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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Viertelfinalist im Großen Turnier, zum ersten Mal überhaupt ein ernsthafter Anwärter auf das Championat, und doch nahmen die wenigsten schlesischen Krieger ihn zur Kenntnis, und noch weniger schienen stolz auf seine Leistung zu sein. Sie schleuderten seinen Namen ihren Rivalen aus den Vereinigten Sonnen entgegen, aber wenn sie ihn nicht gerade benutzten, um Davionisten zu ärgern, behandelten seine Landsleute ihn als jemanden, den man zwar tolerierte, für den man aber keinen Respekt empfand. Und das hatte Auswirkungen darauf, wie die anderen Fraktionen hier im Saal ihn einstuften. Die meisten betrachteten seine Position im Turnier sichtlich als Ausrutscher.
    Seine Vergangenheit verfolgte ihn wie eine riesige, düstere Gewitterwolke, ungeachtet seiner jüngsten Erfolge. Wenn andere ihn sahen, dann erblickten sie die Verkörperung einer langen, aber sehr prosaischen Laufbahn. Auf der Spielwelt durfte ein MechKrieger so ziemlich alles Mögliche sein, aber prosaisch gehörte ganz entschieden nicht dazu. Victor war ein Top-20-Krieger, der als Fehlinvestition aus seinem Stall geworfen worden war und sich seitdem mühsam als der verzweifelte Star des gebeutelten Lynch-Stalls durchschlug. Diese Schande ließ ihn nicht los, zog seine Schultern nach unten und bremste seinen Schritt. Was würde es brauchen, um diese Erniedrigung endlich vergessen zu machen? Seit Stephen Neils' Tod stellten die lyranischen Medien ihn wieder in idealistischen Farben dar, und die Zuschauer jubelten ihm wieder zu, aber Victor wusste, wie flüchtig deren Zuneigung sein konnte.
    Jemand trat ihm in den Weg, doch Victor schob sich gedankenverloren vorbei.
»Bäume, die den hohen Himmel streifen, sind zu hoch, um dunkle Wolken zu begreifen.«
Er erkannte die Stimme. Der Vers war in Walhalla ebenso fehl am Platze wie der Mann, der ihn ausgesprochen hatte, und die Stimme gehörte jemandem, der sich seit Jahren nicht mehr herabgelassen hatte, Victors Gegenwart anzuerkennen. Er blieb stehen und drehte sich um.
»Deine Sicht scheint etwas wolkenverhangen, Victor«, stellte Jerry Stroud fest und nickte seinem ehemaligen Gladiator zu. »Du solltest feiern. Du hast gut gekämpft diese Woche.« Der Besitzer der Skye-Tiger trug das Haar in militärisch kurzem Stil, was einen seltsamen Kontrast zu seinem teuren Anzug bildete. Eine Krawattennadel in Silber und Gold mit dem traditionellen Steiner-Wappen einer geballten linken Faust im Metallhandschuh im Innern eines quadratischen Felds funkelte im flackernden Licht der Hologrammfackeln.
Victor nickte langsam. Er war sich nicht sicher, was Stroud wollte. »Viertelfinale. Besser, als ich jemals war.« Dann konnte er nicht anders. »Tut mir leid, dass keiner Ihrer Kämpfer es so weit geschafft hat.« Sein beißender Tonfall strafte die Worte Lügen.
Stroud reagierte mit einem verhaltenen Lächeln. »Dieses Jahr nicht, nein. Aber sie haben sich gut genug geschlagen. Das tun sie meistens.«
Das stimmte. Stroud hatte '57, als er die Kontrolle über die Skye-Tiger übernahm, seine beiden besten Krieger verkauft, weil er jede Verbindung zu den früheren Besitzern des Stalls vermeiden wollte. Dann hatte er einen Mechstall mit starken Talenten aufgebaut, und heute besaß er ein ausgezeichnetes Zubringersystem mit Kämpfern in allen Arenaklassen. Keiner seiner Krieger hatte es bis jetzt in die Spitzenpositionen der Top 20 geschafft, aber sein Stall gehörte zu den stärksten der Stadt. Victor hätte es niemals öffentlich zugegeben, aber er wäre gerne Teil dieses Neuanfangs gewesen. Es war nicht leicht, diesen Mann gleichzeitig zu hassen und zu beneiden, aber andererseits fiel Victor nichts leicht.
»Ich habe Erin Hoffman noch nicht gesehen«, stellte Victor mit kühlem Ton fest. Sie war Strouds höchstplatzierte MechKriegerin. »Ist sie auch hier?«
Strouds Lächeln verblasste zu einem grimmigen Strich. »Nein, sie liegt im Uferkrankenhaus. Sie hat bei einem Überfall auf das Stallgelände heute Abend fast das Leben verloren. Außerdem habe ich eine Lieferung Mechaktivatoren und Panzerung verloren. Gestohlen.«
Victor hob die Augenbrauen. »Das ist Pech. Wer könnte es dermaßen auf Sie abgesehen haben?« Außer Victor.
Mit einer Kopfbewegung zur anderen Seite des Saales erklärte Stroud beiläufig: »Vielleicht der Stallmeister des Mannes, der gedroht hat, dich umzubringen?«
Victors Blick folgte der Geste, obwohl er auch so wusste, von wem Stroud sprach. Natürlich von Michael Searcy und dem Blackstar-Stall. Seit

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