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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Angriffsalarm an. Aber hier? Auf Solaris VII? Karl unterdrückte eine momentane Panik und stieg in die Kanzel, um seinen fünfundsechzig Tonnen schweren Avatar zum Leben zu erwecken.
    Er war nicht der Einzige. Überall im Innern des riesigen Hangars hasteten Krieger zu ihren Maschinen. Karl konnte sich vorstellen, dass sich überall im Labyrinth der Hangars unter dem Kolosseum, und auch in den angrenzenden Tunneln und Höhlen unter ganz Solaris City dieselbe Szene abspielte. Gegenüber fuhr Tom Payne bereits seinen Steiner Quasimodo hoch. Einen Kokon weiter lenkte Estelle Goulet, eine andere der ›Sternenscheine‹ von Tran Ky Bos Sternenlicht-Stall, ihren Lichtbringer in den Hauptgang des Hangars. Die meisten anderen waren fast soweit. Karl stöpselte sich in die Kommkonsole ein. Die Kanäle waren bereits mit Anfragen nach Information und wilden Spekulationen gefüllt.
    »Fusionsreaktor in Betrieb«, informierte ihn die sanfte Stimme des Bordcomputers. »Sicherheitsüberprüfung wird eingeleitet.«
    BattleMechs stellten eine gewaltige Investition von teilweise zig Millionen C-Noten dar, deshalb sorgten strenge Sicherheitsvorkehrungen dafür, dass niemand einfach mit einem verschwinden konnte. In den Jahrhunderten der Nachfolgekriege und zahlloser kleinerer Scharmützel gab es kaum etwas Wertvolleres als die Kontrolle über einen Mech.
    »Karl Edward«, sagte Karl, um die Abstimmung seines Stimm-Musters zu ermöglichen. »Sternenlicht-Stall.«
    »Musterabgleichung erfolgreich. Gegenprobe erbeten.«
Die Technologie zur Täuschung der StimmMusteranalyse gab es, aber in der Regel erforderte es einige Erfahrung, sie erfolgreich einzusetzen. Trotzdem existierte noch eine zweite Sicherung, ein Kennsatz, den nur der Hauptbenutzer des Mechs kannte. Ohne ihn schaltete der Bordcomputer den Kampfkoloss wieder ab. Karls Codesatz stammte aus seiner Kindheit. Es war ein Name, den sein kleiner Bruder ihm gegeben hatte. »Ich bin der Hochtyrann der Schwabautzen.« Er glaubte kaum, dass irgendjemand je weit genug in seine Vergangenheit würde eintauchen können, um das herauszufinden.
»Sicherheitsüberprüfung abgeschlossen. Willkommen, Karl Edward. Denk daran, der Kleine Bruder sieht dich.«
Karl lenkte den Cestus in den Gang und sah sich einem steinerblau lackierten Imperator mit dem Ab- zeichen der Schlesien-Kolosseumssicherheit gegenüber. Seine Kommleitung knisterte und über die Notfrequenz traf ein Funkspruch ein, der alle anderen Kanäle überlagerte. »Die Sicherheitsmaßnahmen des Kolosseums wurden verletzt«, stellte die Stimme fest. »Alle MechKrieger werden ihre Maschinen augenblicklich herunterfahren.«
Karl war gewohnt, die Regeln und Vorschriften der Spiele zu beachten, besonders die mit Bezug auf die Arenasicherheit, und er streckte automatisch die Hand nach der Schalterreihe aus, über die er die Abschaltung in Gang setzen konnte. Aber ein nagender Zweifel hinderte ihn daran, die Bewegung zu beenden. Es war nichts, was er hätte greifen können, nur eine seltsame Ungewissheit. Irgendetwas hier ergab keinen rechten Sinn.
Offenbar war er nicht der Einzige, dem es so erging. Estelle Goulets Stimme drang über eine für den Sternenlicht-Stall reservierte Privatfrequenz an sein Ohr. »Karl, hast du eine Ahnung, was hier vorgeht?«
Keine. Erst recht nicht, als Tom Payne und zwei andere lyranische Krieger ihre BattleMechs ungerührt aus dem Hangar lenkten. Der Imperator unternahm keinerlei Versuche, sie aufzuhalten. Im Gegenteil, er trat sogar beiseite, um einem gedrungenen, breitschultrigen Bushwacker Platz zu machen.
Karl schaltete auf die Notfrequenz, die der Imperator Pilot benutzt hatte. »Ich dachte, alle MechKrieger sollten ihre Maschinen abschalten«, beschwerte er sich.
»Die schlesischen Mechs wurden autorisiert, bei der Eindämmung des Vorfalls zu helfen. Sie werden ihre BattleMechs auf der Stelle abschalten!«
»Der redet Blech, Leute. Hier ist Aubry Larsen von Blackstar. Ich habe mir den Kommentar von Michaels Kampf angehört, und sie sind durch die Wand gebrochen. Nero sagt, sie kämpfen im Augenblick auf dem Parkplatz weiter, aber Vandergriff zieht sich in Richtung Fluss zurück. Ihr könnt es auf den Zivilfrequenzen selbst mithören, Kanal siebenundsiebzig. Die Jungs wurden rausgerufen, um die Duellanten zu stoppen. Will jemand wetten, auf wen sie das Feuer eröffnen werden?«
Niemand zeigte Interesse. Ein Imperator war dageblieben, um die anderen Kämpfer aufzuhalten, während drei Lyraner Jagd auf

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