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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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stehen, und wieder mußte Li husten. Sein ganzer Körper schmerzte, seine Gedanken waren umnebelt. Er schmeckte das salzige Blut in seinem Mund kaum. Ein Stöhnen hallte in seinen Ohren, und Li Wynn brauchte mehrere Plusschläge, bis ihm klar wurde, daß es nicht sein eigenes Stöhnen gewesen war.
In der Nähe des Maultier -Wracks zuckte ein Körper, und das Stöhnen erklang erneut. Li stolperte an die Seite des Kriegers. Michail Chess. Durch den Uniformärmel ragten Knochenfragmente eines komplizierten Bruchs, doch er lebte. Bei Lis Berührung flackerten Chess' Lider, seine Augen öffneten sich. »Der Clint?« fragte er. Seine erste Frage drehte sich weder um ihn selbst noch um Li, sondern um eine mögliche Gefahr für das Haus.
Li schüttelte den Kopf. Hustete. »Ist entkommen«, antwortete er.
Weil er es nicht ertragen konnte, Michail in die Augen zu sehen, suchte Li ringsum nach einer anderen Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit zu fesseln. Er sah das Maultier, den Kühler in einem Hügel aus Dreck und Asphalt begraben, den es selbst aufgeworfen hatte. Er sah den Blizzard, noch immer einsatzbereit, auf eine lenkende Hand an den Kontrollen wartend.
»Hör mir zu«, sagte Li, spuckte Blut zur Seite und lehnte sich dann über Michail. »Du wirst durchkommen. Das Haus ist bald zurück. Wenn du Aris Sung siehst, richte ihm etwas von mir aus. Sag ihm...«
Sag ihm was? Es tut mir leid erklärt gar nichts. »Sag ihm, ich verstehe nicht. Wörtlich.« Li stand auf. Er schwankte, hielt sich aber durch schiere Willenskraft aufrecht. Ich verstehe nicht. Die Erklärung des Ansatzes zur Weisheit, soweit er sich an die Lehren Lao-tzus erinnerte. Li wußte sicher nicht, ob er seinen Mentor verstand oder nicht, und vermutlich hatte er auch nicht mehr die Zeit dazu, es herauszufinden. Aber möglicherweise beruhigte es Aris zu erfahren, daß sein Schützling das zumindest zugegeben hatte.
»Wohin?« fragte Zhang-si Chess, und sein Gesicht verzerrte sich unter einer Schmerzattacke. »Wohin gehst du, Li?«
Li sah sich nicht um. Sein Blick war fest auf den Blizzard gerichtet. »Zu einem letzten glorreichen Sturmangriff«, erwiderte er, und der Sarkasmus in seinen Worten raubte ihm bereits die Kraft. »Ein letzter Dienst an unserem Haus«, flüsterte er.
* * *
    Aris bemerkte die Rückkehr des Clint zunächst am Aufblinken und Verschwinden eines Symbols auf der Sichtprojektion, dem kaum eine Sekunde später Zhang-si Smiths Funkspruch folgte: »Wir haben Pai McDaniels verloren.«
    Aris hatte Pai-zhang Jill McDaniels und Zhang-si Smith aus seiner Gefechtsaufstellung gestrichen, weil ihre Mechs schwer beschädigt und besser dafür geeignet waren, den Nordosten Naquios zu bewachen, für den Fall, daß der Clint oder ein Panzer versuchte, Haus Hiritsu zu überraschen. Der Clint war aufgetaucht, aber in ihrer Flanke, nachdem er sich langsam an den Nordrand der Ortschaft vorgearbeitet hatte, bevor er in vollem Galopp aus der Deckung gebrochen war und McDaniels Totschläger aus weiter Entfernung unter Beschuß genommen hatte. Mehr durch einen unglücklichen Zufall als Absicht hatte die PPK des Paktmechs den KSR-Vorrat zur Detonation gebracht, und die Munitionsexplosion hatte den mittelschweren Kampfkoloß zerrissen.
    Der Donner, hauptsächlich mit Kurzstreckenwaffen bestückt, feuerte die wenigen Langstreckenraketen in seinem Arsenal ab, die ohne größere Wirkung auf dem rechten Arm des Clint explodierten. Danach war der schnellere Paktmech außer Reichweite und warf sich auf die hinteren Linien Hiritsus, ganz offensichtlich in der Absicht, zu seinem Regiment durchzubrechen.
    Aris mußte sich schnell entscheiden. Zwei Mechs zurückziehen, damit sie den Clint stoppten, und damit die Frontlinie schwächen, oder warten, bis er heran war, und riskieren, daß er die schwächere Rückenpanzerung der Hiritsu-Mechs ausnutzte. Keine der beiden Alternativen gefiel ihm. Ein zweiter Funkspruch Smiths nahm ihm die Wahl beinahe ab.
    »Blizzard«, meldete Smith und lenkte Sungs Aufmerksamkeit auf den Schwebetransporter, der weiter südlich mit beeindruckenden einhundertfünfzig Stundenkilometern aus der Ortschaft raste. Bei diesem Tempo konnte er leicht zu dem Clint aufschließen, und dann würden die beiden Maschinen zusammenarbeiten. Fast hätte Aris Raven Clearwater angewiesen, mit einem ihrer Lanzenkameraden zurückzufallen, aber... »Na shen-me?« Smiths ungläubiger Aufschrei stoppte ihn. »Was ist das? Er feuert auf den Clint!«
    Li Wynn. Aris zog

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