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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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der Nebelparder, oder vielleicht war Größenwahn das passendere Wort. Der Berg lag am Nordrand Luteras und ragte hoch über die planetare Hauptstadt auf. In seinen Südhang war ein gigantisches Nebelparderwappen gehauen. Tief im Innern dieses gewaltigen Granitkegels befand sich die planetare Verteidigungszentrale. Im Innern dieser Kommandozentrale lag die Steuerung für Dianas SDS-Raumverteidigungssystem. Diese Anlage war das Hauptangriffsziel der DEST.
»Ich habe eine Frage zu diesem ›Abtauchen unter das Radar‹«, unterbrach Colonel Kingston. »Soweit ich weiß, benutzen die meisten Radarsysteme Impuls-Doppler-Phalanxen, was immer das sein mag. Man hat mir erklärt, es sei unmöglich, ›unter‹ einem Impuls-Doppler wegzutauchen.«
Ryan kicherte leise. »Erst einmal ist der Begriff, ›unter dem Radar wegtauchen‹ eigentlich eine Fehlbezeichnung, Colonel. Theoretisch gibt es eine Zone von mehreren Grad Breite über dem Horizont, in der eine Radarüberwachung durch sogenannte ›Bodenstörungen‹ kein sauberes Bild einfangen kann. Bodenstörungen bezeichnen den ganzen Müll, der in der Mitte jedes konventionellen Radarschirms auftaucht. Der entsteht durch die Reflexion von Radarimpulsen durch Berge, Gebäude, Bäume und so weiter, die sich in diesem sogenannten toten Winkel des Radars befinden. Der reicht theoretisch bis in eine Höhe von fünfundvierzig Metern. Solange man also unterhalb dieser Linie bleibt, ist man ziemlich sicher vor einer Ortung ... im Idealfall. In der Wirklichkeit lassen intelligent plazierte Radaranlagen keinesfalls soviel toten Winkel. Ich persönlich säße nicht gerne in einem Gefährt von der Größe eines Landungsschiffes, das im Bodenflug versucht, im toten Radarwinkel zu bleiben. Tatsächlich gibt es aber einen Bereich, der von SensorTechs ›Anaprop‹ genannt wird. Das ist kurz für ›anormale Propagation‹. In dieser Zone pflanzen sich die Radarwellen bodengestützter Anlagen - aus welchem Grund auch immer, Wettereinfluß, atmosphärische Bedingungen - nur sehr schlecht fort. Das führt zu einem Loch in der Radarabschirmung. Anaprop existiert üblicherweise in etwa hundertfünfzig Meter Höhe über dem Boden. Das macht Tiefflüge sehr viel ungefährlicher. Das Problem dabei ist, daß sich die Anaprop-Bedingungen manchmal stündlich ändern, so daß wir keine bestimmte Radarlücke in bestimmter Höhe und zu bestimmter Zeit vorhersagen können. Glücklicherweise sind unsere Sensoren aber empfindlich genug, so daß wir eine Anaproplücke orten und in der Lage sind hineinzutauchen.
Impulsdopplerradar ist ziemlich gut, aber seine Hauptfunktion besteht darin, Objekte zu orten und zu verfolgen, die sich relativ zur Richtung des Impulses bewegen. Sie funktionieren, indem sie die Radarechos filtern und alles eliminieren, was sie nicht als ›Zielobjekt‹ einordnen. Das bedeutet, alle Objekte, die sich nicht zu bewegen scheinen. Die meisten Jäger sind inzwischen mit dieser Art Radar ausgerüstet, das auch manchmal ›Draufsicht-Draufschuß‹-Radar genannt wird, weil es erlaubt, fliegende Ziele unter der Maschine zu entdecken, die meist von Bodenmüll überdeckt sind. Mit Hilfe der ECM-Ausrüstung an Bord der meisten militärischen Landungsschiffe ist es kein Problem, Überwachungs- und Zielsuchradar zu orten, selbst wenn es sich um Impulsdopplersysteme handelt. Bei Radarsystemen mit stehender Welle oder nichtverdoppeltem Impuls können wir ins Anaprop oder sogar ›unter‹ den Radarhorizont tauchen. Dopplerimpulse sind etwas schwieriger zu täuschen. Dafür müssen wir einschwenken, sprich: neunzig Grad zur Impulsachse abdrehen, so daß wir uns mit dem Feindimpuls bewegen. Dadurch filtert der Radarcomputer uns, zumindest theoretisch, aus, weil er uns nicht mehr als bewegtes Ziel erkennt.
Einmal am Boden«, setzte Ryan fort, »machen wir uns auf den Weg zum Mons Szabo, greifen die Kommandozentrale in Lutera an und schalten das Reagan-Systemkontrollcenter aus. Mit etwas Glück haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Trent zufolge sind die Parder arrogant genug zu glauben, ein Angriff auf ihre Heimatwelt sei unmöglich, deshalb müßten wir eine gute Chance haben. Ein Schlag gegen die Mons-Szabo-Installation könnte einen weiteren Vorteil haben. Nach den uns von Trent gelieferten Informationen beherbergt der Berg auch einen Teil der planetaren Verteidigungsstreitkräfte. Wenn wir viel Glück haben, sind wir möglicherweise in der Lage, einen beträchtlichen Teil der

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