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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Theodore wurden zum ersten Wagen geführt, der Präzentor Martialum, Kai und Andrew Redburn zum zweiten. Omi und Victor teilten sich den dritten, und sie hatten sich kaum gesetzt, als der Motor schon aufheulte und der Fahrer den beiden anderen Schwebern folgte.
Victor lächelte Omi an und streichelte mit einem Fin- ger ihren Handrücken. »Ich habe dich so vermißt.«
Sie senkte einen Moment lang den Blick, dann fing sie seinen Finger zwischen zwei eigenen ein. »Mein Garten gedeiht prächtig. Er wurde reich gewässert mit meinen Tränen. Du warst ein Leben lang fort, und ich bin sicher, dir ist es länger als ein Lebensalter erschie- nen. Ich brauchte nur zu warten.«
»Wir haben beide gewartet. Ich hatte nur andere Möglichkeiten, mich abzulenken.«
Sie suchte mit ihren blauen Augen sein Gesicht ab. »Du bist sehr freundlich, meine Tätigkeit mit deiner gleichzusetzen. Deine Aufgabe war weit wichtiger als die meine. Es gibt soviel, was ich ertragen habe, das ich mit dir teilen möchte, aber ich kann und werde es nicht tun.«
Victor runzelte leicht die Stirn. »Warum nicht?«
»Du würdest mich für schwach halten. Ich möchte mich in deinen Augen nicht erniedrigen.«
Victor verschränkte seine Finger mit den ihren. »Nichts, was du tust, könnte mich schlecht von dir denken lassen, Omiko-chan. Ohne die Gewißheit, daß du auf mich wartest, hätte ich niemals zu Ende ge- bracht, was ich mir vorgenommen hatte.«
»Du kannst nicht ahnen, welche Freude du mir mit diesen Worten machst.« Sie lachte ihn kurz an. »Später können wir weiter darüber reden, und ich werde dir zeigen, wie groß meine Freude über deine Rückkehr ist.«
Der Prinz nickte. »Auch ich sehne mich nach einer Chance, dir zu zeigen, wie glücklich ich bin, wieder bei dir zu sein.«
»Aber jetzt müssen wir für die Menschen da sein.« Omi wandte sich ab, als der Wagen durch die Raum- hafentore glitt, und hob die rechte Hand zum Winken.
Victor sah nach links, und sein Mund fiel auf. Die Straßen Imperial Citys waren voller Menschen. Banner hingen aus Fenstern und über den Straßen. Die mei- sten trugen japanische Schriftzeichen, aber häufig wa- ren englische und deutsche Übersetzungen hinzuge- fügt worden. Er konnte nur wenige Texte verstehen und fand die Übersetzungen gut gemeint, aber unbe- holfen. Trotzdem waren die Gefühle, die hinter diesen Bemühungen standen, nicht mißzuverstehen.
Selbst ohne Schriftbanner hätte sich die Freude auf den Gesichtern nicht falsch auslegen lassen. Die Men- schen drängten sich an den Straßen und jubelten, jung und alt, reich und arm, Adlige und Bauern. Viele hat- ten breite weiße Stirnbänder mit Schriftzeichen ange- legt, andere hatten sich Uniformen geschneidert, die an die seiner 10. Lyranischen Garde, der ComGuards oder der anderen Einheiten der Einsatzgruppe erinnerten. Kinder standen am Bordstein und salutierten oder winkten ihnen von den Schultern der Eltern zu. Die Menge hob und senkte sich, als die Fahrzeuge sie passierten. Einige hielten schlanke Kerzen, andere ganze Fackeln, und ihr Feuer beleuchtete die Prozes- sion. Feuerwerksraketen schossen in den Abendhim- mel und explodierten in leuchtender Farbenpracht, und die Blitzlichter der Holovidkameras funkelten wie Sterne in der Menge.
Victor stockte der Atem. Er war bei den verschieden- sten Staatsfeiern in ähnlichen Kavalkaden mitgefahren, häufiger als ihm lieb war. Als Kind hatte er es gehaßt, weil seine Arme vom ständigen Winken wehtaten. Als er erwachsen wurde, hatte er verstanden, warum es not- wendig war, daß er sich zeigte, in die Menge lächelte und grüßte, aber es war ihm immer wie eine Art Spiel erschienen. Aber hier gab ihm die schiere Liebe und Dankbarkeit, die ihm von allen Seiten zuströmte, neue Kraft und ließ ihn um so stärker lächeln und winken - und hoffen, daß jeder, der ihn sah, das Gefühl hatte, er winke ganz besonders ihm zu.
Victor verlor sein Zeitgefühl auf dem Weg vom Raumhafen zum Einheitspalast. Die Fahrt schien ewig zu dauern, aber gleichzeitig war sie vorüber, kaum daß sie begonnen hatte. Die Schmerzen in den Schultern machten ihm klar, daß er reichlich gewunken hatte, und doch fühlte er sich nicht müde. Er senkte die Arme, als der Schweber durch das Tor glitt, und als das Fahrzeug zum Stillstand kam, hüpfte Victor hinaus und bot Omi die Hand an, um ihr beim Aussteigen zu helfen.
Sie zog ihre Hand fast augenblicklich zurück und senkte den Blick. Victor drehte sich um und sah den Koordinator

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