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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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zu töten, aber sie sind für mich ohne Bedeutung. Außerdem wäre eine Neupositionierung zu deinem Vorteil, da sie dir Zeit verschaffte. Nein, ich bleibe, wo ich bin. Wenn dadurch ein paar Dörfler sterben, dann sterben sie eben. Außerdem sind es nur Freigeburten. Du bist selbst nur Freigeburtsabschaum. Kümmere du dich um sie!«
Falls Sinclair es darauf angelegt hatte, Hengst wütend zu machen, gelang ihm dies weit über alle Erwartung hinaus. Blindwütiger Zorn flutete durch Hengsts Körper wie eine weit in den Gefahrenbereich stoßende Hitzewelle. Er setzte die Nemesis in Bewegung und stürmte auf die Vipern -Sturmkrähe zu, als wolle er sie rammen.
Sinclair feuerte mit allem, was er hatte. Laserfeuer loderte über die saftig grüne Wiese. Die Strahlbahnen trafen reichlich, und Panzerbrocken wurden nach allen Seiten davongeschleudert. Eine Rakete der Sturmkrähe verpaßte ihr Ziel nur knapp, als Hengst sich schnell wegduckte.
Irgendwo im Hinterkopf, irgendwo weit jenseits seiner Wut erkannte Hengst, daß er Gefahr lief, Marthe Pryde zu enttäuschen und sie beide, ihren Clan und alle Freigeborenen, mit Schande zu überhäufen. Auf einer anderen, ebenfalls rational gebliebenen Ebene seines Verstandes war ihm klar, daß wahrgeborene Krieger den Nahkampf mit einem anderen Mech verachteten, und daß die Aussicht auf einen solchen Angriff Sinclair die Fassung rauben und sein Urteilsvermögen trüben konnte. Allerdings war diese Taktik auch für ihn selbst nicht ungefährlich, da er sich der Kurzstrecken-Feuerkraft der Sturmkrähe aussetzte.
Hinter Sinclairs Sturmkrähe sah Hengst die Bewohner Westnarbes aus dem Dorf strömen, um den Kampf zu beobachten. Sie waren winzig. Wie konnten sie so dumm sein und sich derartig in Gefahr begeben, als wollten sie Sinclairs abfällige Einschätzung bestätigen?
Aber in Hengsts Augen waren sie keineswegs wertlos. Es waren Menschen. Sicher, sie waren von niederer Herkunft, aber das galt für ihn genauso. Sicher, wenn ein paar von ihnen starben, würde das keinen spürbaren Verlust für die Clans darstellen. Sie wären nicht mehr als Markierungsnadeln auf einer Karte, die bei einer unvorsichtigen Handbewegung zu Boden gewischt wurden. Sicher, die anderen Freigeborenen würden die waghalsige Tapferkeit ihrer Kameraden feiern. Aber ihr Tod würde eine Verschwendung darstellen. Hengst durfte das nicht zulassen.
Er bremste die Nemesis ab und richtete deren Sprungdüsen hastig für einen Hüpfer aus, der ihn auf die andere Seite von Sinclairs Sturmkrähe trüge, von wo aus er einen Überraschungsangriff auf dessen Rücken starten und ihn zwingen konnte, sich vom Dorf zu entfernen, um den Kampf fortzusetzen. Solange sie nicht unverantwortlich dicht an den Kampf herankamen, würde den Dorfbewohnern nichts geschehen. Und falls sie wirklich so dumm waren, hatten sie sich ihr Schicksal selbst zuzuschreiben.
Als er gerade zum Sprung ansetzte, leuchtete eine Warnmeldung in einem rechteckigen roten Rahmen auf dem Systemmonitor auf. Die Sprungdüsen waren durch einen Treffer Sinclairs ausgefallen, den Hengst bisher nicht bemerkt hatte. Er konnte nicht springen.
Alle Flüche, die er in seiner Kindheit in seinem Heimatdorf und als Kadett in der Kriegerausbildung gelernt hatte, jagten durch seine Gedanken. Zugleich unterstrich eine Serie direkter Treffer der Sturmkrähe ihre Gewalt. Die Nemesis geriet ins Wanken. Ihr linkes Bein war schwer beschädigt.
Egal, dachte Hengst. Ich muß diesen Kampf gewinnen.
Immer mehr Dorfbewohner tauchten zwischen den Häusern auf. Sinclair bewegte die Sturmkrähe einen Schritt schräg nach hinten, dichter an die Menge heran. Es war ein offensichtlich überlegtes Manöver. Der Stravag zwang Hengst bewußt, sich zu entscheiden, ob er ihn angriff und damit die Dorfbewohner gefährdete oder die Dorfbevölkerung zu schützen versuchte und damit das Gefecht opferte.
In der Zwischenzeit deckte er Hengst weiter mit Breitseiten ein.
Das Schlimmste daran, einen schwer beschädigten Mech zu steuern, waren die Gefühle, mit denen der Pilot zu kämpfen hatte, während er versuchte, doch noch einen Sieg zu erzwingen, obwohl er genau wußte, wie es um seine Maschine stand. Er mußte innerste Kraftreserven aktivieren, um einen angeschlagenen Kampfkoloß entgegen aller Wahrscheinlichkeit zu bemerkenswerten Leistungen zu treiben.
Hengst fühlte die Anstrengung, als er seine Maschine, jetzt erheblich langsamer, Schritt für Schritt näher an Sinclairs Mech heranbewegte. Er hielt sein

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