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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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freilegten. Rubinrotes Feuer bohrte sich in die Aggregate des Quasimodo. Die Lichtbahnen verfehlten die Autokanonenmunition, deren Detonation die fünfzig Tonnen schwere Kampfmaschine augenblicklich in einen Schrotthaufen verwandelt hätte - doch das Gyroskop wurde komplett zerstört. Der Feindmech setzte seine Vorwärtsbewegung fort und schlidderte unbeholfen über das Straßenpflaster, bis er als regloser Metallhaufen an der Böschung zum Stehen kam. Es ist nicht zu erkennen, ob der Pilot verletzt ist oder nicht. Der Gedanke überraschte Aris. Diese Leute sind der Feind!
Die Innentemperatur des Cockpits stieg unter der überschüssigen Abwärme des Fusionsreaktors schnell an, aber abgesehen vom salzigen Schweißgeschmack auf den Lippen nahm Aris es kaum zur Kenntnis. Er öffnete den Kanal zu seiner Lanze. »Korrektur«, stellte er in geschäftsmäßigem Ton fest, während er die Geschwindigkeit wieder erhöhte. »Ein Quasimodo ausgeschaltet. Bewege mich weiter in Richtung Capella Eins.« Er stockte einen Augenblick, dann gab er einem leichten Stich seines Gewissens nach. »Einer soll aussteigen und nach dem abgeschossenen Piloten sehen.«
»Warten Sie nicht auf uns«, antwortete Raven Clearwater. Die Funkwellen raubten ihrer Stimme jede Weichheit. »Und verschwenden Sie Ihre Zeit nicht mit den Besuchern. Wir räumen hinter Ihnen auf.«
Aris rannte weiter.
An der Stadtgrenze Qinglius tauschte er hastig ein paar Schüsse mit einem Cataphract im Blau und Gelb der Lanciers aus. Er opferte einen Teil der Panzerung über dem rechten Arm, bevor er auswich, konnte im Gegenzug aber einen soliden Kopftreffer bei dem schweren Mech erzielen, der seinen Gegner sicher veranlaßte, über seine Sterblichkeit nachzudenken. Sekunden später fand sich Aris in der Klemme zwischen zwei Stadtkolossen. Die unerträglich langsamen, aber für einen leichten Mech annehmbar bewaffneten und gepanzerten Gegner mit dem Aussehen wandelnder Mülleimer hielten ihn in einem Kreuzfeuer mit Bündelmunition geladener Autokanonen gefangen, das Panzerung quer über Rumpf und Glieder seines BattleMechs abscheuerte. Eine glückliche Kombination von Lasertreffern beschädigte die Autokanone des einen, und angesichts ihrer jäh halbierten Feuerkraft zogen die Stadtkolosse sich zurück.
Und mit jeder dieser Begegnungen wuchs in Aris ein ihn innerlich aushöhlendes Gefühl der Sinnlosigkeit. Zum Teil lag es daran, gegen Maschinen kämpfen zu müssen, deren Bauart unverwechselbar capellanisch war, lackiert in Farben, die früher in der ganzen Konföderation bekannt gewesen waren. Hinzu kam die Vorstellung, daß das Gesicht im Neurohelm des anderen Piloten die asiatischen Züge gemeinsamer capellanischer Abstammung tragen mochte. Aber vor allem war es das Gefühl, Isis Marik enttäuscht zu haben - und damit seinen Kanzler. Er schob die Zweifel beiseite. Er war Mitglied eines capellanischen Kriegerhauses und hatte geschworen, immer für den Sieg zu kämpfen. Ungeachtet der feindlichen Übermacht oder der Lage, in der er sich befand.
Noch zwei Straßen. Eine Kälte, die nichts mit dem durch die Kühlweste gepumpten Kühlmittel zu tun hatte, brachte Aris zum Frösteln, als er über den Gebäuden eine dünne Rauchfahne aufsteigen sah. Nur die Abwesenheit feindlicher Einheiten in seiner Umgebung spornte ihn an, Isis Marik doch noch zu finden und zu versuchen, sie zu retten. Dann kam eine Funkmeldung herein. Das laute Knistern machte ihm klar, daß er es entweder mit feindlichen Störversuchen oder einer Langstreckensendung zu tun hatte.
»An alle Einheiten, hier spricht Haus-Meister Non. Zum Raumhafen zurückziehen. Ich wiederhole, zurückziehen und am Raumhafen eine Verteidigungslinie aufbauen. Der ranghöchste Offizier vor Ort übernimmt den Befehl, bis er abgelöst wird. Milizeinheiten werden hiermit Haus Hiritsu unterstellt und verlassen Qinglui. Die Stadt ist verloren.«
Als die anderen Einheiten den Befehl bestätigten, biß Aris in stummer Meuterei die Zähne zusammen und marschierte weiter die Straße hinauf. Es war keine direkte Befehlsverweigerung. Die taktische Gefechtsdoktrin des Hauses legte ihm nahe, entlang einer anderen Strecke umzukehren, also würde er sich um diesen Häuserblock herumbewegen und auf der anderen Seite Kurs auf den Raumhafen nehmen. Und wenn er dabei zufälligerweise auf die Sicherheitstruppen stieß, die Capella Eins bewachten...
Seine Muskeln spannten sich unwillkürlich, und der Spuk wäre unter dem kurzen Verlust der Kontrolle

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