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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Auswirkungen auf alle Clans, wenn wir zulassen, daß unsere Blutlinien derart entwertet werden.« Ravill Pryde wirbelte herum und marschierte davon.
Beide Besucher veranlaßten die wütende Joanna, das Training noch zu verschärfen, und Diana, sich noch mehr anzustrengen. Risa, weil die zeitliche Nähe des Tests Joanna unsicher machte, ob Diana wirklich so bereit war, wie sie es selbst behauptete. Und Ravill Pryde, weil er Joanna zur Weißglut getrieben hatte, und als Dianas Trainerin lebte sie diesen Zorn aus, indem sie ihren Schützling um so härter antrieb.
Als sie in die Kaserne zurückkehrten, war Diana erschöpft. So erschöpft, daß sie die vertraute Gestalt, die in der Nähe des Eingangs lungerte, zunächst gar nicht erkannte.
»Ihr zwei seht aus wie das Hinterteil eines Surats«, meinte Hengst freundlich.
Diana rannte zu ihm und warf die Arme um den freigeborenen Krieger. Es war schwer zu sagen, wer von den drei Kriegern davon schockierter war. Manche ClanKrieger neigten zwar zu demonstrativen Gesten, aber derartige Gefühlsausbrüche waren unter den Jadefalken kaum bekannt. Hengst wirkte in der engen Umarmung Dianas unbehaglich, Joanna war wütend über diese nur unter Freigeborenen vorstellbare Obszönität, und Diana, so froh sie darüber war, Hengst nach so langer Zeit wiederzusehen, war selbst erstaunt über die Spontanität ihrer Reaktion.
Sie lösten sich schnell wieder voneinander, und Diana trat unbeholfen einen Schritt zurück. Hengst grinste, was von der jungen Kriegerin erwidert wurde. Freigeborene, dachte Joanna angewidert.
Die nächste Stunde war mit Hengsts temperamentvollen Erzählungen der Abenteuer erfüllt, die er überstanden hatte, seit sie einander zuletzt gesehen hatten. Auf Diana wirkte die Erzählung belebend. Sie nahm ihr die Anspannung, die sie gefühlt hatte, unmittelbar bevor Hengst aufgetaucht war. Erzählungen hatten diese Wirkung auf sie. Es spielte keine Rolle, ob Hengsts Bericht exakt den Tatsachen entsprach oder übertrieben war. Sie reagierte auf die Geschichte selbst. Während des Vortrags stellte sie ihm hin und wieder Fragen und ließ ihn besonders abenteuerliche Episoden wiederholen. Joanna hingegen kritisierte Hengsts Aktionen gnadenlos und erklärte ihm, wann und wo er eher hätte aktiv werden sollen. Hengst schaffte es, Dianas Faszination aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Joannas Kritik mit derselben Geschicklichkeit abzuschmettern, die er regelmäßig im Mechcockpit unter Beweis stellte.
Nachdem Hengst sie auf den neuesten Stand gebracht hatte, erzählten die beiden Frauen ihm ihrerseits etwas davon, was sie in der Zwischenzeit mitgemacht hatten. In Dianas Worten: »Mehr Warten als irgend etwas anderes. Warten und Schinderei unter Joannas Knute.«
Hengst sah zu Joanna hinüber und meinte: »Das kann ich mir vorstellen.«
Joanna grunzte nur. Hengst wandte sich wieder an Diana. »Nun, Diana, jetzt wird dein Training noch infernalischer. Die Khanin hat mich deinem Trainingsteam zugeteilt.«
Diana wirkte begeistert, und Joanna ärgerte sich darüber. Aber jetzt hatten sie keine Zeit für unbedeutende Ressentiments, ermahnte sie sich selbst. Nicht, solange so viel auf dem Spiel stand. Sie mußten Diana in Topform halten. Außerdem hinterließen die Anstrengungen des Trainings ihre Spuren, auch wenn Joanna das niemandem gegenüber zugegeben hätte. Ihre Beine schmerzten, und die Schmerzen wurden noch schlimmer, wenn sie sich hartnäckig weigerte, sich auszuruhen. Gelegentlich hatte sie Schwierigkeiten, die Augen auf Objekte in ihrer Nähe einzustellen, und sie traf Entscheidungen an Hand reichlich verschwommener Bilder. Manchmal fühlte sie das Bedürfnis, anzuhalten und sich auszuruhen, und reagierte, indem sie noch ein paar Kilometer weiter rannte.
Selbst Joanna war klar, daß ihr Alter sie allmählich einholte. Aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt, sich einholen zu lassen. Es gab keinen richtigen Zeitpunkt, sich von seinem Alter einholen zu lassen.

12
Jadefalken-Turm, Ironhold City, Ironhold Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
18. Februar 3060
    Formalitäten jeder Art langweilten Samantha Clees. Nach der Begrüßung durch die höchstrangigen Krieger auf Ironhold, gefolgt von der Inspektion einer Munitionsfabrik und einer Führung durch Ironhold City, war sie froh, sich in ihr Zimmer im FalkenTurm zurückziehen zu können. Sie fühlte sich so erschöpft, als hätte sie gerade am Rande einer Hunderte Meter hohen Klippe gegen drei Bluthunde gekämpft.
    Wäre

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