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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Brustpartie schien aufgerissen, wo der Raumgardist im Todeskampf das Hemd gepackt hatte. Penrose hielt eine schwere Federated Autopistole in der ruhigen linken Hand. Eine zweite Waffe desselben Typs steckte vorne in seinem Gürtel, den Griff nach links gedreht. Die rechte Hand des Killers war außer Sicht hinter
seinem Rücken.
»Was wollen Sie, Penrose, oder wie immer Sie
heißen?«
»Oh, Penrose ist gut genug für den Augenblick,
Generalin. Es sei denn, Sie ziehen es vor, mich Lucas
zu nennen?« Die Stimme des Mannes klang angenehm, fast melodiös, mit der Spur eines Akzents, den
Winston nicht unterbringen konnte. »Was ich will,
ist ganz einfach. Ich will, daß Sie ein Sprungschiff
abstellen, um mich zurück in die Innere Sphäre zu
bringen. Sobald ich mich von der Flotte abgesetzt
habe, darf die Einsatzgruppe ihre schwachsinnige
Mission fortsetzen. Natürlich kann ich nicht riskieren, daß irgendein übereifriger Raumfahrer auf die
Idee kommt, den Helden zu spielen und versucht,
mich, wie sagt man, auszuschalten, bevor ich mein
Ziel erreiche. Deshalb werde ich für den Flug um die
Gunst Ihrer Begleitung bitten müssen.«
»Ist das alles?« fragte Winston beißend.
»Nun, da gibt es tatsächlich noch eine Kleinigkeit.
Ich möchte, daß Sie alle Unterlagen löschen, die Sie möglicherweise über Ihren Verdacht einer Beteiligung meinerseits am Ableben von Morgan Hasek
Davion angelegt haben.«
Winstons Augen gewöhnten sich langsam an die
Dunkelheit des Freizeitraums und gestatteten ihr,
mehr Einzelheiten wahrzunehmen.
»Sie waren es, nicht wahr?«
»Sie erwarten doch nicht wirklich von mir, daß ich
ein Geständnis ablege?« Penrose lachte. »Meine liebe Ariana. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie
so nenne? Immerhin werden wir eine lange Zeit miteinander verbringen. Ob ich irgend etwas mit dem
Tod des Marshals zu tun hatte oder nicht, ist nicht
die Frage. Die Frage hier lautet: Werden Sie verantwortlich für den Tod der Passagiere und Mannschaft
der Wahrheit sein, von der Vernichtung des Schiffes
selbst ganz zu schweigen, oder sind Sie bereit mitzuarbeiten?«
Winston starrte Penrose schweigend an, prägte
sich jedes Detail seines Gesichts und seiner Kleidung
ein. Der Mann wirkte in jeder Hinsicht so durchschnittlich wie ein Holonachrichtensprecher. Abgesehen von den Blutflecken und dem Riß im Hemd
machte seine grau und khakifarbene SternenbundUniform einen absolut alltäglichen Eindruck. Ein sanftes Glitzern an der Wand hinter Penrose
erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie hob die Augen und
erkannte, daß ein wenig des aus dem Korridor hereinfallenden Lichts vom Glas eines gerahmten Laserdrucks zurückgeworfen wurde, der ein Schlachtschiff der McKenna -Klasse in dramatischer Position
vor einer halbverdunkelten Sonne zeigte. Sie hatte
schon reichlich Bilder dieser Art in den Kabinen und
Aufenthaltsräumen des Schiffes gesehen. Aber es
war nicht die heroische Weltraumszene, die ihre
Aufmerksamkeit bannte, sondern das sich im Glas
spiegelnde Bild des Lucas Penrose. Die rechte Hand,
die er so schüchtern hinter dem Rücken hielt, was
den Eindruck erweckte, daß er damit den Fernzünder
hielt, der die Unsichtbare Wahrheit in Stücke reißen
konnte, war leer. Der Mann bluffte.
Den Bruchteil einer Sekunde wollte Winston sich
auf ihn stürzen, ihn mit bloßen Händen zu Tode prügeln. Aber dann schaltete sich ihr Verstand ein. Die
Entfernung zu dem selbstgefällig grinsenden Attentäter betrug über drei Meter, und er würde den Abzug
der bösartig glänzenden Waffe durchziehen, noch
bevor sie die Hälfte der Distanz zurückgelegt hatte. Weiterreden, ermahnte sie sich. Ich muß ihn dazu
bringen, unvorsichtig zu werden.
»Na schön, Penrose. Nehmen wir an, ich lasse
mich auf Ihren irrwitzigen Plan ein. Wie lange, glauben Sie, wird es dauern, bis die vereinten Geheimdienste aller fünf Nachfolgerstaaten brauchen, Sie
aufzuspüren, wenn wir erst zurück sind?« Während
sie sprach, wanderte Winston im Zimmer auf und ab
und bewegte sich dabei unmerklich immer näher an
den Killer heran. »Immerhin haben Sie Prinz Victors
Vetter ermordet, eine hochrangige Offizierin entführt, ein verdammtes Sprungschiff gestohlen, das muß man sich mal vorstellen, und die bedeutendste Militäroffensive aller Zeiten gefährdet. Sie bilden sich doch wohl nicht ein, daß man Ihnen das durch
gehen läßt?«
»Sind Sie sich so sicher, daß es alle fünf sein werden?« Penrose schien sich zu amüsieren. »Woher
wollen Sie wissen, daß ich nicht für

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