzählungen über den Helden der Falkengarde, Aidan Pryde, gehört, und ich weiß, daß du an seiner Seite gekämpft hast. Ich möchte von dir etwas über ihn hören, immerhin aus erster Hand.«
Während Howell erwartungsvoll lauschte, kam Hengst der Gedanke, daß er hier vor der ersten echten Prüfung von Sentanias Plan stand. Ich bin kein Schoßhund, der zu seiner Unterhaltung Kunststückchen vorführt. Und ich werde die Taten eines der feinsten aller Jadefalken nicht zu einem Zeitvertreib für diesen besoffenen Rüpel herabwürdigen.
Aber in seinen Gedanken konnte er Sentania hören, die ihn anfeuerte. Spiel deine Rolle, Hengst. Gib dem Publikum, wonach es verlangt. Das ist die Essenz des Schauspielers, des Täuschers. Tu es.
Dann kam ihm plötzlich ein Gedanke. Ich brauche nicht die Wahrheit zu erzählen. Wenn ich schon eine Rolle spiele, warum sollte ich dann nicht sagen, was mir beliebt? Ich kann über Aidan Pryde erzählen, was immer ich will. »Hengst, ich habe dir einen Befehl erteilt.« »Natürlich, Galaxiscommander.« Was für ein guter Diener. »Ich habe nur meine Gedanken geordnet. Es gibt so viele Geschichten zu erzählen.«
»Sei spontan. Trage mich von hier fort. Bringe mich zurück zum beißenden Geruch der Mechkühlmittel, zum stechenden Dunst des Kampfes. Wir wollen uns an die Tage erinnern, als unsere Kehlen rauh waren vom Kampfgebrüll.«
Howell schloß die Augen.
Hengst unterdrückte den Impuls, ihn zu prügeln, bis er wieder nüchtern war, und setzte sich statt dessen an den Schreibtisch. »Wie Sie wünschen, Galaxiscommander . Es war einmal...«

21
    Kommandostelle Galaxis Zeta, Halle des Jägers, Lutera, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
22. April 3059
    Diese Parder bevorzugten wirklich spartanische Einfachheit, dachte Hengst. Nicht, daß die Jadefalken sonderlichen Wert auf Pomp legen würden. Ganz und gar nicht. Aber immerhin ist das hier, wie haben sie es noch einmal genannt? - der Große Versammlungssaal der Halle des Jägers, der Ort auf Diana, an dem die wichtigsten Entscheidungen gefällt werden. Und die ganze Einrichtung besteht aus der kleinen, niedrigen Bühne und diesen harten Holzstühlen. Jedenfalls sind alle hart bis auf den Howells. Aber das ist keine Überraschung. Er benimmt sich von Tag zu Tag mehr wie ein Monarch. Er darf auf dem hochlehnigen Polsterstuhl sitzen. Thron trifft es eigentlich eher. Ich frage mich, wo er den herhat? Und hier sitze ich, auf einem Hocker neben dem Thron. Der Hofnarr. Die Erniedrigungen nehmen kein Ende. Ich wette, die Hälfte der Zeit weiß er gar nicht mehr, daß er es macht.
    Ich hasse es, hier zu sitzen, hasse es, zu ihm aufsehen zu müssen. Ich kann sein verdammtes Ohrenschmalz sehen, um

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