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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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geht. Wir sollten auf den härtesten Häuserkampf vorbereitet sein. Ich möchte mir sicher sein können, daß jeder, vom kleinsten Infanteristen bis hoch zum Bataillonsführer nicht nur seine eigenen Aufgaben kennt, sondern auch die seines unmittelbaren Vorgesetzten. Ich will nicht einen Soldaten mehr verlieren als unbedingt notwendig. Sie und Ihre Leute sind die beste Eliteangriffstruppe, die wir zusammenstellen konnten. Wenn wir das hier gleich beim erstenmal richtig durchziehen, können wir eine Materialschlacht vermeiden, denn wenn es dazu kommt, sind wir auf der Verliererseite. Unsere Aufgabe ist es, hineinzuspringen, den Pardern die Möglichkeit der Kriegsführung zu nehmen und wieder zu verschwinden. Nichts anderes. In Ordnung, gehen wir die einzelnen Operationsphasen noch ein letztes Mal durch. Colonel Masters?«
* * *
    Als der Kommandeur der Ritter der Inneren Sphäre seine Strategie für die Eroberung New Anderys vortrug, atmete Colonel Sandra Barclay, die Kommandeurin der 71. Leichten Reiterei, insgeheim erleichtert auf. Nicht, weil ihre ‹Schimmel‹, die in der Schlacht um Coventry von den Jadefalken fast völlig aufgerieben worden waren, für die Erstürmung des Genetischen Archivs eingeteilt waren. Das hatte sie vom Beginn der Operation Schlange an gewußt. Ihre Erleichterung erklärte sich aus der Tatsache, daß sich an ihrer Einteilung für die Eroberung dieser leicht verteidigten Anlage nichts geändert hatte.
    Sie war keineswegs feige. Ganz und gar nicht. Barclay hatte sich bei der blutigen Verteidigung Leitnertons, der letzten Festung der Freien Inneren Sphäre auf Coventry, brillant geschlagen. Nein, das war es nicht. Seit die Einsatzgruppe den vertrauten Raum der Inneren Sphäre verlassen hatte, verfolgte sie ein immer stärker werdendes Gefühl drohenden Untergangs. Zunächst hatte sie dieses Unbehagen auf ihre Begegnung mit einer Jadefalken-Galeere in jener letzten verzweifelten Schlacht geschoben. Aber je näher der tatsächliche Start der Invasion Dianas rückte, desto größer wurde ihre Angst.
    Nein, verbesserte sie sich. Angst ist das falsche Wort. Es ist mehr eine Vorahnung, eine Vorahnung des Todes. Seit sie von dieser Mission erfahren hatte, nagte das Gefühl an ihr, keine Angst vor dem Tod, sondern Angst, daß sie ihren Teil der Operation vergeigen, ihr Regiment in den Untergang führen und dann gezwungen sein könnte, mit dieser Schuld weiterzuleben. Für Sandra Barclay war der Gedanke, mit den Geistern derer zu leben, die beim Befolgen ihrer Befehle gefallen waren, schlimmer als der Tod von Feindeshand.

12
    Schlachtkreuzer SBS Unsichtbare Wahrheit, Einsatzgruppe Schlange
Namenloses Sonnensystem, 30 Lichtjahre vor Diana, Clan-Raum
19. Februar 3060
    Für Ariana Winston war das Ende der letzten Strategiebesprechung möglicherweise der wichtigste Augenblick in ihrem Leben. Für den größten Teil ihrer siebenundvierzig Lebensjahre war sie sich der Bestimmung bewußt gewesen, die wie eine goldene Straße vor der Leichten Eridani-Reiterei lag. Und jetzt bereitete sie sich hier, fast fünfzehnhundert Lichtjahre jenseits der Grenzen der Inneren Sphäre, darauf vor, die letzten, schicksalhaften Schritte entlang dieser Straße zu tun.
    Als die verschiedenen Einheitskommandeure auf ihre jeweiligen Kommandoschiffe zurückkehrten, begaben sich Winston und ihre Regimentsführer an Bord einer Hochgeschwindigkeitsfähre zurück zur Gettysburg, dem Führungsschiff der Leichten Reiterei. Die Colonels Edwin Amis und Charles Antonescu unterhielten sich lebhaft über den bevorstehenden Sturm auf Diana, aber Sandra Barclay blieb stumm.
    Winston fiel das Schweigen ihres jüngsten Colonels auf. Barclay war zwar noch nie sonderlich redselig gewesen, aber diesmal schien mehr hinter ihrem eisigen Schweigen und dem gebeugten Kopf zu stekken als ihre übliche Reserviertheit. Wäre Ariana Winston abergläubisch gewesen, hätte sie glauben können, über Barclay läge der Schatten des bevorstehenden Todes. Sie fragte sich kurz, ob die jüngere Frau unter der Belastung zusammenzubrechen drohte.
    Barclay mußte ihr Starren gespürt haben. Sie hob den dunkelblonden Kopf, und der Blick ihrer blauen Augen bohrte sich tief in Winstons Augen. In ihren Pupillen loderte ein heller, trotziger Funke.
    Nein, beruhigte sich Winston. Sie steht nicht vor dem Zusammenbruch. Aber irgend etwas macht ihr zu schaffen. Was immer es ist, wir müssen es klären, bevor wir Diana angreifen. Ich kann nicht riskieren, daß eine meiner

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