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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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nicht zu Gesicht. Ein Arm schoss vor, eine harte Handkante traf seinen Kehlkopf. Der Mann schaffte kaum ein Aufkeuchen, bevor der Arm sich um seinen Hals legte und jedes Geräusch erstickte. Er wurde nach hinten gegen die Hüfte des unsichtbaren Angreifers gezogen, während seine Hand hilflos nach der im Holster steckenden Pistole griff. Mit einem lauten Knacken brachen mehrere Halswirbel, und der Posten erschlaffte.
    Der Attentäter ließ den leblosen Körper seines Opfers auf den Teppichboden gleiten und machte sich auf den Weg den Gang hinab, seinem eigentlichen Ziel zu. In einer Hand hielt er einen Mauser-&-GreyAutomatiknadler, und seine dunklen Augen tasteten die Schatten ab. Der Posten war eine Überraschung gewesen, und er musste auf weitere Komplikationen vorbereitet sein.
    Er verlagerte mit jedem Schritt geschmeidig das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und glitt lautlos wie eine Schlange über den dicken Teppichboden. Sobald der Fußboden sich unter ihm bewegte, erstarrte er. Das Gutshaus war so still, dass er die leisen Geräusche vom Ende des Ganges deutlich hörte.
    Er wusste, dass sie von Omi Kurita stammten, die sich in ihrem Zimmer für die Nacht fertigmachte. Das Schema der Geräusche blieb unverändert und er setzte seinen Weg fort. Vorbei an Isis Mariks Suite, an einer offenen Bürotür. Jetzt war er nur noch drei Türen von seinem Opfer entfernt. Sein eigener flacher Atem dröhnte in seinen Ohren.
    Er hatte nicht erwartet, in Victors Büro noch Licht zu sehen, das in einem breiten Kegel hinaus auf den Flur fiel. Eine weitere Änderung seiner sorgsam einstudierten Pläne. Ein kurzer Blick bestätigte ihm, dass das Büro leer war, und nachdem er das Licht ausgeschaltet hatte, setzte er den Weg zu Omis Zimmer fort. Es widersprach seiner üblichen Arbeitsweise, seine Umgebung zu verändern, aber er zog die Sicherheit der Dunkelheit der vernachlässigbar kleinen Gefahr vor, dass jemand es bemerkte.
    Das einzige echte Risiko, das er heute Abend eingegangen war, hatte darin bestanden, Dokumente zu fälschen und umzusortieren, um genug von Isis Mariks Habe für zwei Lastwagen auf das Drake-Gut schaffen zu lassen. Aber daran war nichts zu ändern. Arthur Steiner-Davions Tod hatte ihn gezwungen, den Angriff vorzuziehen. Er war sicher, dass Victor und Omi Mogyorod jetzt schneller den Rücken kehren würden als ursprünglich geplant.
    Das machte ihm keine weiteren Sorgen. Er hatte zwei Alternativen gehabt: Er konnte seine Planung verwerfen und Omi Kurita an ihrem nächsten Aufenthaltsort ermorden - oder das Attentat vorverlegen.
    Er war sich seiner Vorbereitungen sicher genug, um sich für Letzteres zu entscheiden.
Wieder knirschte der Boden und zwang ihn, anzuhalten. Er verspürte einen winzigen Augenblick lang ein Bedauern, dass er nicht bis Mitternacht und zum Glockenschlag der Standuhr hatte warten können Aber er konnte nicht sicher sein, ob Omis Geliebter die ganze Nacht wegbleiben würde, und er wollte fort sein, lange bevor Victor seine Spur aufnehmen konnte.
Die leisen Geräusche aus Omis Zimmer zeigten keine Veränderung. Sein Instinkt sagte ihm, dass er nahe genug war, und er legte schnell die letzten fünf Schritte zurück. Mit der freien Hand stieß er die schwere Tür auf.
Victors Leibwächterin, die dunkelhäutige Elementarin Tiaret, stand vor ihm, und alle Sinne des Attentäters kreischten Gefahr.
Omi saß erstarrt vor dem Schminktisch, eingefroren im Ausbürsten ihrer Haare. Sie war halb verdeckt hinter dem Körper der Elementarin, und ein Treffer schien unwahrscheinlich. Darüber hinaus war Tiaret ständig mit einer schweren Gyrojetpistole bewaffnet, die sie in einem Holster in der linken Armbeuge trug. Und sie war schnell, aber nicht schnell genug, um einem ausgebildeten Profikiller mit bereits gezogener Waffe zuvorzukommen. Der Attentäter drückte zweimal ab.
Nadler waren besonders brutale Waffen, deren Mechanismus einen Munitionsblock aus Hartplastik zerschabte, um Hunderte winziger, nadelscharfer Geschosse zu verschießen. Mit einem knirschenden Schussgeräusch traf die erste Salve der rasiermesserscharfen Nadeln die Elementarin in die Seite und zerfetzte Haut und Muskeln. Der zweite Schuss traf sie in den Brustkorb, als sie gerade die rückschlagfreie Waffe aus dem Holster zog. Der Treffer warf sie nicht um, genügte aber, ihren Schuss abzulenken. Mit einer donnernden Entladung schleuderte die Gyrojetpistole eine Sprengkugel in die Wand fünfundzwanzig Zentimeter neben dem Kopf

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