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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Hälfte der Händler, mit denen wir deswegen Kontakt aufgenommen haben, ist uns mit einer Haltung begegnet, die sich am besten als missmutige Resignation beschreiben lässt. Ein paar waren offen feindselig. Ich habe mir sagen lassen, dass ein Gemüsegroßhändler einen unserer Nachschubsergeants im wahrsten Sinne des Wortes aus seinem Geschäft geworfen hat. Er soll gesagt haben, er würde das Lager eher selbst abfackeln, als uns etwas zu verkaufen. Soweit ich erfahren habe, ist er mit dieser Haltung nicht allein.«
    »Meine Leute haben von ähnlichen Zwischenfällen in der ganzen Stadt berichtet«, mischte sich Major Kent Fairfax ein. Sein 50. Schweres Reitereibataillon war bekannt für seine Besorgnis um das Wohlergehen von Zivilisten und Nichtkombattanten, über die Hilfstruppen und Angehörigen der Leichten Eridani-Reiterei hinaus. »Wir waren in der Stadt, um nach den Einheimischen zu sehen. Sie wissen schon, um zu sehen, ob wir etwas für sie tun können, sicherzustellen, dass keiner unserer Leute sich daneben benimmt oder dergleichen. Und General, ich hatte den deutlichen Eindruck, dass uns die Leute hier unser Erscheinen übelnehmen. Ein paar haben sogar deutlich ausgesprochen, dass sie froh gewesen seien, die Capellaner wieder da zu haben, und warum wir kommen und alles verderben mussten?«
    Amis paffte für einen Augenblick schweigend seine Zigarre. Er war einigermaßen überrascht, dass eine Bevölkerung, die in Freiheit unter einer demokratischen Regierung gelebt hatte, die Rückkehr eines repressiven und totalitären Regimes wie das der Konföderation Capella so begeistert begrüßen konnte.
    »Na schön, Lieutenant, wie kommt's?«
»Ich weiß es nicht, Sir.«
»Vielleicht kann ich eine Erklärung versuchen,
    General?«, meldete Antonescu sich zu Wort. »Auch was das betrifft, sind die handfesten Beweise reichlich dünn gesät, nachdem viele Dokumente beseitigt, redigiert oder anderweitig verändert wurden. Doch es scheint, dass die Capellaner vor Beginn ihres Feldzugs zur Rückeroberung des St. Ives-Pakts auf verschiedenen Welten, Milos eingeschlossen, Provokateure eingeschleust haben, um die örtliche Bevölkerung gegen die Regierung aufzuhetzen, die sie anfänglich begeistert unterstützt hatten, der gegenüber sich aber, wie nicht anders zu erwarten, nach einer Weile eine gewisse Enttäuschung breitgemacht hatte. Nachrichtenanalysen zeigen, dass kurz bevor SunTzu seine ›Friedenstruppen‹ in Marsch setzte, Davion- und St.-Ives feindliche procapellanische Demonstrationen sprunghaft zunahmen. Anscheinend hatte sich die Lage unmittelbar vor der capellanischen Invasion so zugespitzt, dass die BlackwindLanciers Gefangene in ihrer eigenen Basis waren. Es kam tagtäglich zu Demonstrationen, die mit jedem Mal gewalttätiger wurden.«
    Antonescu unterbrach sich und lachte kurz und bitter. »Hätten die Capellaner Milos nicht eingenommen, hätten die Einheimischen die LanciersBasis vermutlich gestürmt, und es wäre zu einem Blutbad gekommen. So sind die capellanischen ›Friedenstruppen‹ aufgetaucht und haben die ›übergelaufenen‹ Blackwind-Lanciers verjagt, und zwar unter dem lauten Beifall der Milosier. Die Capellaner waren ungefähr ein Jahr hier. Ich schätze, sobald sich die Lage beruhigt hatte, haben sie ihre Philosophischen Examinatoren, ihre Refrektoren, ihre Quoten und ihre Wirtschaftsprogramme wiedereingeführt. Die planetare Wirtschaft wurde in die Kriegsanstrengung der Konföderation eingebunden und hat sich dementsprechend erholt. Die Leute haben einen spürbaren Anstieg ihres Wohlstands festgestellt. Das alles läuft wohl mit unter diesem Xin-ShengProgramm. Scheint, dass es ihnen nichts ausmacht, im Ausgleich auf einen Teil ihrer Freiheit zu verzichten.«
    Amis nahm die Zigarre aus dem Mund und schüttelte den Kopf. »Traurig, nicht wahr, wenn den Menschen ein paar C-Noten in der Tasche mehr wert sind als ihre Freiheit?« Er schüttelte wieder den Kopf und seufzte. »Also, Charles. Du willst sagen, die Einwohner Milos' waren begeistert, als die Capellaner zurückkamen. Jetzt betrachten sie die Ankunft der Leichten Eridani-Reiterei unter dem Banner des Sternenbunds, mit der Absicht, Sunnys ›Friedenstruppen‹ zum Teufel zu ragen, als Indiz dafür, dass der Sternenbund ihnen den Wohlstand nicht gönnt.«
»Darauf läuft es so ziemlich hinaus, General.«
    Amis schnaubte in halbamüsierter Verachtung für die Launen des menschlichen Geistes. »Na schön«, erklärte er schließlich. »Von

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