BattleTech 48: Truegerische Siege
Hockern arrangierten, die ihnen gestatteten, eine halbkniende Stellung einzunehmen, ohne ihre Beine zu belasten.
Als alle Platz genommen hatten, verbeugten die Frauen sich tief und zogen sich in einem geradlinigen Pfad zurück zum Eingang aus dem Zimmer zurück. Eine hielt an, kniete und zog die Shojitür auf, dann schwebten sie alle so lautlos hinaus, wie sie gekommen waren. Die Letzte kniete auf der anderen Seite wieder nieder und Schloss die Tür. Einige der um den flachen Tisch versammelten Mitglieder der Gesellschaft machten ein paar Bemerkungen über das prächtige Hartholz des Restaurants und die authentischen, von Terra importierten japanischen Antiquitäten: Die exquisiten, detailgenauen Bronzstatuetten, den Shintoschrein aus hellgrauem und blauem Marmor, die Shojiwände, die aus Schmetterlingsflügeln genäht schienen, und die eleganten Kohlezeichnungen auf Reispapier. Zwischen den Antiquitäten lieferten zeitgenössische Werke von graziler Schönheit einen Kontrast zu den zeitlosen Stücken.
Drew war früh genug eingetroffen, um seine Augen schon sattsam an den Schätzen der Kaiserkammer zu weiden. Jetzt gesellten sich die anderen Mitglieder des Solaris-VH-Stallbesitzerverbands zu ihm, die alle eigene Kämpfer im Großen Turnier hatten. Seinesgleichen. Seine Feinde. Er beobachtete sie amüsiert, als der süßwürzige Duft der Speisen ihre Aufmerksamkeit zurück auf den Tisch zog. Die Gerichte waren unmittelbar vor ihrer Ankunft aufgetragen worden, damit kein Geschirrklappern und keine unbeholfenen Kellner die Atmosphäre des Paradies zerstören konnten.
Nur Thomas DeLon wirkte in dieser eleganten Umgebung ebenso daheim wie Drew. Er saß ihm gegenüber und wartete darauf, dass Drew die Versammlung eröffnete. DeLon konnte sich als Problem erweisen. Als Stallmeister des amtierenden Champions Theodore Gross besaß sein Wort besonderes Gewicht. DeLon und seine Krieger verzichteten auf die üblichen Wortgefechte vor Beginn eines Kampfes, um die Herausforderungen, Revanchegelüste und Rivalitäten zu schüren, von denen die Spielwelt lebte. Er hatte es nicht nötig. Seine Kämpfe waren immer ausverkauft.
Drew wischte den Gedanken beiseite. Das Kombinat war eine andere Kultur, in der Selbstdarstellung weniger geschätzt wurde. Außerdem waren die Spiele für seine Bevölkerung noch neu, da sie erst vor sechs Jahren legalisiert worden waren. DeLon konnte sich seine Zurückhaltung noch leisten. Aber das würde sich irgendwann ändern. Drew wusste die Geschichte der Spielwelt auf seiner Seite. Auf Solaris war nichts von Dauer. Drew war fast in den Ruin gestürzt, bevor er diese Lektion gelernt hatte, aber inzwischen hatte er sie genutzt, um seinem Ruf und seinem Vermögen zu neuer Größe zu verhelfen. Jetzt saß er hier im Paradies, als Besitzer von Blackstar, einem der stärksten Mechställe auf Solaris VII, und wetteiferte mit DeLon und nicht mehr als einer Handvoll anderer um die Macht, den Lauf der Spielwelt zu bestimmen.
»Liebe Freunde«, log er. »Willkommen im Paradies. Gestatten Sie mir, mich bei Mr. DeLon für seine Unterstützung bei der Vorbereitung unserer heutigen Zusammenkunft zu bedanken.«
Jerry Stroud war der Besitzer des Skye-TigerStalls und nach Drew möglicherweise der zweitgefährlichste Mann auf Solaris VII. »Warum findet dieses Treffen in Kobe statt?«, fragte er mit sorgsam neutraler Stimme. Stroud täuschte gewohnheitsmäßig aristokratische Manieren vor, aber Drew wusste genau, dass sie einen skrupellosen Raubtiercharakter verbargen. »Und warum gerade heute?«, fragte er weiter. »Normalerweise wird das Turniermittenessen der SSBV morgen abgehalten, am fünften Tag, wenn sich das Teilnehmerfeld auf die letzten acht reduziert hat.«
Drew dachte nicht daran zuzugeben, dass er Kobe ausgewählt hatte, weil dieser Sektor für die beiden Schlesier am Tisch besonders ungünstig lag. »Von einem Mann, dessen Teilnehmer allen Vorhersagen nach Theodore Gross heute Abend in den ersten sechzig Sekunden unterliegen wird, überrascht mich diese Frage ehrlich gesagt. Ich hätte erwartet, dass Ihnen dieser Termin liege, um teilnehmen zu können.« Stroud funkelte ihn wütend an, weigerte sich aber, den Köder zu schlucken. Drew entschloss sich nachzuhaken. »Aber um auf Ihre Frage zu antworten, das Treffen ist heute statt erst morgen, weil Thomas DeLon das Problem der jüngsten...« Er machte eine Pause. »... Probleme zwischen Black Hills und Schlesien diskutieren möchte. Die Schäden an der
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