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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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grauen Wand hinter ihm erkannte Winston, daß er die Botschaft in demselben Sessel aufgezeichnet hatte, in dem sie jetzt saß. Der Gedanke jagte ihr einen leichten Schauer über den Rücken.
»Hallo, Ariana.« Morgan lachte nervös. »Das ist wirklich seltsam. Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll. ›Wenn du diese Nachricht siehst, muß ich tot sein‹, hört sich so abgegriffen an. Aber es stimmt. Wahrscheinlich bist du jetzt gerade ziemlich aufgewühlt, ganz zu schweigen von verwirrt, besorgt und mehr als nur ein wenig verängstigt. Das ist völlig in Ordnung. Egal, wie oft ich in die Schlacht gezogen bin, ob es alleine war oder an der Spitze einer ganzen Armee, ich hatte jedesmal wieder Angst. Angst, es zu verpatzen, Angst, meine Leute in den Tod zu führen, Angst, meinen Prinzen im Stich zu lassen. Die meisten guten Kommandeure haben Ängste dieser Art. Diejenigen, die keine Angst haben, sind es, auf die man aufpassen muß. Jedenfalls ist dies jetzt deine Einsatzgruppe.«
In den nächsten Minuten ging Morgan alle Einzelheiten durch, die Winston als Befehlshaberin der Einsatzgruppe wissen mußte: Zeitpläne, Truppenbewegungen, Nachrichtendienstberichte und so weiter. Zum Abschluß erinnerte er sie daran, daß all diese Informationen noch einmal als Datenchips und Ausdrucke in seinem Tresor lagen.
»Jetzt kommt der wirklich seltsame Teil. Falls meine Leiche geborgen werden kann, möchte ich, daß sie zur Beisetzung heim nach New Syrtis überführt wird. Ich habe im Tresor ein paar Anweisungen über eine Gedenkfeier hinterlegt. Ich möchte nichts Pompöses, nur ein einfaches Soldatengedenken.«
Er verstummte lange genug, um sie sich fragen zu lassen, ob die Aufzeichnung das Ende erreicht hatte, dann sprach er weiter.
»General Winston, falls Sie nicht allein sind, halten Sie diese Aufzeichnung bitte sofort an. Die folgenden Informationen sind nur für Sie allein bestimmt.« Morgan machte eine kurze Pause, wie um ihr Zeit zu geben, etwaige noch im Raum befindliche Personen hinauszukomplimentieren. »Hör mir jetzt genau zu. Kurz bevor ich New Syrtis in Richtung Defiance verließ, habe ich eine persönliche, vertrauliche Botschaft von Theodore Kurita erhalten. Er teilte mir darin mit, daß er mir als Kommandeur der Einsatzgruppe mit Victors Zustimmung und zusätzlich zu den Draconis Elite-Sturmtruppen ein besonderes Geschenk schicke. Dieses Geschenk war ein Team von vier Nekekami-Agenten.«
Winston schlug mit der flachen Hand auf den Pause-Knopf des Lesegeräts und starrte mit offenem Mund auf den Bildschirm. Um sicherzugehen, daß sie sich nicht verhört hatte, spulte sie die Aufzeichnung ein paar Sekunden zurück. Kein Zweifel. Morgan hatte tatsächlich gesagt, daß Einsatzgruppe Schlange vier Nekekami-Agenten zugeteilt worden waren.
Die Nekekami waren die Erben der Techniken und Traditionen der Ninjas des feudalen Japans der terranischen Geschichte. Frei übersetzt bedeutete der Name ›Geisterkatze‹. Winston war auch mit den Legenden über die Nekekami vertraut. Es hieß, sie seien unsterblich und die Sendboten des leibhaftigen Todes. Man erzählte sich, sie könnten durch Wände gehen, sich nach Belieben unsichtbar machen und durch einen bloßen Blick töten. Sie waren gedungene Agenten, von Kindesbeinen an als Spione, Saboteure und Meuchelmörder ausgebildet. Ihr schauderte bei dem Gedanken, bezahlte Mörder unter ihrem Befehl zu haben. Sicher, sie selbst war eine Söldnerin, aber sie fühlte sich an einen strengen Ehrenkodex gebunden. In ihren Augen konnten Gestalten wie die Nekekami keinen Verhaltenskodex besitzen, der sie in ihrem Handeln leitete.
»Laut Theodore«, fuhr Morgan fort, »sind die Nekekami der Einsatzgruppe gegenüber absolut loyal und können auf jede Art und Weise eingesetzt werden, die dem Kommandeur angemessen erscheint. Ich hatte ursprünglich beabsichtigt, sie auf alle hochrangigen Parder-Offiziere anzusetzen, die sich zum Zeitpunkt der Invasion auf Diana befinden mochten. Trent hat uns genügend Informationen über diese Offiziere geliefert, um den Nekekami deren Ermordung zu ermöglichen. Leider werden diese Informationen schon zwei Jahre alt sein, wenn du Diana erreichst, und damit möglicherweise nutzlos. Theodore hat eine Liste mit Codewörtern und eine Art ›Signalgeber‹ mitgeschickt, der ausschließlich dazu dient, diese Codes zu übermitteln. Dieses Gerät war meine einzige Möglichkeit, mit den Nekekami zu kommunizieren. Ich bin ihnen nie direkt begegnet. Ich werde dir

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