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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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nicht glauben, dass Katherine so dumm oder so blutrünstig sein könnte.«
    Cranston beugte sich vor und spießte den Divisionspräzentor mit strengem Blick auf. »Glauben Sie es«, sagte er mit harter Stimme. »Ich habe es mir von unserer besten Geheimdienstquelle auf New Avalon bestätigen lassen. Katherine zu unterschätzen ist wie mit einer Natter zu spielen. Sie ist hübsch und faszinierend, aber wenn sie dich beißt, bist du trotzdem tot.«
    Es war lange her, dass Victor in Jerry Cranstons Stimme eine solche Wut gehört hatte. Aber der Mann hatte natürlich persönlichen Anteil an Katherines Werdegang. Nur wenige Menschen wussten, dass Cranston in Wahrheit Galen Cox war, einer von Victors ältesten Kameraden. Er war Katherines Geliebter gewesen und hatte die Wahrheit über sie mit schockierender Deutlichkeit erfahren: dass Katherine nicht nur mitgeholfen hatte, den Tod ihrer Mutter zu planen, sondern auch von einem Mordanschlag auf Galen gewusst und nichts gesagt hatte, um ihre eigene Sicherheit nicht zu gefährden. Galen Cox war in der Bombenexplosion ›gestorben‹ und Jerrard Cranston wurde geboren. Als neuer Chef des SternenbundGeheimdienstes begleitete er Victor und lieferte seinem Freund die neuesten Informationen.
    »Jerry hat Recht«, stellte Victor schließlich fest. »Katherine ist dazu in der Lage, auch wenn ich sicher bin, dass Lord Roland den Preis bezahlen wird. Aber wenn sie vom Mord an Dresari wusste oder ihn sogar genehmigt hat, ist das ein gefährlicher Schritt vorwärts in ihrer Entschlossenheit, an der Macht zu bleiben. Die Frage ist, was lässt sich dagegen tun?«
    Seine drei Berater machten verschiedene Vorschläge, die im Laufe der Diskussion alle verworfen wurden, weil sie entweder den Frieden bedrohten oder Victor in eine direkte Konfrontation mit seiner Schwester trieben.
    »Das kann ich nicht annehmen, Herrschaften«, erklärte er am Ende der Debatte. »So sehr ich auch versuche, es zu vermeiden, ich werde als die Verkörperung der Opposition gegen meine Schwester aufgebaut. Ich bin ihr Feind, das ja, aber ich werde... kann... den Frieden nicht brechen. Ich brauche andere Alternativen.«
    »Vielleicht gibt es die nicht«, sagte Demipräzentor Schakow. »Sie haben selbst festgestellt, dass Ihre Schwester die Kontrolle über Commonwealth und Allianz in radikale Extreme treibt, Hoheit. Solange Sie nicht bereit sind, sich ihr unter diesen Bedingungen oder mit Waffengewalt entgegenzustellen, sehe ich keine Rettung für Sie oder für uns.«
    Victor verzog das Gesicht. »Ich suche nicht nach Rettung, Rudolf. Und ich werde den Frieden nicht als Erster brechen.«
    »Damit das Böse triumphiert, genügt es, dass gute Männer untätig bleiben«, erinnerte der Demipräzentor ihn, und seine grünen Katzenaugen wurden schmal.
    »Schakow!« Präzentor Irelon sprang auf, schockiert über das Betragen seines Untergebenen. »Hoheit! Victor, ich entschuldige mich...«
    Victor winkte ab und betrachtete Schakow, als sähe er den Mann zum ersten Mal. Der ComGuardsOffizier begegnete seinem Blick und überraschte Victor mit der Stärke seiner Entschlossenheit. »Ich werde nicht auf ihre Stufe sinken, es sei denn, es ist die letzte - und ich meine die allerletzte! - verbleibende Möglichkeit«, erklärte er nüchtern.
    »Sie sind ein sturer Brocken, Victor Davion.« Schakow schüttelte den Kopf, ohne den Blickkontakt zu lösen. »Wann hat ihnen das letzte Mal jemand erfolgreich widersprochen?«
    Es war Victor, der als Erster zur Seite blickte. Er schaute hinüber zu Cranston und rieb sich in Erinnerung an längst vergessene Schmerzen das Kinn. »3049, wenn ich mich recht entsinne. Und das ausschlaggebende Argument kam verpackt in einer rechten Geraden.«
    »3050«, verbesserte Cranston ihn und verzog keine Miene, so dass Victors Würde gewahrt blieb. »Und ich würde es nicht empfehlen, Demi Schakow. Victor hat seitdem einiges an Nahkampftechnik dazugelernt.«
    Jetzt trat ein Lächeln auf die Züge des Präzentors Martialum, das sich schnell zu einem herzlichen Lachen steigerte, und die Spannung im Raum löste sich auf. »Na schön, Rudolf. Ich will nichts Unmögliches verlangen. Wenn wir Katherine nicht - noch nicht ausspielen können, müssen wir warten, bis unsere Gelegenheit sich ergibt. Und ich muss bald zurück nach Tukayyid. Jerry, wie sieht es mit den Sprungschiffstrecken aus?«
    »Nicht besonders«, antwortete Cranston wie aus der Pistole geschossen. »Es sei denn, Sie wollen mit einem Sprung pro

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