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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Seine Gedanken an einen privaten Sieg waren nicht von langer Dauer, denn die provisorische Lanzenführerin Danielle Singh beorderte ihn zurück. »Abgelehnt, Miliz Drei. Position halten.« Ihre Stimme klang entschieden und selbstsicher. »Wir haben die Schlange fast eingekesselt. Halt uns den Jäger vom Hals. Miliz Vier, hol dir den Rabe!«
Auf der Sichtprojektion näherte sich der Rabe schnell von Osten, in einiger Distanz verfolgt von dem minimal schnelleren Jenner. Es sah nach einem engen Wettrennen aus, und der Totschläger stand mitten im Weg. Wenn Restecht verlor, würde Fitz es als erster merken. »Bitte um Freigabe, den JägerMech zu stellen.« Wenn er in eine bessere Entfernung für seine Laser kommen konnte, hatte er wenigstens Hoffnung, einen FeindMech abzuschießen.
»Abgelehnt, Miliz Drei. Bleib zwischen uns und dem Rabe.«
Nán-rèn fù-kuan! Ein Menschenopfer! Fitzgerald knirschte mit den Zähnen, als neue Leuchtspurmunition auf seine Position zuschoß und kleinkalibrige AK-Granaten sich in die Mechpanzerung gruben. Er schaltete den Hauptsichtschirm von Magnetischer Anomaliedetektion auf Infrarot um, aber das war kaum besser als Normaloptik. JägerMechs liefen einfach nicht heiß, weil sie sich statt auf schwere, hitzeintensive Energiewaffen auf ihre Autokanonen verließen. Mit einem Fluch auf den Wärmehaushalt seiner Maschine löste er beide schweren Lichtwerfer des Totschläger aus. Einer der Laser erzielte einen Glückstreffer und schoß zwischen zwei hohen Kiefern in den rechten Torso des capellanischen Mechs. Alarmsirenen heulten auf und warnten vor einer automatischen Reaktorstillegung wegen Überhitzung, und Fitz schlug mit der flachen Hand auf den Vetoschalter, während er unter einer Welle glutheißer Luft nach Atem schnappte. Trotzdem, es tat gut, endlich wenigstens einen Treffer gelandet zu haben.
Auch wenn er damit nicht annähernd genug Schaden angerichtet hatte, um den schweren BattleMech in die Knie zu zwingen. Der JägerMech zog sich einfach wieder aus seiner Reichweite zurück, während er Fitzgeralds Position kontinuierlich weiter mit panzerbrechenden 30mm-Granaten bombardierte. Beinahe wäre Fitz in diesem Augenblick aus der Lanzenformation ausgebrochen, angespornt von seinem langersehnten Erfolg. Es kostete ihn seine ganze Beherrschung, die Position zu halten.
» Rabe ausgeschaltet.«
Rastechts Stimme triumphierte auf der Kommfrequenz nur Sekundenbruchteile bevor das Symbol des feindlichen ScoutMechs von der Sichtprojektion des Totschläger verschwand. Der Schluß ihrer Meldung vermischte sich mit dem Beginn der Durchsage Danielles, die von ruhiger Stärke geprägt war. »Schlange ausgeschaltet.« Und dann, bevor Fitz darum bitten konnte: »Miliz Drei und Vier freigegeben für Angriff auf JägerMech.«
Zeit wird's. Fitzgerald beschleunigte und warf seinen Totschläger in einen Sturmlauf auf die Position seines Gegners zu. Der Sieg seiner Lanze war praktisch garantiert. Jetzt wurde es Zeit, sich sein Stück vom Kuchen zu holen.
* * *
    Niemand schien Fitz' Schweigen zu bemerken, als die vier Kadetten gemeinsam aus der Nachbesprechung zur Messe gingen. Die drei anderen waren bester Laune, weil sie die Übung ohne Verluste gewonnen hatten. Jetzt stand der zweiten Ausbildungslanze dieselbe Mission bevor, und sie hatten eine schwere Vorgabe geliefert. Danielle Singh fühlte sich besonders gut, und sie hatte auch allen Grund dazu. Sie hatte bei diesem Sieg nicht nur den Befehl gehabt, sondern auch die entscheidenden Treffer gegen die Schlange und den Katapult erzielt. Freya Restecht hatte den Rabe Abschuß verbucht, und Cameron Lee, das vierte Mitglied ihrer Lanze, konnte zumindest eine Beteiligung an beiden Abschüssen Danielles beanspruchen.
    Fitz war leer ausgegangen.
Der JägerMech hatte sich einer direkten Konfrontation immer wieder entzogen, und mit dem Ausfall des Katapult hatte er den Rückzug angetreten und war entkommen. Die Freigabe kam zu spät, sagte er sich immer wieder. Eine Minute eher, und ich hätte ihn gehabt.
Cameron zog die Tür der Kantine auf und hielt sie für die anderen offen. Der Geruch von Essen und Reinigungsmitteln schlug ihnen entgegen. Fitzgerald bemerkte es kaum, als Cameron ihm auf die Schulter klopfte, als er durch die Tür trat. In dem Augenblick, als die vier MechKriegerkadetten den Raum betraten, sank der Geräuschpegel spürbar. Ihre Kameraden im Panzerkorps der Heimatmiliz sahen herüber, teilweise neidisch, teilweise desinteressiert. Schnell

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