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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Luft zu schnappen und einen Bissen zu essen. In Wirklichkeit wollte sie für einen Augenblick allein sein. Mit einem Seufzer löschte sie den Holotisch, schob einen Datenchip in das Lesegerät des Systems und gab einen neuen Befehlssatz ein. Der Computer zeigte gehorsam die angeforderten Dokumente.
    Kopfschüttelnd las sie den Inhalt der Datei, wohl zum hundertsten Mal, seit sie den Befehl über Einsatzgruppe Schlange übernommen hatte. Die im elektronischen Speicher des Chips eingefrorenen Worte weigerten sich, ihre Bedeutung zu verändern.
    Verdammt, fluchte Winston in Gedanken und drückte einen anderen Knopf. »Alle Einheiten, hier spricht Ballerina. Herhören.« Sie machte mehrere Atemzüge Pause, um sicherzugehen, daß alle Einheitsführer zugeschaltet waren und sie hörten. »Alle Regimentsführer treffen sich morgen, am dreizehnten März Dreitausendsechzig um neun Uhr, zu einer neuen Missionsbesprechung mit mir im planetaren Befehlsstand. Antwort und Bestätigung.«
    Nacheinander trafen die Bestätigungen ein. Nach zwei Minuten hatten alle Regimentskommandeure ihr bestätigt, daß sie die Anweisung erhalten hatten und pünktlich zur Besprechung erscheinen würden.
    Mit einem weiteren lautlosen Fluch schaltete Winston das Funkgerät aus. Sie hätte sich gewünscht, die nächsten Befehle, die sie zu geben hatte, über Funk senden zu können, aber irgend etwas in ihrem Wesen machte ihr eine derart kalte und abgehobene Vorgehensweise unmöglich. Obwohl alle Kommandeure inzwischen wissen oder zumindest vermuten mußten, was sie ihnen morgen zu sagen hatte, war sie davon überzeugt, daß ein Offizier das Recht hatte, seinem Vorgesetzten in die Augen zu sehen, wenn er eine derartige Order erhielt.
* * *
    Weit entfernt im Südwesten, am ComGuardBefehlsposten nahe Pahn City, nickte Colonel Regis Grandi dem KommTech, der ihm die Mitteilung überbracht hatte, langsam zu. Er hatte sie erwartet.
    »Verständigen Sie Major Lewis und Captain Ho. Sie sollen sich für den Abflug nach Lutera morgen früh um fünf bereithalten«, instruierte er einen Adjutanten, der sich nach knappem Salut auf den Weg machte.
    Grandi ließ sich schwer auf einen nahen Campingstuhl fallen. Der Plastikstuhl lag kühl an seinem Rücken. Seine Kälte war eine Nebenwirkung des unter Druck stehenden Gas-Schaum-Gemischs, mit dem der hohle Plastikstuhl gefüllt wurde, um ihn benutzbar zu machen. Er hatte Winstons Befehl zwar kommen sehen, ihn aber nicht gerade freudig erwartet. Grandi war klar, was als nächstes zu geschehen hatte. Tatsächlich bereiteten seine Infanteristen sich bereits darauf vor, die Order der Generalin auszuführen, sobald sie den formellen Befehl erhielten.
* * *
    Im stählernen HQ-Fahrzeug der Ritter der Inneren Sphäre herrschte eine nicht minder ernste Stimmung. Im Innern des unter einem lianenüberwachsenen Baum geparkten Mobilen Hauptquartiers der Ritter war es heiß, schwül und stickig. Das Fahrzeug ruhte auf dem Chassis eines gepanzerten Truppentransporters mit Kettenantrieb, aber das Heck bestand nicht aus einem leeren Stahlkasten mit Sitzbänken für einen Zug Infanteristen. Statt dessen war es mit modernster Kommunikationsausrüstung vollgepfropft.
    Die Klimaanlage hatte kaum eine Wirkung auf die Luftqualität in der feuchten Enge des Gefährts. Es roch nach verrottender Vegetation und verschmortem Raketentreibstoff. Mit Anbruch der Nacht versammelten sich Insektoide mit durchscheinenden Flügeln um jede Lichtquelle. Wie die Mücken vieler anderer Planeten schien auch dieses gut daumennagelgroße Ungeziefer sich von Blut zu ernähren. Aber anders als bei Mücken spürte man es recht deutlich, wenn man von einem der Diana-Blutsauger gestochen wurde.
    All das trug noch erheblich zu Masters’ ohnehin schon schlechter Laune bei. Genau wie Grandi hatte auch er General Winstons Befehl vorausgesehen. Sein sonst meist freundliches Gesicht hatte sich in eine düstere, wütende Maske verwandelt, als er erfuhr, daß Winston am nächsten Morgen ihre Kommandeure zu einer Strategiesitzung erwartete. Der Zeitpunkt und die Anweisung, sich in Lutera zu versammeln, konnten nur eines bedeuten, und das gefiel Masters ganz und gar nicht.
    »Tja«, stellte er schließlich fest und blickte durch das beengte Fahrzeug hinüber zu Samuel Kingston. »Wenigstens hat sie die Höflichkeit, es uns persönlich zu sagen, statt es über Funk durchzugeben.«
    »Stellen Sie sich nicht an, Masters«, meinte Kingston mit einem leichten Glucksen. Seit sie

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