BattleTech 44: Falke im Aufwind
bevor Perigard Zalman zuschlägt. Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihre Lippen. Da kann er lange warten.
Der Konflikt hatte ungeheure Ausmaße angenommen, und die Falken hielten mit nichts zurück. Die Vipern mußten hier im Tal schwere Verluste hinnehmen, aber sie zwangen die Falken, sich jeden Zentimeter Boden teuer zu erkaufen. Rings um sich herum sah Marthe ausgeschaltete und zerstörte Vipem-Mechs. Der größte Teil ihrer Keshik war schon als Verstärkung zu anderen Schlachtabschnitten unterwegs.
Samantha meldete sich. »Wir müssen sie noch härter bedrängen, Marthe Pryde. Obwohl wir die Vipern hart schlagen, erleiden unsere Einheiten allmählich Verluste, die ich für unannehmbar halte. Wir haben den größten Teil der 2. Viperngarde vernichtet, und der 400. Sturmsternhaufen ist auf der Flucht aber meine Gierfalken-Sternhaufen haben beträchtliche Verluste zu beklagen. Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß wir diese Welt erobern, aber wenn wir die Stahlvipem nicht bald niederkämpfen, wird es ein Pyrrhussieg. Wie sieht es auf deiner Seite des Tals aus?«
»Gut. Wir haben der 1. und 4. Viperngarde eine klare Niederlage zugefügt, doch sie zogen sich beide in relativ gutem Zustand zurück. Hast du schon Kontakt zu der Triasch-Keshik?«
»Negativ. Du?«
»Neg. Und das nimmt kein Ende, bevor wir Khan Perigard Zalman nicht bezwungen haben. Wir sollten versuchen, unsere anderen Einheiten zusammenzuführen. Die 1. und 4. Viperngarde haben sich geordnet zurückgezogen. Wir müssen sie zerschlagen, bevor sie den 400. oder 2. Sternhaufen entsetzen können. Und erst recht, bevor Perigard Zalman und dessen Keshik sich blicken lassen.«
»Stimmt«, bestätigte Samantha.
»Was ist mit den Einheiten, von denen wir durch den Vipern-Keil abgeschnitten sind?«
»Wir haben jeden Kontakt mit ihnen verloren. Ich bin sicher, daß sie sich tapfer schlagen, selbst deine Partisanen.«
»Beleidige meine Partisanen nicht. Sie haben alle eine beträchtliche Kampferfahrung.«
»Das sollte keine Beleidigung sein. Ich liefere nur Informationen.«
»Wo gibt es Probleme, die uns daran hindern, Truppen zusammenzuführen?«
»An der Nordseite des Tals toben heftige Kämpfe. Im Augenblick sitzen mein 1. Falkenaugensternhaufen und die Falkenhusaren der Galaxis Gamma am Fuß der Klippen fest. Uvin Buhallin meldet, daß beide Einheiten Verluste erleiden. Anscheinend nimmt ein bestimmter Vipern-Krieger es mit jedem Gegner auf. Ich gruppiere um und bin auf dem Weg dorthin.«
Marthe rief die Geländekarte auf. »Ich bin näher als du. Wir treffen uns dort.«
»Aber...«
Marthe unterbrach die Funkverbindung, um sich Samanthas Widerspruch nicht anhören zu müssen. Natürlich hätte sie eigentlich ihren eigenen Truppen folgen sollen. Aber der Kampfrausch in ihren Adern verlangte nach Befriedigung.
Sie erreichte schnell das Gebiet, in dem der Augensternhaufen und die Falkenhusaren trotz tapferer Bemühungen Boden verloren. Die Falken-Mechs brachen immer wieder aus der Deckung der Klippen aus, um von den Vipern sofort wieder brutal zurückgedrängt zu werden.
Marthe fand den Vipern-Krieger, den Samantha erwähnt hatte, inmitten des Kampfgetümmels. Er führte eine Armbrust und war im Augenblick damit beschäftigt, die Beine eines Bluthund zu zertrümmern, indem er nach und nach die Panzerung zerschmetterte und immer mehr der verwundbaren künstlichen Muskelstränge freilegte. Er wechselte in schneller Folge von einem Ziel zum nächsten, und unter den Attacken gerieten die Mechs seiner Gegner ins Wanken.
Marthe schaltete auf Breitbandkomm, um den feindlichen Piloten zu rufen. »Hier spricht Khanin Marthe Pryde von den Jadefalken. Ich will mit dem Piloten der Stahlviper Armbrust sprechen.«
Sie erhielt keine Antwort. Aus den Lautsprechern des Funkgeräts drang nur statisches Rauschen.
»Na schön. Ich fordere den Armbrust Krieger zum Duell. Nur du und ich. Alle anderen, Jadefalken und Stahlvipern, macht Platz. Um diesen Sektor der Schlacht.« Der Vipern-Pilot hätte einwenden können, daß Marthes Angebot so großzügig nicht wahr, da die Falken das Viperntal praktisch erobert hatten. Aber die Herausforderung einer Khanin ließ sich nicht ignorieren. »Nimmst du die Herausforderung an?«
Der Pilot der Armbrust blieb weiter stumm, brach aber seinen Angriff auf den Bluthund ab und bewegte sich auf ein freies Geländestück, um sich Marthe und deren Nemesis zu stellen. Die Schlacht um die beiden Mechs kam allmählich zum Erliegen, und
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