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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Searcy den Saal betreten hatte, hatte Victor ihn aus dem Augenwinkel beobachtet. Er hatte gesehen, wie Searcy ein Gefolge aus anderen Kriegern um sich versammelt hatte, während Victors einzige Gesellschaft aus einem Mann bestand, den er zu jedem anderen Zeitpunkt als seinen Feind bezeichnet hätte. Den er selbst hier und jetzt als seinen Feind bezeichnen würde, wenn sie nicht ihr gemeinsamer Hass auf die Vereinigten Sonnen und insbesondere den Blackstar-Stall verbunden hätte. Hatte irgendjemand sonst im ganzen Saal Victor auch nur die geringste Höflichkeit erwiesen? Zumindest Stroud hatte angedeutet, dass sie einander auf gewisse Weise glichen.
Als Searcys Blick dem seinen kurz begegnete, grüßte Victor ihn mit einer spöttischen Verbeugung. In ihrem Hass aufeinander waren sich selbst diese beiden Krieger gleich.
* * *
    Während Michael durch die Menge pflügte, blieb Karl zurück. Im Augenblick schien Michael ihn völlig vergessen zu haben.
    Tran Ky Bo, Besitzer des Sternenlicht-Stalls und Karls Arbeitgeber, hielt den Arm des MechKriegers fest und bremste ihn. »Da geht er sich wieder austoben«, stellte Tran in neutralem Ton fest. Dann setzte er hinzu: »Stormin' Michael Searcy.«
    »So ist er nicht wirklich«, war Karl augenblicklich bereit, Michael zu verteidigen. Aber selbst ihm kamen Zweifel. Möglicherweise entsprach dieser kampfwütige Gladiator nicht Michaels wahrem Charakter, aber in den letzten zwei Jahren war sein Freund doch erstaunlich weit in diese Rolle hineingewachsen. Und das ganz besonders in den letzten Wochen.
    Tran Ky Bo lächelte dünn. Seine asiatischen Gesichtszüge wirkten zeitlos, aber in diesem Augenblick schien er noch älter, als er es tatsächlich war. »Er ist dein Freund, ich weiß. Aber er ist auch ein junger Hitzkopf aus den Vereinigten Sonnen - mit einem Hass auf alles Lyranische.« Er musterte Karl. »Aber für dich gilt das nicht, obwohl es nicht schwer wäre, deinem Freund nachzueifern, der mehr Erfolg auf der Spielwelt hat als du. Ich frage mich, woran das liegt.«
    Karl zuckte die Achseln. »Spielt das eine Rolle?« »Vielleicht sorge ich mich nur, dass du den Fans keine Show bietest wie es die meisten Kämpfer tun. In dem Falle sollte ich mir überlegen, ob ich dich nicht besser an Thomas DeLon weitergebe.« Er lachte kurz, als er den offensichtlichen Schock auf Karls Miene sah. »Schon gut. Du hast dich deutlich genug für Prinz Victor - und gegen Archon Katrina - ausgesprochen, dass ich weiß, es macht dir nichts aus, deine Position für politische Parolen auszunutzen. Aber du scheinst es nicht persönlich zu nehmen.«
Karl zuckte kurz die Schultern. »Vielleicht, weil ich hier auf Solaris VII geboren und aufgewachsen bin. Ich bin groß geworden mit den Fehden und Rivalitäten, und das hat mir jedes Verlangen ausgetrieben, mich davon einfangen zu lassen. Ich habe mir einen Davion-Pass besorgt, weil ich Prinz Victor von klein auf bewundert habe, und ich halte es für falsch von Katrina, dass sie den Thron an sich gerissen hat. Das macht die Krieger der Lyranischen Allianz zu meinen Gegnern in der Arena, aber die lyranischen Bürger sind deshalb nicht meine Feinde.«
»Gut gesagt, aber es überzeugt mich nicht. Du glaubst nicht, dass andere eine solche Sichtweise teilen können?«
»Auf Solaris VII kann man seine Staatsangehörigkeit wechseln wie andere eine Buchclubmitgliedschaft. Schlimmstenfalls zieht man in ein anderes Stadtviertel. Welche andere Welt der Inneren Sphäre bietet eine derartige Freiheit? Aber möglicherweise muss man hier geboren sein, um es richtig zu schätzen. Die meisten Krieger treffen mit einer beträchtlichen Voreingenommenheit ihrer eigenen Nationalität gegenüber hier ein.«
Er sah sich um. Ein anderer Sternenlicht-Krieger schob sich grob an Isaak Kremms vorbei, dem Steiner-Kämpfer, der durch Sarah Wilders Disqualifikation kampflos eine Turnierrunde weiter gekommen war. An einem Tisch in der Nähe setzten drei StallMechKrieger Gerald Knight zu, einem Krieger der unabhängigen Abtrünnigen-Kooperative, der erst diesen Abend doch noch aus dem Turnier ausgeschieden war. Ja, heute Abend herrschte reichlich böses Blut, und nicht nur zwischen den Vereinigten Sonnen und der Lyranischen Allianz. Karl teilte seine Beobachtungen und Gedanken mit Tran Ky Bo, auch die Überlegung, dass Michaels Beinaheprügelei am Eingang die Spannungen noch verschärft zu haben schien. Falls das überhaupt möglich war.
Der Stallmeister nickte. »Vergiss nicht, auf

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