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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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dem Kontrollzentrum für Dianas Raumverteidigungssystem.
»Ihre Einschätzung, Sergeant?«
    Raiko hob ein elektronisches Fernglas an die helmlosen Augen. Er nahm sich Zeit, die Szenerie zu betrachten. Ryan wußte aus langer gemeinsamer Dienstzeit, daß der Unteroffizier den zusätzlichen Schutz und die hydraulische Kraft des Kage Panzers zwar zu schätzen wußte, ihm aber nicht völlig vertraute. Statt dessen zog er ältere, erprobtere Technologien vor, besonders, wenn es um Erkundungsaufgaben ging. Deshalb bestand Raiko immer darauf, ein altmodisches Entfernungsmesserfernglas mitzunehmen.
    Nachdem er den Berg und dessen Umgebung eingehend abgesucht hatte, gab Raiko das Fernglas an seinen Kommandeur weiter. »Sehen Sie es sich selbst an.«
    Ryan hob das Instrument ans Gesicht und justierte es, bis er ein scharfes Bild sah. Der Berg war exakt so, wie Trent ihn beschrieben hatte, ein öder, beinahe abweisender Anblick. Von ihrer Position unter einem von Schlingpflanzen überwachsenen umgestürzten Baum nordwestlich des Szabo aus war von der tief im Innern des Felsmassivs gelegenen Anlage nicht viel zu sehen. Ein drei Meter hoher Zaun, über dessen Oberkante Schneidedraht gespannt war, schloß den scheinbar einzigen Eingang der Basis ein, durchbrochen nur von einem einzelnen Tor. An diesem Tor standen zwei gepanzerte Elementare Wache. Er war zu weit entfernt, um es mit Sicherheit zu erkennen, aber Ryan vermutete, daß der Rest des Strahls und wahrscheinlich noch einige weitere Krieger unmittelbar hinter den gewaltigen, grauen Stahltoren stationiert waren, die direkt in den Fels des Berges eingelassen waren. Jedem, der versuchte, sich den Weg in die Befehlszentrale freizuschießen, stand ein kurzer, aber sehr blutiger Kampf und eine sichere Niederlage bevor.
    Hinter dem Bergmassiv konnte Ryan auf der Unterseite der düsteren Wolkendecke den Widerschein des in die Südostwand des Mons Szabo gehauenen Clan-Nebelparder-Symbols sehen. Dicht hinter dem Berg leuchteten die allgegenwärtigen niedrigen Gewitterwolken in einem orangeroten Licht. Das schwache, häßliche Glänzen mußte von den Straßenlichtern Luteras stammen, der planetaren Hauptstadt und dem Sitz der Macht der Nebelparder.
    Ein letztes Detail zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein silberheller Laserstrahl stieß schnurgerade in den schwülen Nachthimmel. Er wußte, worum es sich dabei handelte, und betrachtete es als das närrischste Beispiel von Selbstbeweihräucherung, das er jemals gesehen hatte. Es war der ewige Laser der Nebelparder, ein dauerhafter Tribut an die gefallenen Krieger des Clans, der konstant in den Himmel über Lutera schoß. Die Idee war in Ordnung. Alle loyalen Krieger hatten eine Ehrung verdient. Aber der Standort des Monuments hätte schlechter nicht gewählt sein können. Ryan und seine Leute waren über das Gebiet um den Mons Szabo so eingehend informiert worden, daß er es deutlich vor sich sah.
    Der gewaltige Lasergenerator stand am Fuß des Pyramidenbauwerks vor dem Mons Szabo. Das Gebäude lag am Feld der Helden, einem Paradeplatz steinerner Mechs, gewidmet den großen Helden der Parder und den Schlachten, die der Clan geschlagen hatte. Es war Herz und Seele der Nebelparder, das Erbe ihrer Vergangenheit und ihr Vermächtnis für die Zukunft, das genetische Archiv des Clans.
    Ursprünglich hatte Ryan um die Erlaubnis gebeten, mit seinen Leuten das Archiv angreifen zu dürfen, war damit aber gescheitert. Ein solcher Angriff hätte im Grunde einen Terroranschlag bedeutete. Er hatte keinerlei moralische Bedenken, was das betraf, wußte aber gleichzeitig, daß Terrorakte immer ein zweischneidiges Schwert waren. Die Vernichtung des Genarchivs, oder schlimmer noch, seine Eroberung durch Feinde, die in den Augen der Clanner Barbaren waren, hätte eine erhebliche Auswirkung auf die Kampfmoral der Parder gehabt, und man hatte befürchtet, es könne sie zu einer derartigen Berserkerwut antreiben, daß sie vor nichts zurückschreckten, um ihr Generbe zurückzuerlangen. Nein, ein Einsatz gegen das Archiv mußte auf die Ankunft der BattleMech-Truppen warten.
    »Und, was denken Sie?« Raikos drängendes Flüstern holte Ryan zurück in die Gegenwart.
»Sieht unmöglich aus, nicht wahr?«
»Hai«, nickte Raiko mit einem verschlagenen Kichern. »Aber Unmögliches wird sofort erledigt. Nur Wunder dauern etwas länger.«
Ryan grinste zurück. Vor ihren Trainingssitzungen mit den Tollwütigen Füchsen hatte Raiko Sprüche dieser Art nie gemacht. Jetzt

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