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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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es zu reichlich inoffiziellen, in der Hauptsache Schlägereien wie der in der Holovidarena.
»Ich habe diesen Sterncommander Joanna - glaube ich - heute morgen gesehen«, sagte Leif. »Sie sah aus, als wollte sie vor dem Frühstück ein Dutzend Krieger verspeisen.«
»Ja, das war Joanna.«
Als sie an der Trainingsbaracke ankamen, erzählte sie Leif, daß Joanna sie am nächsten Morgen zu einer besonders frühen Zeit für eine Trainingsstunde im Peitschenkampf eingeteilt hatte, einer Fertigkeit, die Diana immer noch fehlte. Leif erklärte ihr, daß er auch einen Termin am frühen Morgen hatte.
Im Innern der Kaserne erzählte sie Joanna einen Teil ihres Gesprächs mit Leif, und die alte MechKriegerin spottete: »Siehst du nicht, was er mit all diesem Freundlich-Sein und ›Nein, es ist völlig in Ordnung, daß du eine Freigeborene bist‹-Mist erreichen wollte? Er will dich verwirren. Er hat herausgefunden, daß du Schwierigkeiten im Kampf mit der Peitsche hast, frapos? Es ist eine Kleinigkeit, da sie kaum als Waffe in einem der Kämpfe auftauchen wird. Trotzdem kann er dieses Wissen gegen dich verwenden, wenn sich die Chance bietet, Peitschen zu wählen. Ich weiß genau, was er vorhat. Man schleicht sich in die Gedanken eines Gegners und spioniert dessen Schwächen aus. Kümmere dich nicht weiter um diesen Leif und geh ihm aus dem Weg.«
»Du irrst dich in ihm, Joanna.«
Joannas vom Alter gezeichnetes Gesicht, das schon so eine abstoßende Wirkung auf jüngere Krieger hatte, die jede Spur von Alter, jeder Schritt auf dem Weg zum Solahma, anwiderte, verzog sich zu einer wütenden Maske. »Jetzt hör mir einmal gut zu, Diana. Du hast nur ein einziges Ziel: einen Blutnamen zu erreichen. Ich werde dich trainieren, so gut ich kann, und ich darf hinzufügen, daß ich so etwas ganz ausgezeichnet kann, aber letztendlich bist du es, die im Cockpit des BattleMechs sitzt, du, die deinen Gegner besiegen muß. Ich werde nicht gestatten, daß du dich von was auch immer von diesem Ziel ablenken läßt. Vergiß, was dieser Leif gesagt hat. Du mußt alles vergessen, was er gesagt hat, frapos?«
»Pos«, antwortete Diana, aber innerlich war sie überzeugt, daß Leif offen und ehrlich zu ihr gewesen war. Ungeachtet Joannas Warnungen blieb die Erinnerung an das Gespräch mit Leif in ihren Gedanken lebendig, auch wenn es einige Zeit dauern sollte, bis sie wieder Gelegenheit hatte, mit dem jungen Mann zu reden.

10
Westnarbe, Strana Metschty Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
4. Februar 3060
    Westnarbe, so benannt wegen seiner Lage am Fluß Narbe und nicht nach irgendwelchen Kampfverletzungen, war ein Dorf, dessen Bewohner in der planetaren Hauptstadt Katjuscha arbeiteten, hauptsächlich als Techs für die verschiedenen Clans. In Katjuscha kamen die Clans in der Atmosphäre einer Freien Stadt zusammen, um die verschiedenen Aspekte der Clanregierung zu regeln, ein wenig Handel zu treiben und sich etwas zu amüsieren. Das Ungewöhnliche an Westnarbe und seinem Schwesterdorf Ostnarbe, ein paar Kilometer weiter südlich auf der anderen Seite des breiten Flusses, bestand in der geringen Bedeutung der Clanzugehörigkeit in seinen Grenzen. Bei der Arbeit in der Stadt hielten sich die Dorfbewohner an enge Clangrenzen, aber hier draußen in Westnarbe verkehrten sie frei miteinander und teilten sich die Aufgaben der örtlichen Verwaltung.
    Westnarbe machte Wahrgeborene unsicher, Krieger ganz besonders. Der Zusammenbruch der Clanbarrieren hier behagte ihnen nicht. Aber da die Dörfler alle freigeboren waren, äußerte sich ihr Mißfallen nur darin, daß sie beide Narben mieden, was nicht weiter schwerfiel, da es kaum einen Grund für wahrgeborene Krieger welchen Clans auch immer gab, sich in dieser Region aufzuhalten. Trotzdem waren solche Ortschaften nur in den neutralen Zonen Strana Metschtys zu finden.
    Wie die Dörfer des gesamten Clanraums war auch Westnarbe um einen Marktplatz herum angelegt, von dem die Hauptstraßen wie die Speichen eines Rads abgingen. Am Marktplatz von Westnarbe gab es einen Biergarten, in dem mehrere Sekunden, bevor einer Reihe von Dorfbewohnern das Ende drohte, Marthe Prydes Adjutant Rhonell mit mehreren Dörflern saß, die in der Hauptsache dienstfrei hatten oder Familienmitglieder von Techs waren. Rhonell, der selbst keine Familie besaß, hatte schon häufig festgestellt, daß Familie eines jener Worte war, auf die Wahrgeborene mit Abscheu reagierten. Rhonell seinerseits hatte zwar viele Krieger-Ansichten

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